Spielbericht von unserem Medienpartner Zollern Alb Kurier

Souveräne Löwen im Süd-Gipfel

von Marcus Arndt
Der Balinger Handball-Bundesligist ist mit einer deutlichen Niederlage in die (Rest-) Rückrunde gestartet. Den Rhein-Neckar Löwen unterlag der HBW gestern Abend mit 24:30 (14:15).

Vor dem Süd-Gipfel hat-ten beide Trainer mit massiven Personalsorgen zu kämpfen. Während HBW-Coach Dr. Rolf Brack auf Regisseur Benjamin Herth (Schulterprobleme) und Kapitän Wolfgang Strobel (Muskelfaserriss in der Wade) verzichten musste, fehlten seinem Gegenüber Guðmundur Guðmundsson neben dem Serben Žarko Šešum, welcher beim EM-Halbfinale in Belgrad von eigenen Fans am Auge verletzt wurde, Patrick Groetzki (Knieprobleme) und Børge Lund (Leistenverletzung). „Wir sind mit nur neun Feldspielern angetreten“, betonte der Isländer, „und das gerade in Balingen, wo es immer schwer ist, zu gewinnen.“

Die Ausfälle steckten die Löwen weg, welche nach sieben Minuten durch Uwe Gensheimer erstmals in Führung gingen (3:4). Der Handballer des Jahres düpierte HBW-Keeper Matthias Puhle mit feinem Dreher von Linksaußen. Den knappen Vorsprung konservierten die Kurpfälzer zunächst (3:5/ 9.). Auf der Gegenseite taten sich die Schwaben nach starkem Beginn sehr schwer im stehenden Angriff, doch Austria-Bomber Roland Schlinger stellte aus neun Metern den Anschluss wieder her – und Dennis Wilke egalisierte nur Sekunden später mit seinem zweiten Siebenmeter-Treffer. Bei den Mannheimern setzte der Schweizer Spielmacher Andy Schmid die Akzente, während seine Rückraumkollegen Karol Bielecki und Michael Müller eher blass blieben. Dennoch führten die Nordbadener weiter – durch den dritten Cupic-Kracher (8:9/ 16.). Den knappen Vorteil verteidigten die Löwen, welche effektiv in der Defensive arbeiteten und effizient ab-schlossen. Die Balinger hatten weiterhin große Probleme gegen die kompakte 6:0-Abwehr der Gäste, machten einfache Fehler und fielen zurück (12:13/ 24.). In Überzahl setzten sich die Löwen nach einer Zeitstrafe gegen Kai Häfner wieder mit zwei Toren ab, ehe Schlinger den Anschluss herstellte (13:14/ 27.) und Alexandros Alvanos, der gegen seinen Ex-Klub stark aufspielte, abermals ausglich. Cupic legte das 15:14 vor, doch noch blieben den Schwaben über 20 Sekunden Zeit. Brack bat zur Extrabesprechung an die Seitenlinie. Ohne Erfolg: Den letzten Wurf vor der Pause nahm sich Frank Ettwein, scheiterte jedoch aus spitzem Winkel an Henning Fritz. „Da fehlte einfach die Qualität im Abschluss“, monierte Brack und fügte hinzu: „Nichtsdestotrotz haben wir eine gute erste Halbzeit gespielt. Im Angriff waren wir am oberen Level, konnten das Niveau allerdings nicht halten.“

Nach dem Seitenwechsel blieben die Schwaben allerdings blass, „mit unterirdischen Würfen“, wie es der HBW-Coach formulierte. Den besseren Start erwischten ohne Zweifel die Mannheimer, welche mit drei Toren davonzogen (14:17/ 32.), ehe Alvanos noch einmal verkürzte. Michael Müller, Cupic und Gensheimer bauten den Vorsprung der Schwarz-Gelben weiter aus: auf 21:15 (36.). Brack versuchte den Beutezug der Löwen mit einer Auszeit zu stoppen, nahm seine vermeintlich erste Sieben von der Platte und stellte die Verteidigung um. Die Winkelzüge des Sportwissenschaftlers griffen: Mit zwei Toren in Überzahl stellten Daniel Wessig und Fabian Gutbrod den Anschluss erneut her (19:23/ 42.). „Da war noch einmal etwas drin“, meinte Brack, „trotz dreier Totalausfälle in der Mannschaft.“

Die Aufholjagd ging dennoch weiter, ehe die Mannheimer zwei Zeitstrafen gegen die Schwaben gnadenlos mit 27:22 bestraften (51.). Die Vorentscheidung im Süd-Gipfel! Clever spielten die Mannheimer nun die Zeit herunter und bauten den Vorsprung in den Schlussminuten sukzessive zum 30:24-Endstand aus. „Das Ergebnis ist nach den ersten 30 Minuten schon ein wenig enttäuschend“, räumte Brack unumwunden ein, während Löwen-Dompteur Guðmundsson zufrieden bilanzierte: „Wir haben in der Abwehr ein paar Dinge geändert und sind zu Kontertoren gekommen. Das war entscheidend.“

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