Vorbericht des HBW-Pressedienstes

HBW zieht mit sensationellem Erfolg in die nächste DHB-Pokalrunde ein

Der HBW Balingen+Weilstetten schaffte am Dienstagabend die Sensation und erreichte in einem Handball-Krimi gegen den VfL Gummersbach die nächste Runde im DHB-Pokal. Mit der Schlusssirene der regulären Spielzeit verwandelte Vladimir Temelkov nervenstark einen Strafwurf zum 27:27-Ausgleich und sorgte damit für zwei mal fünf Minuten Verlängerung. In der zwangen die Hausherren den Favoriten mit viel Leidenschaft in die Knie. Angeführt von Leitwolf Frank Ettwein und einem überragenden Torhüter Nikola Marinovic kamen die Schwaben zu einem hochverdienten 36:33(30:29, 27:27, 14:15)-Pokalerfolg.

Vieles besser, aber nicht alles gut 

Gerne nahmen Spieler, Trainer und Manager unmittelbar nach dem Schlusspfiff die Glückwünsche entgegen. Allerdings traten sowohl der HBW-Coach, als auch Geschäftsführer Benjamin Chatton schon wenige Minuten nach dem Sensationserfolg der Mannschaft gewaltig auf die Euphoriebremse. „Insgesamt war vieles besser, aber es ist nach so einem Spiel auch nicht alles gut“, machte Chatton deutlich, dass der HBW zwar eine weitere Runde im DHB-Pokal mitspielen darf, dass sich damit die Situation in der Meisterschaftsrunde in keinster Weise gebessert hat. Dort gehören Strobel und Co. weiterhin zu den Mannschaften, die bis dato noch keinen Sieg zu verbuchen haben. Auch Trainer Dr. Rolf Brack stieß insgesamt ins gleiche Horn. Angesprochen auf seinen Wunschtraum machte Brack deutlich, dass Hamburg noch weit weg ist und, dass es ihm im Spiel gegen den VfL Gummersbach in erster Linie wichtig war, dass die Mannschaft die Entwicklung, die sie nach dem Kiel-Spiel eingeleitet hat, im Pokalspiel gegen den Altmeister fortgesetzt hat.

HBW bietet Favoriten die Stirn 

„Wir haben nach wie vor noch sehr große Schwächen im Abschlussverhalten auch wenn wir heute sehr viel disziplinierten waren. Wir hatten bisher sechs bis acht unvorbereitete Würfe. Heute waren es drei bis vier und das sind immer noch drei bis vier zu viel“, untermauerte der Balinger Trainer das Fazit seines Managers mit Zahlen. Dennoch war er insgesamt mit dem Auftreten der Mannschaft zufrieden und das durfte er auch. Es waren nämlich die ureigensten Balinger Qualitäten, die am Ende den Unterschied zum VfL ausmachten und den Sensationserfolg ermöglichten. Der haushohe Favorit aus dem Oberbergischen lag zwar über weite Strecken der regulären Spielzeit in Führung, aber der Underdog aus dem Zollernalbkreis ließ sich nicht abschütteln. Großen Anteil daran, dass der zweimalige Final Four-Teilnehmer Gummersbach sich nie weiter als drei Tore absetzen konnte, hatte Nikola Marinovic im Tor der Schwaben. Allein 21 Paraden standen auf den Zetteln der Statistiker bis zur sechzigsten Spielminute und in der Verlängerung ließ Marinovic noch sechs weitere folgen. Damit machte der österreichische Nationalkeeper wett, was seine Mitspieler im Angriff zeitweise versemmelten.

Vladimir Temelkov verwandelt nervenstark

Vor allem der Beginn der zweiten dreißig Minuten erinnerte schwer an die letzten Spiele. Nahezu jede sich bietende Gelegenheit wurde ausgelassen, den 14:15-Halbzeit-Rückstand in eine eigene Führung umzuwandeln. Ein Tempogegenstoß nach dem anderen wurde vergeben und im Angriff unterliefen immer wieder haarsträubende Fehler. Der VfL Gummersbach konnte die Balinger Aussetzer aber nicht nutzen und so blieb die Partie völlig offen. Als sich in der 59. Spielminute Abwehrchef Daniel Sauer beim Stande von 25:26 allerdings seine dritte Zeitstrafe einhandelte und der Favorit Sekunden später auf 25:27 erhöhte, deute alles auf einen VfL-Erfolg hin. Balingens Coach reagierte aber schnell und setzte mit einem zusätzlichen Feldspieler alles auf eine Karte. Roland Schlinger verkürzte mit einem Kracher aus dem Rückraum zum 26:27. Der nächste Wurf der Gummersbacher verfehlte das Balinger Gehäuse und mit dem Schlusspfiff entschieden die beiden Unparteiischen auf Strafwurf für die Hausherren. Den verwandelte Vladimir Temelkov nervenstark.

Unbändiger Siegeswillen und Leidenschaft 

In der Verlängerung warfen die Schwaben dann all ihre bekannten Tugenden in die Waagschale und bekamen auch endlich die Unterstützung von den Rängen. Vor allem Leitwolf Frank Ettwein setzte in Sachen Siegeswille und Leidenschaft deutliche Zeichen und als er mit zwei Treffern in Folge auf 30:28 erhöhte, spürten auch die Zuschauer, dass die Sensation zum Greifen nahe liegt. Die Spieler des Altmeisters hatten das drohende Pokalaus zwar auch erkannt und versuchten, das Blatt nochmals zu wenden. Sie verzettelten sich aber in Einzelaktionen und der HBW ließ in der Verlängerung keine einzige Torchance mehr aus. Als Benjamin Herth eine Minute vor Spielende das Leder zum 35:32 in die Gummersbacher Maschen wuchtete, war die Partie entschieden und die Sensation perfekt. Den Schlusspunkt setzte Frank „Litti“ Ettwein zum vielumjubelten 36:33-Erfolg.

Jetzt haben die Schwaben etwas Zeit, um den Erfolg zu genießen, da sie die Partie des fünften Spieltages bereits absolvierte haben. Die nächste Aufgabe wartet erst am 2. Oktober auf die Mannschaft von Dr. Rolf Brack, wenn Frischauf Göppingen zum prestigeträchtigen Schwabenduell in der Balinger SparkassenArena auftaucht.

Die Mannschaften

HBW Balingen+Weilstetten: Nikola Marinovic(TW); Felix Lobedank 2, Benjamin Herth 6, Daniel Sauer, Dennis Wilke 3/1, Frank Ettwein 5, Roland Schlinger 4, Wolfgang Strobel 2, Vlatko Mitkov, Vladimir Temelkov 5/4, Jens Bürkle 3, Johan Boisedu 3, Sascha Ilitsch 3

VfL Gummersbach: Vjenceslav Somic, Markus Hammerschmidt(TW); Geoffroy Krantz 2, Adrian Wagner 3, Christoph Schindler 1, Drago Vukovic 3, Igor Anic 4, Patrick Wiencek 3, Jonathan Eisenkrätzer 1, Robin Teppich, Josip Valcic 4, Adrian Pfahl 11/7, Ole Rahmel, Vedran Zrnic 1; 

Strafwürfe

HBW 8/5, VfL 8/7; 

Zeitstrafen

HBW 5, VfL 5; 

Nächstes Spiel

HBW Balingen+Weilstetten – Frischauf Göppingen, Samstag, den 2. Oktober 2010, 19 Uhr, SparkassenArena.

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