Spielbericht des HBW-Pressedienstes

Gallier von der Alb verlieren nach schwacher Leistung verdientermaßen gegen Stuttgart

Im letzten Spiel der Hinspielrunde mussten sich die Gallier von der Alb im Lokalderby dem Aufsteiger TVB 1898 Stuttgart mit 24:25(12:11) geschlagen geben. In einer völlig ausgeglichenen Partie, in der sich über die gesamte Spielzeit keine Mannschaft um mehr als zwei Treffer absetzen konnte, hatten die Gäste des TVB in der Schlussphase die besseren Nerven und vielleicht auch das Quäntchen Glück, um den Sieg unter Dach und Fach zu bringen. Während sich der Aufsteiger damit etwas Luft im Kampf um den Klassenerhalt verschaffen konnte, sind die Balinger auf den ersten Absteigerplatz abgerutscht und haben schwere Zeit vor sich. Die bis zur Winterpause angestrebten zehn Punkte sind angesichts der Tatsache, dass der nächste Gegner Rhein-Neckar-Löwen heißt und es dann nur noch das Heimspiel in der Porsche-Arena gegen Lemgo gibt, in weite Ferne gerückt.

Während TVB-Trainer Thomas König in der abschließenden Pressekonferenz davon sprach, dass am Ende der Glücklichere gewonnen habe und, dass das Spiel hätte auch andersrum ausgehen können, konnte sich HBW-Trainer Markus Gaugisch dieser Auffassung nicht ganz anschließen. „Wenn so kurz vor Schluss das Tor fällt, ist vielleicht der Glücklichere der Sieger, aber Bittenfeld hat sich das Glück auch erarbeitet“, gratulierte der HBW-Coach seinem Gegenüber zum verdienten Sieg auf Grund der konstant besseren Leistung über das gesamt Spiel. Den Grundstein für den Erfolg legte der TVB 1898 Stuttgart in der Defensive. Mit viel Einsatzwillen und Kampf zog die Stuttgarter Abwehr dem HBW-Angriff den Zahn. Jeder Balinger, der auch nur in die Nähe der Stuttgarter Defensivabteilung kam, wurde sechzig Minuten lang nach allen Regeln der Kunst so bearbeitet, dass keinerlei Spielfluss aufkam. Jeder Spielzug wurde im Keim erstickt und mit Einzelaktion konnte sich lediglich Spielmacher Martin Strobel ab und zu mal durchsetzen.

Trotzdem konnten die Gallier von der Alb die anfängliche Führung der Gäste in der siebten Spielminute drehen, als Djibril M´Bengue die erste Zeitstrafe absitzen musste. Als der TVB in der 13. Spielminute erneut in Unterzahl war, gelang per Strafwurf sogar die erste Zwei-Tore-Führung zum 6:4. Allerdings konnten die Balinger diese nicht lange verteidigen, denn die Gäste trafen auch in Unterzahl. Es blieb Kopf-an-Kopf-Rennen, in dem die Hausherren vorlegten und die Gäste nachzogen. Mehrmals bis zum Pausenpfiff hatte der HBW die Möglichkeit, seinen Vorsprung auszubauen, aber in schöner Regelmäßigkeit wurden die besten Torchancen dann leichtfertig vergeben. Wäre nicht Dennis Wilke so treffsicher gewesen und hätte der zwischenzeitlich aus dem Nachwuchskader im Tor stehende Jonas Baumeister nicht ein paar Mal hervorragend pariert, wäre es aus der Halbzeitführung nichts geworden.

In der zweiten Hälfte änderte sich zunächst nicht viel. Obwohl es beim HBW alles andere als rund lief, konnten die Gallier von der Alb den knappen Vorsprung verteidigen. Dem 13:12 ließ Dennis Wilke per Strafwurf das 14:12 (35.) erneut in Überzahl folgen. Nach einer Baumeister-Parade hatten die Hausherren die Möglichkeit mit drei Treffer in Führung zu gehen, aber zum wiederholten Male unterlief ein einfacher Fehler und Stuttgart konnte wieder verkürzen. In der 42. Spielminute holte HBW-Trainer Markus Gaugisch seine Mannschaft per Auszeit an die Seitenlinie. Der Coach hatte erkannt, dass die Konzentration mehr und mehr verloren ging und er wollte seine Mannen nochmals wachrütteln. Allerdings mit bescheidenem Erfolg. Obwohl die Stuttgarter kurze Zeit später erneut in Unterzahl waren, konnte der HBW die Chance nicht nutzen, wieder in Führung zu gehen.

Vier Mal hatte Dennis Wilke bis dahin vom Siebenmeterpunkt sicher verwandelt, seinen fünften setzten er an die Querlatte und im Gegenzug gelingt Stuttgart die erste Führung. Wie nervös die Balinger Mannschaft an diesem Nachmittag agierte, konnte man in der Folge beobachten. Dennis Wilke, dem trotz allem kein Vorwurf gemacht werden kann, traf kurze Zeit später erneut nur den Pfosten und auch Yves Kunkel scheiterte am Stuttgarter Gehäuse. Trotzdem konnte der HBW das Ergebnis nochmals drehen. Eine Energieleistung von Martin Strobel brachte den Ausgleich und kurze Zeit später verwandelte Kunkel den nächsten Tempogegenstoß zum 20:19.

Bis zur 56. Minute lagen die Hausherren immer mit einem Treffer in Führung. Nach dem erneuten Ausgleich zum 24:24 nahm Markus Gaugisch seine letzte Auszeit. Noch einmal versuchte er die letzten entscheidenden Tipps zu geben. Es blieb allerdings beim Versuch, denn ab diesem Zeitpunkt unterliefen seiner Mannschaft im Angriff haarsträubende Fehler. Von drei katastrophalen Ballverlusten nutzte der TVB schließlich einen, um den Siegtreffer zu erzielen. Fabian Böhm hatte unmittelbar vor dem Schlusspfiff zwar noch die Chance zum Ausgleich, sein Wurf war allerdings eine leichte Beute für Stuttgarts Torhüter, der mit seiner Mannschaft anschließend den Sieg feiern konnte.

Die Mannschaften

HBW Balingen-Weilstetten: Radivoje Ristanovic, Jonas Baumeister (TW); Fabian Böhm 5, Christoph Foth, Olivier Nyokas 1, Jannik Hausmann 1, Dennis Wilke 8/4, Alexandros Vasilakis 2, Christoph Theuerkauf 1, Martin Strobel 3, Yves Kunkel 2/1, Julian Krieg, Niklas Ruß 1, Davor Dominikovic;
TVB 1898 Stuttgart: Dragan Jerkovic, Yunus Özmusul (TW); Tobias Schimmelbauer 1, Florian Schöbinger 1, Dominik Weiß 7, Michael Schweikardt 4, Kasper Kisum 1, Djibril M´Bengue 2, Teo Coric 2, Simon Baumgarten, Michael Seiz, Finn Kretschmer, Michael Spatz 7/1;

Strafwürfe

HBW 6/5, TVB 1/1;

Zeitstrafen

HBW 2, TVB 6;

Nächstes Spiel

Rhein-Neckar-Löwen – HBW Balingen-Weilstetten, Samstag, 19. Dezember 2015, 15 Uhr, SAP-Arena in Mannheim.

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