Spielbericht des HBW-Pressedienstes

In letzter Sekunde zum Punktgewinn gegen Berlin

Mit einem 29:29-Unentschieden (15:16) trennen sich der HBW Balingen-Weilstetten und die Füchse Berlin. Ein am Ende gerechtes Ergebnis, da die Partie mit mehreren Führungswechseln über weite Strecke ausgeglichen war. Kurz vor Schluss schienen die Füchse sich doch noch durchzusetzen und gingen mit drei Toren in Führung. Die „Gallier von der Alb“ steckten beim Stand von 26:29 aber nicht auf und schafften die Aufholjagd innerhalb von einer Minute und 49 Sekunden. Kai Häfner nahm in der Schlusssekunde alle Kraft zusammen und warf den Ball zum 29:29-Endstand ins Tor der Füchse.

Katze kommt gut ins Spiel

Das Spiel ist keine zwei Minuten alt und schon hat sich Nikolas Katsigianns, Torhüter des HBW, bereits vier Mal auszeichnen können. So bleiben die Gäste in zwei Angriffen ohne Torerfolg. Die „Gallier von der Alb“ machen es besser. Im zweiten Angriff netzt Dragan Tubic zur 1:0-Führung ein. Im Anschluss überwinden die Füchse durch Iker Romero zum ersten Mal die Katze im Tor des HBW und gleichen aus. In der Folgezeit ändert sich nicht viel. Die Hauptstädter rennen an, scheitern aber an Katsigiannis. Der HBW hingegen erspielt sich mit klugen Anspielen an den Kreis klare Torchancen, die genutzt werden. So trifft Litty Ettwein in der 12. Minute zum 6:5.

Nach der ersten viertel Stunde können die „Gallier von der Alb“ durch einen Siebenmeter von Benjamin Herth – zuvor herausgeholt durch Christoph Theuerkauf – mit 8:6 in Führung gehen. Diese können die Schwaben aber nicht halten. In der 18. Minute erhöhen die Füchse den Druck und gleichen  durch eine Einzelaktion von Romero zum 8:8 aus. In der 21. Minute ist es noch immer eine ausgeglichene Partie. Elf Tore erzielten beide Mannschaften bisher. Es scheint aber, als müsse der HBW mehr für seine Treffer arbeiten, als die Gäste aus Berlin. Nach einer Auszeit von HBW-Trainer Dr. Rolf Brack schließt Roland Schlinger zu schnell ab und wirft neben das Tor. Im Anschluss kommen die Füchse besser ins Spiel, nutzen konsequent ihre Chancen und gehen so mit vier Toren in Führung.

HBW hält als Außenseiter mit

Dadurch lassen sich die „Gallier von der Alb“ aber nicht beunruhigen. In den letzten fünf Minuten der ersten Hälfte findet der HBW zurück zum Spiel der Anfangsminuten und verkürzt den Vorsprung der Berliner. In den letzten Sekunden trifft Florian Billek zum 15:16. Die erste und letzte Aktion gehört dann wieder Katsigiannis. Er wehrt den Wurfversuch von Johannes Sellin kurz vor der Halbzeitsirene ab. In Sachen Rollenverteilung war zu spüren, dass die Gäste der klare Favorit sind. Bis auf eine kurze Schwächephase hält der HBW aber mit.

Gleich im ersten Angriff der zweiten Hälfte trifft Benjamin Herth per Siebenmeter zum 16:16. Kurz darauf hält der eingewechselte Milos Putera bei angezeigtem Zeitspiel einen Wurfversuch von Romero. Den darauffolgende Konter verwandelt Billek zur Führung für den HBW. Danach wird es laut in der Balinger SparkassenArena. Die Zuschauer wollen eine gegen Fabian Gutbrod ausgesprochene Zeitstrafe nicht akzeptieren. Die Füchse aber nutzen den Vorteil eiskalt und gehen beim 17:18 wieder mit einem Tor in Führung. Dank eines hellwachen Milos Putera im Tor der Gallier, schafft der HBW mit einem herrlichen Treffer von Fabian Gutbrod nicht nur den Ausgleich, sondern durch einen Tempogegenstoß über Herth gar die erneute Führung. Aber der Lauf der Schwaben wird unterbrochen. Denn Gutbrod erhält erneut zwei Minuten, die Berlin zum abermaligen Führungswechsel nutzt. Im Anschluss will Brack den fehlenden Feldspieler durch die Auswechslung von Putera egalisieren. Der Angriff wird aber nicht ausgespielt – im Gegenteil. Berlin kommt in Ballbesitz und Herth muss mit dem übergestreiften Leibchen ins Tor der Balinger. Das stört aber nicht, denn mit einer hervorragenden Fußabwehr leitet er den Konter, den Kai Häfner zum 20:20 abschließt. Die Halle kocht.

Turbulente Schlussphase

Zu Beginn der Schlussviertelstunde ist die Partie noch immer ausgeglichen. Manuel Liniger und Dragan Tubic können zwar eine Doppelchance jeweils von den Außenpositionen nicht ausnutzen. Durch eine Parade von Putera im Tor des HBW gelingt aber erneut der 22:22-Ausgleich, da Tubic den folgenden Tempogegenstoß sicher verwandelt. Kurz bevor es in die letzten zehn Minuten der Begegnung geht, schnappen sich die Füchse den Ball von Kai Häfner und gehen in Führung. Auch im Anschluss kommen die Schwaben zu keinem Torabschluss und Berlin trifft zum 23:25. Der Zwischenstand hat bis sieben Minuten vor Schluss Bestand. Brack probiert es jetzt mit dem siebten Feldspieler. Erfolgreich: Schlinger verkürzt auf 24:25.

In der 56. Minute dann die erste Vorentscheidung. Romero zeigt seine ganze Klasse und trifft für die Gäste mit einem Dreher von Linksaußen zum 24:27. Drei Tore Vorsprung für den Champions-League-Achtelfinalisten sollten genug sein. Die „Gallier von der Alb“ kämpfen aber Angriff für Angriff und lassen die Gäste nicht davonziehen. Beim Stand von 26:28 nimmt Füchse-Trainer Dagur Sigurdsson seine letzte Auszeit. Die taktische Maßnahme zeigt Wirkung, nur wenige Sekunden später zappelt der Ball erneut im Tor der Balinger. Das bedeutet aber noch lange nicht das Ende, im Gegenteil. Mit dem siebten Feldspieler schaffen die „Gallier von der Alb“ zwei Tore hintereinander. 28:29 und es sind noch 36 Sekunden zu spielen. Die Füchse lassen sich zu viel Zeit und verlieren am Ende durch die drohende Zeitstrafe fünf Sekunden vor Schluss den Ball. Auszeit HBW. Ein schneller Pass zu Kai Häfner, der den Ball in letzter Sekunde mit aller Kraft aus zehn Metern zum 29:29-Endstand ins Tor wirft.

HBW Balingen-Weilstetten: Katsigiannis (1. 30. und ab 54., 19 Gegentore/ 8 Paraden), Putera (30. 54., 10/ 8); Herth (7/3), Häfner (4), Tubic (4), Billek (3), Gutbrod (3), W. Strobel (2), Theuerkauf (2), Ettwein (2), Schlinger (2), König, Wessig, Liniger.

Füchse Berlin: Heinevetter (bei einem Siebenmeter und ab 47., 9 Gegentore/ 2 Paraden), P. Stochl (1. 47., 21/10); Romero (5), Nincevic (5/3), Igropulou (4), Christophersen (4), Lund (3), Sellin (3), Laen (3), Pevnov (2), Jaszka, Spoljaric, Bult, Löffler,

Zeitstrafen: HBW 6, Füchse 4

Siebenmeter: HBW 4/3, Füchse 3:3

Nächstes Spiel: TUSEM Essen gegen HBW Balingen-Weilstetten (22. März, 19.45 Uhr, Sporthalle „Am Hallo“)

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