Spielbericht des HBW-Pressedienstes

HBW ärgert die Kieler lange, verliert am Ende aber deutlich


Am Ende war es dann doch die erwartete, deutliche Niederlage, die der HBW Balingen-Weilstetten beim THW Kiel kassierte, aber 40. Minuten lang haben die „Gallier von der Alb“ den haushohen Favoriten in seinem eigenen Wohnzimmer mächtig geärgert. Zur Halbzeit führten die Schwaben bei der weltbesten Handballmannschaft noch mit 17:16, mussten sich aber dann doch mit 33:25 geschlagen geben. Trotzdem ist es nach 2009 das beste Ergebnis, das die Balinger in Kiel jemals erreicht haben. Damit ist Trainer Dr. Rolf Brack mit seinen Jungs dem neu definierten Saisonziel, eine „herausragende Saison“ hin zu legen, einen großen Schritt näher gekommen.

Immer wieder fanden die Experten von Sport1 während der TV Live-Übertragung lobende Worte für den Underdog aus Balingen und bewunderten die Spielweise und vor allem die taktischen Finessen mit denen die Schwaben den Tripple-Sieg der vergangenen Saison ein ums andere Mal vor heimischem Publikum in Verlegenheit brachte. Dass sie sich mit dem HBW Balingen-Weilstetten im Vorfeld aber ganz offensichtlich sehr wenig beschäftigt haben, konnte man ihren Kommentaren allerdings auch entnehmen. So hat es sich scheinbar bis zu Sport1 immer noch nicht herumgesprochen, dass es nicht „die HBW“ sondern der HBW heißt und die Balinger es nicht selber waren, die sich die Bezeichnung „Gallier von der Alb“ verpasst haben.

Allerdings hielt sich der Ärger der Balinger Fan über die wenig vorbereiteten Sport1-Moderatoren in überschaubaren Grenzen, denn ihr Mannschaft um den wieder genesenen Spielmacher Benjamin Herth zeigte eine ganz tolle Leistung und sorgte ihrerseits dafür, dass dem Kieler Trainer Alfred Gislason zumindest bis zur 40. Spielminute die Haare zu Berge standen.

Wie bereits gegen den TV Neuhausen stand zum Spielbeginn Milos Putera im Kasten der Schwaben und der stellte seinen Gegenüber Andreas Palicka gleichmal in den Schatten. Mit zwei großartigen Paraden sorgte er dafür, dass der HBW mit 2:0 in Führung gehen konnte. Diese konnten die Kieler zwar ausgleichen, aber das Spiel bekamen sie dadurch nicht in den Griff. Der krasse Außenseiter spielte weiter frech auf und zeigte einmal mehr, dass Respekt vor großen Namen für die „Gallier von der Alb“ ein Fremdwort ist. Immer wieder setzten sie kleine Nadelstiche in Form von Toren in das Fell der „Zebras“ und die konnten mit der Balinger Taktik einfach nichts anfangen.

Beim 9:6 für den HBW hatte der Trainer des Kieler Star-Ensembles genug gesehen und er bat seine Mannschaft zur Extrabesprechung an den Spielfeldrand. Seine Gardinenpredigt verhallte allerdings wirkungslos. Beim 12:8 durch Florian Billek hatten die Schwaben in der 17. Minute sogar vier Tore Vorsprung. Während der Auszeit hatte der Balinger Coach die Gelegenheit genutzt, seine erste Sieben nahezu komplett zu wechseln und auch die Abwehr anders auszurichten. Allerdings wurden seine Jungs im Angriff dann etwas zu übermütig und nahmen sich unvorbereitete Würfe und auch in das bis dahin präzise Abspiel schlichen sich immer wieder Fehler ein. Das spielte dem Hausherrn mit seinen individuellen Stärken natürlich in die Karten und so schmolz der Balinger Vorsprung ziemlich schnell wieder zusammen.

Es dauerte schließlich bis zur 40. Spielminute, bis der haushohe Favorit das Spiel unter Kontrolle bekam. Die Balinger konnten ihre 17:16-Halbzeitführung im zweiten Durchgang zwar noch kurzfristig verteidigen, profitierten dabei allerdings auch davon, dass die Kieler ihre Chancen nicht nutzten. Während der HBW immer wieder den siebten Feldspieler einsetzte, bekam der THW sechs Mal die Chance aufs leere HBW-Tor zu werfen, aber nur ein einziger Ball fand sein Ziel. Als dann die Kräfte des Underdogs schwanden und sich der amtierende und ziemlich sicher auch kommende neue Deutsche Meister auf seine individuellen Stärken besann, lief die Partie doch noch in die im Vorfeld erwartete Richtung. Als den Schwaben schließlich beim 23:21-Rückstand über fünf Minuten kein einziger Treffer mehr gelang, konnten sich die Zebras entscheidend absetzen.

Am Ende gab es für den HBW Balingen-Weilstetten zwar eine 33:25-Niederlage, es ist aber das bislang beste Ergebnis, das die Schwaben in Kiel je erreicht haben. 2009 gab es zwar schon einmal eine Acht-Tore-Niederlage, aber weil die Balinger damals 41 Buden eingeschenkt bekamen, sieht die jetzige Acht-Tore-Niederlage schon wesentlich freundlicher aus.

Die Mannschaften

THW Kiel: Thierry Omeyer 1, Andreas Palicka(TW); Rene Toft Hansen 2, Gudjon Valu Sigurdsson, Christian Sprenger 1, Marcus Ahlm, Patrick Wiencek 1, Niclas Ekberg 2/2, Aron Palmarsson 6, Daniel Narcisse 3, Momir Ilic 4/1, Dominik Klein 4, Filip Jicha 3, Marko Vujin 6;
HBW Balingen-Weilstetten: Milos Putera, Nikolas Katsigiannis(TW); Felix König 2, Christoph Foth, Benjamin Herth 5/2, Frank Ettwein 2, Roland Schlinger 1, Wolfgang Strobel 1, Christoph Theuerkauf 2, Daniel Wessig, Kai Häfner 1, Florian Billek 4, Fabian Gutbrod 3, Manuel Liniger 4/3;

Strafwürfe

THW Kiel 5/3, HBW 7/5;

Zeitstrafen 

THW Kiel 1, HBW 3;

Nächstes Spiel 

HBW Balingen-Weilstetten – TuS N-Lübbecke, Freitag, den 10. Mai 2013, 19:45 Uhr, in der SparkassenArena in Balingen.

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