Spielbericht des HBW-Pressedienstes

Zehn Sekunden fehlten dem HBW zum Überraschungscoup gegen Göppingen

Auch nach dem hochbrisanten und spannungsgeladenen Schwaben-Derby gegen Frischauf Göppingen wartet der HBW Balingen+Weilstetten weiterhin auf seinen ersten Saisonsieg in der TOYOTA Handball-Bundesliga. Mit einem alles in allem gerechten 31:31(15:14)-Unentschieden trennten sich die zwei schwäbischen Bundesligisten am Samstagabend vor 2350 Zuschauern in der Balinger SparkassenArena. Fünf Minuten vor Spielende sahen die Gastgeber bei einem Drei-Tore-Vorsprung bereits wie die sicheren Sieger aus, büßten diesen Vorsprung in Unterzahl aber binnen zwei Minuten wieder ein und schafften es bei Ballbesitz nicht mehr, Sekunden vor Schluss den Siegtreffer zu erzielen.

HBW ließ den Fvoriten nicht ins Spiel kommen 

„Was soll ich nach Bahrein zur Formel 1? Bei Spielen zwischen HBW und Frischauf wird mir mehr Spannung und Unterhaltung geboten“, brachte einer der anwesenden Journalisten nach dem Schlusspfiff der beiden sehr gut leitenden Unparteiischen Bernd und Reiner Methe auf den Punkt, was die beiden Mannschaften zuvor auf der Platte geboten hatten. Von der Papierform her waren die Rollen im Vorfeld zwar klar verteilt, aber bei Spielen zwischen den beiden schwäbischen Rivalen sind solche Gesetzmäßigkeiten meistens ausgehebelt. Neben altbekannten Derby-Weisheiten haben daran vor allem die beiden Trainer Velimir Petkovic von Frischauf Göppingen und Dr. Rolf Brack vom HBW großen Anteil. Seit vielen Jahren versuchen sich die beiden immer wieder mit neuen Taktiken und Varianten gegenseitig zu überraschen. Das war am Samstagabend nicht anders und keiner der Zuschauer brauchte sein Kommen zu bereuen. Die Gastgeber als klarer Außenseiter ließen den Europacup-Teilnehmer nie zur Entfaltung kommen. Ganz im Gegenteil: Mit einer hochkonzentrierten Angriffsleistung der Balinger sah sich der Altmeister über weite Strecken meist zum Reagieren gezwungen und war nur selten in der Lage seine spielerische Überlegenheit in die Waagschale zu werfen. Letztendlich waren es aber die individuellen Vorteile eines Michael Haaß und eines Drasko Mrvaljevic die Frischauf trotz allem einen Teilerfolg sicherten.

Beste Angriffsleistung wird nicht belohnt

In der abschließenden Pressekonferenz ließen es dann auch beide Trainer offen, ob es für ihre Mannschaft eher ein gewonnener oder ein verlorener Punkt ist. Velimir Petkovic, Trainer von Frischauf Göppingen räumte ein, dass er mit seiner Mannschaft nach Balingen gekommen ist, um zwei Punkte zu gewinnen. Auf Grund einer schwachen Torhüterleistung mit nur drei gehaltenen Bällen von seinem  Stammkeeper Enid Tahirovic sei er mit der Angriffs- und Abwehrleistung seiner Mannschaft allerdings zufrieden. Dr. Rolf Brack machte vor allem seiner Abwehr Vorwürfe, die in den Schlusssekunden nicht in der Lage war, den Ball bei einem Abpraller zu sichern und so den Göppingern die Chance zum Ausgleich einräumte. Zwiespältig zeigte sich der Balinger Coach beim Fazit zu den gesamten sechzig Minuten. Auf der einen Seite zeigte er sich erfreut über die Leistung im Angriff. Der agierte äußerst effektiv und leistete sich lediglich sieben Fehlwürfe und fünf technische Fehler. „Nur zwölf Ballverluste sind für uns eine Traumquote, wie wir sie schon ewig nicht mehr hatten“, lobte Rolf Brack seine Mannschaft, um sie gleichzeitig wieder zu kritisieren: „Es ärgert mich aber, dass wir im Angriff über sechzig Minuten unser Maximum bringen, es aber nicht geschafft haben die zwei eminent wichtigen Punkte zu holen.“

"Wir müssen die Kirche im Dorf lassen" 

HBW-Manager Benjamin Chatton schloss sich im Allgemeinen den Äußerungen der beiden Trainer an, brachte jedoch deutlich zum Ausdruck, dass es unter dem Strich für die Balinger ein Erfolg ist. „Wenn man sieht, gegen wen wir bisher gespielt haben, war lediglich Friesenheim ein Muss-Spiel. Ich denke, wir haben uns heute den Punkt den wir gegen Friesenheim verloren haben, zurück geholt. Wir hätten zwar heute einen Bonuspunkt sammeln können, aber nach dem Spielverlauf ist das Unentschieden durchaus gerecht. Wir müssen die Kirche im Dorf lassen und dürfen die Erwartungen nicht zu hoch ansetzen“, relativierte der Balinger Geschäftsführer das Ganze und verwies darauf, dass für die Mannschaft von Dr. Rolf Brack ab jetzt der heiße Herbst beginne, wo es gelte, die notwendigen Punkte zum fünften Klassenerhalt zu sammeln.  

Die Mannschaften

HBW Balingen+Weilstetten: Ivan Zoubkoff, Nikola Marinovic(TW); Felix Lobedank 2, Benjamin Herth 9/4, Daniel Sauer, Dennis Wilke, Frank Ettwein 3, Roland Schlinger 4, Wolfgang Strobel, Vlatko Mitkov 1, Vladimir Temelkov 8/5, Jens Bürkle, Johan Boisedu 2, Sascha Ilitsch 2;
Frischauf Göppingen: Jure Vran, Enid Tahirovic(TW); Tim Kneule 2, Dragos Oprea 3, Michael Thiede  4, Christian Schöne 1, Manuel Späth 1, Drasko Mrvaljevic 8, Dalibor Anusic 1, Michael Haaß 5, Kai Häfner 2, Maximilian Schubert 4/2, Pavel Horak;

Strafwürfe:

HBW 11/9, Göppingen 2/2;

Zeitstrafen:

HBW 6, Göppingen 7;  

Nächstes Spiel:

HSG Ahlen-Hamm – HBW Balingen+Weilstetten, Samstag, den 9. Oktober, 19 Uhr, MaxiparkArena, Hamm-Werries.

Bericht von der Homepage von Frischauf Göppingen

FRISCH AUF! mit glücklichem Unentschieden in Balingen

Noch sechs Minuten waren zu spielen und die Spielstandsanzeige der Balinger Sparkassenarena zeigte eine 28:25-Führung der toll aufspielenden Heimmannschaft. Das Publikum feierte ihr Team und war in Erwartung eines Sieges. Dass das FRISCH AUF!-Team anschließend noch zu einem Punkt kam, war der tollen Moral der Männer von Trainer Velimir Petkovic zu verdanken - und muss angesichts der gezeigten Leistung über 60 Minuten und dem Spielverlauf trotzdem als glücklich bezeichnet werden. Denn nach dem Spielende waren vor allem die Fans der Gastgeber enttäuscht, dass der große Kampf und die guten Leistungen der Balinger Spieler nicht mit dem ersten Heimsieg belohnt wurde.

FRISCH AUF! erwischte einen guten Spielbeginn, schnell aber kamen Abschlussfehler und Nachlässigkeiten ins Spiel der FRISCH AUF!-Mannschaft. Zudem kam Torhüter Enid Tahirovic auch am heutigen Abend nicht ins Spiel. Trainer Velimir Petkovic wechselte im Laufe des Spiels mehrfach die Keeper, musste aber verzweifelt registrieren, dass auch Neuzugang Jure Vran einen unglücklichen Tag erwischt hatte. Die FRISCH AUF!-Abwehr arbeitete oft gut und brachte den Balinger Angriff nicht nur einmal in die Zeitspiel-Anzeige, zu oft aber unterliefen dann doch leichte individuelle Abwehrfehler, die den Balinger Schützen doch noch das notwendige Einwurfloch boten. Da die Männer von Dr. Rolf Brack ihre Gelegenheiten gut nutzten, musste FRISCH AUF! sehr lange einem Rückstand hinterherlaufen.

Als Mitte der zweiten Halbzeit endlich ein Führung gelang, schien FRISCH AUF! das Spiel in den Griff zu bekommen. Kaum war dieser Gedanke aber aufgekommen, schon unterliefen wieder leichte Fehler und Balingen schien nun den Heimsieg sichern zu können. Was dann geschah, war wie schon das ganze Spiel zuvor ein wahrer Handballkrimi. Das Spiel schwankte mehrfach zwischen Balinger Sieg und Unentschieden. 7 Sekunden vor dem Ende netzte Dragos Oprea ein und stellte die Anzeigetafel auf den späteren Endstand, aber Dr. Rolf Brack nahm eine Auszeit und beorderte einen zusätzlichen Feldspieler anstelle seines Keepers auf das Feld. Heraussprang noch ein direkter Freiwurf von Halblinks in der Schlussekunde, den Jo Boisedu zum Jubel von FRISCH AUF! über das Tor setzte.

Bei FRISCH AUF! hervorzuheben war vor allem Drasko Mrvaljevic, der im Angriff gefährlichster Spieler war. Im Lauf des Spiels musste er aber seiner langen Verletzungspause und der Intensität des Spiels Tribut zollen. Immerhin konnte Pavel Horak ihn in der zweiten Halbzeit in der Abwehr entlasten, so dass Drasko Mrvaljevic durchhalten konnte. Früh musste Trainer Velimir Petkovic auch Rechtsaußen Christian Schöne durch Kai Häfner ersetzen, denn auch der Nationalspieler kam nicht wie gewohnt zum Zug. Kai Häfner zeigte eine ordentliche Leistung.

FRISCH AUF!: Tahirovic, Vran;
Kneule 2, Oprea 3, Thiede 4, Schöne 1, Späth 1, Mrvaljevic 8, Anusic 1, Haaß 5, Häfner 2, Schubert 4/2, Horak.

HBW: Marinovic, Zoubkoff;
Lobedank 2, Herth 9/4, Sauer, Wilke, Ettwein 3, Schlinger 4, Strobel, Mitkov 1, Temelkov 8/5, Bürkle, Boisedu 2, Illitsch 2.

Spielfilm: 2:3 (4.), 6:6 (15.), 11:9 (25.), 15:14 (Hz.) - 18:16 (34.), 20:20 (42.), 22:23 (48.), 25:23 (51.), 28:25 (54.), 28:28 (57.), 31:31 (Ende).

Strafen: 6/7

Zuschauer: 2350

Schiedsrichter: Methe/Methe

Bericht von Handball-World

Oprea rettet Göppingen einen Punkt in Balingen

Quelle: Handball-World.com

Ein spannendes Derby boten HBW Balingen-Weilstetten und Frisch Auf Göppingen. Bei den Hausherren schien der bislang durchwachsene Saisonstart vergessen, von der ersten Minute zeigte sich das noch sieglose Team gleichwertig mit dem Europacup-Teilnehmer. Nach einem 15:14 zur Pause legte Balingen fast über die gesamte Spielzeit vor, ein Treffer von Oprea im Nachsetzen ließ den Favoriten aber am Ende über einen Punkt jubeln. Für beide Teams war es bereits das zweite Unentschieden der Saison. Herth mit neun und Temelkov mit acht Toren waren die besten Werfer bei HBW, für Göppingen erzielte Mrvaljevic acht Treffer.

Zehn Sekunden vor Spielende nahm sich Kai Häfner den entscheidenden Wurf. Göppingen lag in Balingen mit einem Tor zurück, die Hausherren standen dicht vor dem ersten Ligasieg und dem endgültigen Befreiungsschlag nach einem eher durchwachsenen Start in die Saison. Der Wurf von Häfner ging an die Latte, sprang ins Feld zurück. Die Balinger Fans hatten den Siegesschrei bereits auf den Lippen, doch von der Gegenseite sprang Dragos Oprea in den Kreis, griff den Ball und warf noch in der Luft zum 31:31 ein. Schockstarre bei den Balinger Fans, Rolf Brack reagierte sofort. Statt auf einen sicheren Punkt spielte Balingen voll auf Risiko, doch auch mit einem zusätzlichen Feldspieler gelang kein klarer Torwurf mehr. Ein letzter direkter Freiwurf von Biosedu ging übers Tor.

Es war das passende Ende eines intensiven Derbys, das zuvor die 2.350 Fans in der Balinger Sparkassenarena elektrisiert hatte. Von der ersten Minute an agierten beide Teams mit intensiver Deckungsarbeit, die bereits in der ersten Viertelstunde zu fünf Zeitstrafen führte, dem Gespann Methe/Methe gelang es durch das frühe Zugreifen aber, dass die Härte die Grenze zur Unfairness überschritt. Auch auf den Tribünen gab es einige hitzige Situationen zwischen den Fans, die sich aber wieder beruhigten. Auf dem Parkett hatte zunächst Göppingen vorgelegt, beim 4:3 war dann Balinger in Führung und hielte diese - mit Ausnahme des 6:7 und 7:8 - bis zum Seitenwechsel. Seinen Einstand im Tor der Göppinger feierte dabei auch Neuzugang Vran. Die Offensivreihen fanden dabei mit zunehmender Spieldauer besser ins Spiel, entwickelten Lösungen gegen die Deckungsformationen des Gegners.

Nicht nur in kämpferischer sondern auch in spielerischer und taktischer Hinsicht bot das Derby so einiges. Rolf Brack begann dabei früh mit Wechseln, wollte die intensive Arbeit in der Deckung und der Offensive auf möglichst viele Schultern verteilen. Ein Strafwurf von Benjamin Herth brachte beim 9:7 die erste Zwei-Tore-Führung der Partie, Balingen schien sich gegen Ende des ersten Abschnitts etwas absetzen zu können. Doch Göppingen hielt dagegen, der junge Maximilian Schubert, der heute von Beginn an aufs Parkett durfte, sorgte mit einem Strafwurf für den Anschluß, Häfner, Thiede und Mrvaljevic beantworteten die nächsten Balinger Treffer. Und auch der nächste Balinger Torerfolg, zu Beginn der Schlußminute des ersten Abschnitts hatte Lobedank getroffen, erhielt noch eine Antwort, Haaß traf zum 15:14. Brack nahm seine Auszeit, brachte einen zusätzlichen Feldspieler. Doch wie später zum Ende der zweiten Hälfte, gelang auch in den letzten Sekunden des ersten Abschnitts kein vorbereiteter Wurf mehr, lediglich ein direkter Freiwurf, der auch vor dem Seitenwechsel knapp neben dem Tor landete.

Im zweiten Abschnitt hielt schlich sich Göppingen heran, allerdings denkbar langsam. Drasko Mrvaljevic setzte nun Akzente, er setzte die nächsten drei Göppinger Feldtreffer, unter anderem das 18:18 in der 36. Spielminute. Auch das 19:19 und das 21:21 gingen auf das Konto des Rückraumspielers, Balingen legte aber zunächst weiter vor - teils auch mit Glück, wie bei dem abgefälschten Wurf von Herth zum 22:21. Herth scheiterte aber wenig später mit einem Strafwurf und nach dem Ausgleichstreffer von Häfner konnte Anusic die Gäste so in Front werfen. Balingen zeigte sich aber unbeeindruckt, der Pokalerfolg gegen Gummersbach schien alte - und zu Saisonbeginn vermisste - Stärken zurückgebracht zu haben. Mit Selbstvertrauen gingen die Hausherren auf die Göppinger Deckung, dort kassierte zunächst Späth eine Strafzeit, Schlinger glich aus und dann musste auch noch Häfner für zwei Minuten auf die Bank. Den folgenden Siebenmeter nutzte Temelkov, der nervenstark zum 24:23 einnetzte - Balingen hatte sich die Führung zurückgeholt.

Ilitsch legte nach und Ettwein ging mit Druck auf eine sich bietende Lücke, eine weitere Strafzeit gegen Göppingen und ein Strafwurf. Temelkov nutzte diesen zum 26:23. Nach Pass von Thiede gelang Schöne in Unterzahl ein wichtiger Treffer, doch Balingen schien nun den Vorteil auf seiner Seite zu haben. Mitkov nutzte den sich bietenden Platz zum 28:25 - sieben Minuten vor Spielende schien der erhoffte Befreiungsschlag in Reichweite. Doch Göppingen kam schneller zurück als erwarrtet: Nach einer Auszeit führten Thiede und ein Doppelschlag von Oprea Göppingen zum Ausgleich, drei Minuten nach der Unterbrechung war die Partie wieder offen.

Boisedu übernahm nun Verantwortung bei Balingen, erst bediente er den an den Kreis eingelaufenen Temelkov, dann traf er selbst zum 30:29. Aber Haaß glich beide Male aus. Die Schlußminute begann, Oprea stand im Kreis als er gegen Lobedank aushelfen wollte und Temelkov verwandelte auch den fünften Strafwurf in Folge sicher. Göppingen war im Angriff, Strobel stoppte den von Haaß bedienten Mrvaljevic, kassierte dafür aber zwei Strafminuten. 23 ekunden blieben, in denen nach Häfners Lattenwurf, Opreas spektakulärer Treffer im Nachsetzen fiel. Balingens finaler direkter Freiwurf landete neben das Göppinger Tor, so stand letztlich ein 31:31-Unentschieden als Endstand auf der Anzeigetafel.

Torschützen: Herth (9), Temelkov (8), Schlinger (4), Ettwein (3), Ilitsch (2), Lobedank (2), Boisedu (2), Mitkov (1) - Schöne (11), Mrvaljevic (8), Haaß (5), Thiede (4), Schubert (4), Oprea (3), Kneule (2), Häfner (2), Anusic (1)

Siebenmeter: 9/11 - 2/2

Zeitstrafen: 6/6

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