Spielbericht des HBW-Pressedienstes

HBW kann den TBV Lemgo nicht überraschen

Am vergangenen Samstagabend musste man beim HBW Balingen-Weilstetten akzeptieren, dass sich Geschichte nicht wiederholen lässt. Beim Sensationssieg im Aufstiegsjahr vor drei Jahren waren die äußeren Umstände vor dem Heimspiel gegen den TBV Lemgo ähnlich, wie in dieser Saison und so hatte man bei den Schwaben ein bisschen damit spekuliert, den von der Papierform her haushoch überlegenen Gast aus dem Lipperland, in der SparkassenArena auf dem linken Fuß zu erwischen zu können. Die Hoffnung der Eyachstädter hat sich jedoch nicht erfüllt und so blieb Trainer Dr. Rolf Brack und HBW-Manager Benjamin Chatton nach dem Schlusspfiff nichts anderes übrig, als dem TBV Lemgo zum verdienten Sieg zu gratulieren. Mit 20:26(9:16) mussten die Schwaben die bislang höchste Saisonniederlage registrieren und sich auch damit abfinden, dass man mit bislang nur einem Sieg in immer größere Abstiegsgefahr gerät.

Vor dem Spiel war die Zuversicht groß

Die Stimmung bei den Hausherren hätte vor einem Spiel nicht besser sein können. Am Mittwoch hatte die Mannschaft von Dr. Rolf Brack wieder einmal Vereinsgeschichte geschrieben und sich mit einem mehr als deutlichen Sieg gegen Liga-Konkurrent GWD Minden zum ersten Mal für das für das Achtelfinale im DHB-Pokal qualifiziert. Am Freitag machte die freudige Nachricht die Kunde, dass sich im Hause von Mannschaftskapitän Wolfgang Strobel mit dem klein Lenn zum zweiten Mal Nachwuchs eingestellt hat und alles wohl auf und gesund ist. Zudem zeichnete sich ab, dass die Balinger SparkassenArena zum ersten Mal in dieser Saison bis zum Anpfiff der Partie wohl ausverkauft sein dürfte. Die Gäste aus Lemgo hingegen mussten die Blamage verdauen, mit einer völlig indiskutablen Leistung gegen den Zweitligisten VfL Bad Schwartau aus dem DHB-Pokal ausgeschieden zu sein und auch in der Liga gab es mehr Ausschläge Richtung Negativerlebnisse, als den Verantwortlichen lieb sein konnte. Zudem mussten sie nach wie vor auf die Verletzten Logi Geirsson, Nationalspieler Sebastian Preiß und Jens Bechtloff verzichten.

Trotz angeblicher Querelen und Krise prästentiert sich Lemgo als Mannschaft

Eine Stunde vor Spielbeginn wurde sogar auf der Internetplattform „Handball-World“ ein Presseartikel veröffentlicht, in dem Internas aus einer Mannschaftssitzung des TBV Lemgo bekannt wurden, in der den Spielern mit Gehaltskürzungen gedroht wurde. In der abschließenden Pressekonferenz hat TBV-Manager Volker Zerbe die Sitzung und die Gespräche zwar bestätigt, aber nicht deren Inhalte, da es sich um eine interne Sitzung gehandelt habe und die Inhalte auch intern bleiben sollten. Alles in allem gab es also vor dem Spiel Anzeichen genügend, dass beim TBV einiges im Argen und die Nerven blank liegen. Was also sollte den HBW daran hindern, die Gesamtumstände für sich nutzen und für einen Paukenschlag am achten Spieltag zu sorgen? Die Antwort war ganz einfach: Der TBV Lemgo präsentierte sich in der Balinger SparkassenArena von der erste Minute an als Mannschaft, die sich mit aller Macht gegen eine weitere Blamage wehrte und den spielerisch weit unterlegenen Schwaben die Grenzen deutlich aufzeigte.

Fünzehn Minuten ausgeglichene Partie

Die erste Viertelstunde der Partie verlief zwar noch ganz im Sinne der Hausherren aber danach bestraften die Ostwestfalen jeden Fehler der Balinger. Die konnten in der siebten Spielminute nach einem 0:2-Rückstand durch einem Treffer von Felix Lobedank zwar mit 3:2 in Führung gehen, aber Lemgo ließ sich dadurch nicht aus dem Konzept bringen und konterte durch Nationalspieler Holger Glandorf. Auch die 4:3-Führung der Schwaben wurde postwendend wieder ausgeglichen und in der zwölften Spielminute war es erneut Glandorf, der den TBV wieder in Führung brachte. Ein Doppelschlag, des an diesem Tag mit zehn Treffern überragenden Glandorf brachte die erste Drei-Tore-Führung zum 8:5 für die Lemgoer und danach hatten die Gäste die Partie völlig im Griff und unter Kontrolle.

Herth als Torhüter bringt Halle zum Kochen

Nach dem 7:12, erneut durch Glandorf, riskierte HBW-Coach Dr. Rolf Brack alles und brachte mit Benjamin Herth den Siebten Feldspieler. Nach einem Fehlpass reichte es dem Balinger Sielmacher nicht mehr zum Wechsel mit Torhüter Marinovic und er musste sich deshalb selber ins Balinger Tor stellen. Mit zwei Paraden gegen, zunächst gegen Ilyes und im Nachwurf gegen Binder brachte Herth wieder Stimmung in die Halle. Als dann auch noch der erneut starke Nikola Marinovic einen Strafwurf von Nationalspieler Michael Kraus abwehrte, war die Balinger Halle am Kochen. Aber selbst darauf hatten die Ostwestfalen die richtige Antwort und zwei Treffer von Svavasson erstickten die HBW-Hoffnungen im Keim. Beim Stande von 9:16 wurden schließlich die Seiten gewechselt.

Überragender Glandorf wirft Lemgo auf die Siegerstraße

Nach der Halbzeitpause schien es so, als ob der HBW die Lemgoer nochmals in Bedrängnis bringen könnten. Mit einer tollen Energieleistung konnten die Hausherren den Halbzeitstand bis 38. Spielminute auf drei Tore verkürzen und beim Stande von 14:17 schöpften die HBW-Fans nochmals Hoffnung für ihr Team. Zwei überhastete Angriffe und fünf Lemgoer Treffer in Folge rückten die Verhältnisse aber schnell wieder zurecht und beim Stande von 14:21 war Mitte der zweiten Hälfte der Drops gelutscht. Dem HBW musste man hoch anrechnen, dass die Mannschaft bis zur Schlusssekunde gekämpft und damit eine höhere Niederlage vermieden hat. Das wurde auch vom Publikum anerkannt und so bekamen Strobel und Co. trotz der Niederlage den verdienten Beifall für die kämpferische Einstellung. Auch Trainer Dr. Rolf Brack und Manager Benjamin Chatton versäumten es nicht, sich in der abschließenden Pressekonferenz beim tollen Balinger Publikum für die großartige Unterstützung zu bedanken.

Die Mannschaften:

HBW Balingen-Weilstetten: Nikola Marinovic(TW); Felix Lobedank 4, Benjamin Herth 1/1, Daniel Sauer, Rock Feliho 2, Dennis Wilke 2, Frank Ettwein 1, Wolfgang Strobel 1, Mare Hojc 1, Vladimir Temelkov 2/1, Jens Bürkle 2, Philipp Müller 3, Sascha Ilitsch 1, Markus Wagesreiter;
TBV Lemgo: Martin Galia, Carsten Lichtlein(TW): Michael Kraus 1/1, Ferenc Ilyes 2, Holger Glandorf 10, Mark Schmetz, Florian Kehrmann 1, Michael Binder 6, Tamas Mocsai 1, Martin Strobel 1, Rolf Hermann 2, Vignir Svavasson 2, Daniel Kubes;

Zeitstrafen: HBW 4, TBV 6,

Strafwürfe: HBW 3/2, TBV 4/1,

nächstes Spiel: SG Flensburg/Handewitt – HBW Balingen-Weilstetten, Samstag, den 7. November, 19 Uhr, Campushalle in Flensburg.

Spielbericht von der Homepage des TBV Lemgo

Sicherer Auswärtssieg beim HBW

TBV rehabilitiert sich mit klarem Sieg in Balingen

Der TBV Lemgo hat sich beim HBW Balingen-Weilstetten nach einer überzeugenden Leistung sicher durchgesetzt. 

Viel war im Vorfeld der Partie über eine vermeintliche Krise und ihre Auswirkungen geredet worden, der TBV hat auf dem Feld die passende Antwort gegeben. Mit 26:20 (16:9) setzte sich die Mannschaft von Volker Mudrow beim HBW Balingen-Weilstetten durch und zeigte dabei über weite Sterecken eine sehr ansehnliche Leistung. Der TBV fand diesmal anders als zuletzt so häufig von Beginn an recht gut in die Partie, Florian Kehrmann und Michael Binder legten zur 2:0-Führung vor, die die Hausherren zunächst noch ausgleichen konnten. Die einzige Führung für Balingen folgte anschließend zum 2:3 (7.), als Felix Lobedank zu unbedrängt zum Wurf ansetzen konnte. Aber der TBV fand in Abwehr wie Angriff weiter zu seinem Spiel und lag in der 18. Minute beim 8:5 durch den starken Holger Glandorf erstmals mit drei Toren in Führung.

Die gesamte Körpersprache des Teams war gänzlich anders als zuletzt im Pokal, die Mannschaft wollte mit aller Macht – und konnte es auch. In der 23. Minute schöpften die Balingen Fans Hoffnung, nachdem Temelkov vom Siebenmeterpunkt den bärenstarken Martin Galia zum 10:8 überwinden konnte. Aber jeweils ein Doppelschlag von Glandorf und Svavarsson brachten den TBV beim 14:8 (28.) mit sechs Toren in Front und deuteten das Kräfteverhältnis an. Dabei leistete sich der TBV in der ersten Halbzeit einmal mehr den Luxus, zwei Siebenmeter auszulassen, Mark Schmetz und Michael Kraus scheiterten jeweils einmal vom Punkt. Rolf Brack versuchte – wie schon fast gewohnt – mit dem siebten Feldspieler Überraschungsmomente zu setzen, doch die Maßnahme fruchtete äußerst selten. Zwei Sekunden waren noch zu spielen, als der TBV per Freiwurf noch einmal die Chance hatte, vorentscheidend zu erhöhen. Und nun klappten auch die einfachen Dinge: Rolf Hermann stieg hinter seinem Block hoch und jagte den Ball zum 16:9 ins Netz.

Nach der Pause kam Balingen allerdings konzentrierter aus der Kabine, Müller und Birkle verkürzten bis zur 34. Minute auf 16:11, dem TBV gelang bis zur 35. Minute kein Treffer. Und beim 17:14 erwachte auch die Halle wieder. Doch anders als in den zurückliegenden Spielen zeigte sich der TBV völlig unbeeindruckt und in der 40. Minute war Michael Binder zum 20:14 erfolgreich. Martin Galia war weiterhin der nötige Rückhalt hinter einer massiven und beweglichen Deckung – der TBV hatte die Partie klar im Griff. Mitte der zweiten Halbzeit hatte die beruhigende Sechs-Tore-Führung beim 21:15 nach wie vor Bestand, der TBV steuerte auf den erhofften ungefährdeten Auswärtssieg in Balingen zu, wo sich der TBV in der Vergangenheit oftmals so schwer getan hatte.

Auch wenn im Angriff das ein oder andere Mal zu schnell der Abschluss gesucht wurde, hielt der TBV dank der glänzend aufgelegten Deckung die Führung konstant hoch. Auch das Zeitstrafenverhältnis zu diesem Zeitpunkt von 6:3 zu Ungunsten der Lemgoer ließ den HBW nicht entscheidend Vorteil aus diesen Überzahlsituationen ziehen, jedes Tor musste sich Balingen hart erkämpfen. Auf der Gegenseite schoss sich insbesonder Holger Glandorf den Frust von der Seele, beim 24:18 erzielte der Nationalspieler bereits seinen neunten Treffer. Der einzige „Vorwurf“, den man hätte machen können war, dass der TBV sich nicht noch entscheidender von den Balingern absetzte.

Sechs Minuten vor Ende der Partie brachte Volker Mudrow dann auch Tamas Mocsai, der bis dahin noch gar nicht gespielt hatte, der Ungar bedankte sich umgehend mit dem Treffer zum 25:19 (55.). Der TBV konnte es sich leisten, bereits früh das Tempo heraus zu nehmen und spielte die Partie sicher über die Zeit und kann nun mit neuem Selbstbewusstsein in die Nationalmannschafts-Pause gehen, ehe am 4. November der TV Großwallstadt zu Gast in der Lipperlandhalle sein wird.

Die Stimmen zum Spiel:  

Volker Mudrow: Wir sind mit den zwei Punkten natürlkich sehr zufrieden, denn wir waren im Vorfeld schon angeschlagen nach dem Pokalaus in Bad Schwartau, das für uns einer mittleren Katastrophe gleichkommt. Und dann fährt man halt nicht voller Selbstvertrauen hier nach Balingen. Das Wichtigste ist, dass die Mannschaft sich heute als Mannschaft präsentiert hat, dass sie 60 Minuten lang um jeden Ball gekämpft hat. Von daher haben wir heute meiner Meinung nach auch verdient gewonnen, wobei man sagen muss, dass Balingen nie aufgegeben hat, das zeichnet die Mannschaft aus. Von daher war es wichtig, dass wir in der Deckung gut gestanden haben und dadurch die Partie kontrollieren konnten. Einen kleinen Kritikpunkt habe ich dennoch: Auswärts nur 20 Tore zu kassieren, das ist sehr gut. Aber in der zweiten Halbzeit waren vier oder fünf Abpraller, die wir nicht bekommen haben, da erwarte ich, dass wir uns diese auch noch sichern, denn sonst kann man sich das Leben unnötig schwer machen.

Dr. Rolf Brack: Von allen Niederlagen, die wir bisher hatten, war dies die deutlichste, weil wir im Angriff einfach keine Mittel gefunden haben. Die 6:0-Deckung des TBV stand schon sehr sehr gut, uns fehlte somit von der Mittelposition gänzlich die Torgefahr. Auch in Überzahl haben wir es nicht geschafft, die Vorteile zu nutzen, wir sind teilweise nicht einmal bis zum Abschluss gekommen. Von daher haben wir heute nach unserem tollen Pokalspiel deutliche Grenzen aufgezeigt bekommen, das war schon eine andere Gegnerqualität.

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