Spielbericht des HBW-Pressedienstes

Typischer Abstiegskampf mit Punktverlust für die Schwaben

In einem typischen Abstiegskampf trennten sich der HBW Balingen+Weilstetten und die TSG Ludwigshafen-Friesenheim am Samstagabend in der Balinger SparkassenArena mit 30:30(15:13). Nach dem Schlusspfiff der beiden Unparteiischen Ralf Damian und Frank Wenz verließen nicht nur 2150 Zuschauer enttäuscht die Balinger Halle, sondern auch bei den beiden Mannschaften überwiegte die Tristesse. Die Gäste trauerten ihrem Zwei-Tore-Vorsprung aus der 58. Spielminute nach und die Hausherren hatten wieder ein Mal einen ganz wichtigen Zähler im Kampf um den Klassenerhalt verloren.

Vielversprechender Auftakt  

Dabei hatte für die Schwaben alles so gut begonnen. Mit Toren von Benjamin Herth, Felix Lobedank und Vladimir Temelkov führte der HBW nach knapp sechs Minuten mit 3:0. Die stark und leichtfüßig agierende 3/2/1-Abwehr ließ den Friesenheimer Angriff überhaupt nicht ins Spiel kommen und ein bärenstarker Nikola Marinovic im HBW-Gehäuse parierte, was auf seine Kiste kam. Bis zur fünften Spielminute hatte der Österreicher nicht nur die ersten Würfe von Außen und aus der Nahdistanz abgewehrt, sondern auch bereits zwei Strafwürfe der Pfälzer eliminiert. Aus der Abwehr heraus machten die Hausherren mächtig Druck und Tempo. Man hatte das Gefühl, Herth und Co. haben sich vorgenommen, den Absteiger so zu überrennen, dass der gar nicht das Gefühl bekommt, auch nur irgend etwas im Zollernalbkreis reißen zu können.

Abwehrwechsel kostete die Führung 

Tor um Tor legten die Schwaben vor. „Aha, jetzt sind wir in der ersten Liga angekommen. So weht hier der Wind im Abstiegskampf“, so der Friesenheimer Trainer Thomas König zu seinen Gedankenspielen beim Stand von 8:3 in der abschließenden Pressekonferenz. Selbst eine doppelte Überzahl – Vlatko Mitov und Felix Lobedank mussten für zwei Minuten auf die Bank – konnten die Pfälzer nicht nutzen und in der zwanzigsten Minute führte der HBW 11:6. Allerdings war bereits zu diesem Zeitpunkt zu erkennen, dass die HBW-Abwehr mehr und mehr unter Druck geriet. HBW-Coach Dr. Rolf Brack hatte seine Abwehr auf die 5/1-Formation umgestellt und die bekam mit dem Friesenheimer Angriff immer größere Probleme. Torhüter Marinovic wurde von seinen Vorderleuten immer öfters im Stich gelassen und der scheinbar sichere Vorsprung der Schwaben schmolz mehr und mehr zusammen. Bis auf einen Treffer hatte der Aufsteiger verkürzt, ehe Dennis Wilke mit einem gekonnten Kopfleger den 15:13-Pausenstand herstellte.

Zweite Halbzeit nur Kampf und Krampf 

Was beide Mannschaften dann im zweiten Durchgang ablieferten, hatte mit Bundesliga-Handball nur noch wenig zu tun. Kampf und Krampf auf beiden Seiten. Das Spiel lebte von den Fehlern. Die Pfälzer konnten die Balinger Fehler konsequenter nutzen und gingen in der 44. Spielminute zum ersten Mal mit 21:20 in Führung. HBW-Keeper Marinovic hatte sich bis zu diesem Zeitpunkt selber längst entnervt ausgewechselt. Ivan Zoubkoff brachte aber auch keine Hand an den Ball und jeder Wurf der Friesenheimer landete in den Balinger Maschen. Die HBW- Spieler hatten im Angriff jegliches Selbstvertrauen verloren und die Fans mussten mit Erschrecken mit ansehen, wie sich Herth und Co. im Angriff gegenseitig die Verantwortung zuschoben.

Glücklicher Punktgewinn beim Schlusspfiff 

Als Junioren-Nationalspieler Christian Dissinger fünf Minuten vor Spielende auf 28:26 für den Liga-Neuling erhöhte, wurden in der SparkassenArena die Erinnerungen an die Pleite gegen Dormagen in der letzten Saison wieder wach. Dass es am Ende für die Schwaben doch noch zu einem Punkt reichte, lag einzig und allein daran, dass die Gästen in den Schlussminuten zwei klare Torchancen nicht nutzen konnten.

Die Mannschaften

HBW Balingen+Weilstetten: Ivan Zoubkoff, Nikola Marinovic(TW); Felix Lobedank 7, Benjamin Herth 8/5, Daniel Sauer 1, Dennis Wilke 1, Frank Ettwein 2, Roland Schlinger, Wolfgang Strobel, Vlatko Mitkov 1, Vladimir Temelkov 2, Jens Bürkle 3, Johan Boisedu 4, Sascha Ilitsch 1;

TSG Friesenheim: Kevin Klier(TW); Philipp Grimm 1, Gunnar Dietrich 6, Frank Müller 2, Maximilian Bender, Evgeni Pevnov 3, Benjamin Matschke 1, Gabor Ancsin 2, Alexander Becker 3/2, Christian Dissinger 5, Jan-Lars Gaubatz, Stefan Bonnkirch 7;

Zeitstrafen:

HBW 8, TSG 5; 

Strafwürfe:

HBW 6/5, TSG 6/2;

Nächstes Spiel

THW Kiel – HBW Balingen+Weilstetten, Samstag, den 15. September, 20.15 Uhr, Sparkassen-Arena in Kiel

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