Spielbericht des HBW-Pressedienstes

HBW zeigt trotz dünner Personaldecke eindrucksvolles Lebenszeichen

Noch vor der Partie hat sich der Trainer des HBW Balingen-Weilstetten, Dr. Rolf Brack, gewünscht, dass der Name HBW eine Neuauffrischung erlebt. Genau das ist mit dem 31:30-Auswärtssieg beim TuS N-Lübbecke gelungen. Damit holen sich die „Gallier von der Alb“ nicht nur zwei wertvolle Punkte im Kampf um den Klassenerhalt, sondern es wurde eindrucksvoll gezeigt, dass die seit Jahren zugeschriebenen Attribute beim HBW noch immer vorhanden sind. Und das trotz der langen Liste an Verletzten. Eine 12:3-Serie in der zweiten Halbzeit war letztendlich ausschlaggebend für den Sieg. Benjamin Herth zeigte eine herausragende Leistung und glänzte mit elf Toren. Zudem verhinderte Neuzugang Nikolas Katsigiannis im Tor eine schnelle Aufholjagd von Lübbecke.

Erste Halbzeit erwartungsgemäß

Das Spiel stand unter dem Motto: Eigentlich keine Chance aber alles versuchen. Das hat HBW-Trainer Brack mit dem siebten Feldspieler von Beginn an auch in der taktischen Umsetzung gezeigt. Zwar tat sich die Mannschaft im Angriff etwas schwer, hielt aber mit und gestaltete die Partie mit Blick auf das Ergebnis ausgeglichen. Nach einer viertel Stunde schien sich Lübbecke dann besser auf das Spiel der „Gallier von der Alb“ einzustellen. Der ehemaliger Balinger Dennis Wilke sorgte nach 20 Minuten mit einem Doppelschlag für eine Vier-Tore-Führung. Die letzte Aktion der ersten Halbzeit hatte der HBW und der stark aufspielende Benjamin Herth netzte zum 17:14-Halbzeitstand ein.

Aufgrund der schwierigen Personalsituation ein zu erwartender Zwischenstand. Nach Wiederanpfiff sollte sich daran zunächst auch nichts ändern. Lübbecke legte mit dem 18:14 nach und Herth vergab zudem einen Siebenmeter. Alles sprach für den TuS. Aber genau in dieser Phase kippte das Spiel zu Gunsten der „Gallier von der Alb“. Lübbecke leistete sich viele technische Fehler, die der HBW mit einfachen Toren im Tempogegenstoß nutzte. Das sorgte für Selbstvertrauen und die Mannschaft von Brack spielte sich so in einen regelrechten Rausch. Mit vier Toren in Folge war der Rückstand egalisiert und TuS-Trainer Ghennadij Chalepo nahm eine Auszeit.

Grundstein zum Sieg

Der HBW aber setzte noch einen drauf. Florian Billek und Herth sorgten für weitere drei Treffer. Erst nach zwölf Minuten und einem 7:0-Lauf gelang den Gastgebern wieder ein Treffer. Keeper Katsigiannis war in dieser Phase ein glänzender Rückhalt seiner Mannschaft. Nach der so langen Verletzungspause zeigte er eindrucksvoll seine Fähigkeiten. Zwar netzte Lübbecke zwei weitere Male ein, die Schwaben hatten mit fünf weiteren Toren aber erneut die bessere Antwort parat. Mit dem 12:3-Lauf der „Gallier von der Alb“ sah sich Chalepo zu einer weiteren Auszeit gezwungen.

Wer nun dachte, dass mit der Fünf-Tore-Führung der Gäste eine Vorentscheidung gefallen sei, wurde eines besseren belehrt. Die Hausherren gaben sich noch nicht auf und kämpften sich in den letzten Spielminuten noch einmal heran. 28:29 stand es 90 Sekunden vor dem Ende. Die Spannung lag regelrecht in der Luft als Brack zur grünen Karte griff. Er fand die richtigen Worte. Kai Häfner, der mit insgesamt fünf Treffern eine gute Partie ablieferte, wurde von seinen Teamkollegen gesucht und gefunden. Er erzielte die Treffer 30 und 31, die letztendlich zum Sieg reichten.

Mit dem unerwarteten Sieg in Lübbecke sammelt der HBW zwei Bonuspunkte ein. Damit stehen die Schwaben zwar weiterhin auf dem zwölften Tabellenplatz, haben mit den weiteren Zählern den Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz auf fünf Punkte ausgebaut. Nun muss der HBW am 02. Dezember in Hamburg erneut auswärts antreten, bevor am 07. Dezember das nächste Heimspiel gegen den TV Großwallstadt auf dem Programm steht.

Stimmen zum Spiel:

Rolf Brack: Von uns hat aufgrund der Personalsituation niemand etwas erwartet, das war unsere Chance heute. Zudem war es für uns gut, dass Lübbecke die letzten zwei Mal bereits gegen Gegner mit offensiven Deckungen gespielt hat, sodass wir sehen konnten, wie sie sich verhalten. Mit unserer Verteidigung plus Torwart haben wir das Spiel für uns entschieden und hatten auch das Geschick und das Quäntchen Glück, das man braucht. Letztendlich muss man aber auch sagen, dass wir am oberen Limit gespielt haben, Lübbecke auch noch acht Pfostenwürfe hatte und wir etwas im Rausch mit unseren Kontern waren.

Gennadij Chalepo: Es war ein verdienter Sieg für Balingen. Aber ich hätte gedacht, dass wir cleverer spielen. In der zweiten Halbzeit haben wir Standhandball gespielt und schlechte Angriffe vorgetragen. Da haben wir ohne Kopf gespielt und im Rückraum ging nichts. Außerdem habe ich in meiner Zeit hier noch nie so viele technische Fehler gesehen. Jetzt haben wir einiges gründlich zu analysieren.

Spielverlauf:

0:1 (2.), 1:1 (3.), 2:1 (5.), 3:2 (7.), 4:2 (8.), 4:4 (10.), 5:5 (12.), 5:6 (13.), 7:6 (15.), 8:6 (17.), 9:8 (19.), 12:8 (21.), 14:10 (23.), 15:11 (25.), 15:13 (27.), 17:13 (29.), 17:14 (Halbzeit), 18:14 (32.), 18:15 (34.), 18:17 (37.), 18:18 (39.), 18:19 (41.), 18:21 (42.), 19:22 (44.), 20:22 (45.), 20:24 (46.), 21:26 (48.), 22:26 (50.), 23:26 (51.), 24:27 (53.), 24:28 (55.), 25:29 (56.), 26:29 (57.), 27:29 (58.), 28:29 (59.), 28:30 (60.), 30:31 (Ende)

TuS: Blazicko (9), Quenstedt (7/2); Gustafsson (1), Løke (7), Vukovic (7), Wilke (7/1), K. Svensson (2), Arnaudovski (n.e.), Tluczynski (n.e.), Gartmann (n.e.), D. Svensson (1), Niemeyer (3), Schöngarth, Remer (2)

HBW: Putera (2), Katsigiannis (14); König (4), Foth, Herth (11/3), Milosevic, Tubic (2), Ettwein, Theuerkauf (3/1), Wessig, Häfner (5), Skvaril (n.e.), Billek (4), Liniger (2)

Siebenmeter: TuS 1/1 – HBW 6/4

Zeitstrafen: TuS 3 – HBW 2

Nächstes Spiel:

HSV Handball – HBW Balingen-Weilstetten, 02. Dezember 15.00 Uhr, O2-World Hamburg.

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