DHB-Pokal, Erstrunden-Turnier in Darmstad

HBW beißt sich an den Rhein-Neckar-Löwen die Zähne aus

Mit einer deutlichen 41:28(18:11)-Niederlage gegen die Rhein-Neckar-Löwen haben sich die Gallier von der Alb aus dem diesjährigen DHB-Pokal verabschiedet. Der amtierenden Deutsche Meister hatte nur in der Anfangsphase Probleme mit der neuformierten Rúnar-Truppe. In den letzten zehn Minuten der ersten Hälfte rührten die Löwen in der Abwehr Beton an und zogen mit einem 9:1-Lauf vorentscheidend davon. Auch in der zweiten Hälfte ließ der Erstligist nicht nach und zog am Ende hochverdiente ins Endspiel am morgigen Sonntag ein.

„Wenn wir zu einem Prozent die Chance bekommen, das Spiel für uns zu entscheiden, dann werden wir darum kämpfen“, machte HBW-Coach Rúnar Sigtryggsson deutlich, dass er mit seiner Mannschaft nicht nach Darmstadt in die Sporthalle am Böllenfalltor fährt, um dem haushohen Favoriten etwas zu schenken. Das Spiel gegen Rhein-Neckar-Löwen war für ihn auch nochmals ein Härtetest, in dem er sehen wollte, wo seine Mannschaft eine Woche vor dem Saisonstart seht. Dass er bei diesem Härtetest auf seinen norwegischen Neuzugang Simen Schønningsen verzichten musste, war bereits im Vorfeld klar, denn der Linkshänder musste sich vorletzte Woche einer Meniskusoperation unterziehen und wird auch den Saisonstart verpassen. Dass mit Lars Friedrich ein weiterer Linkshänder kurzfristig ausgefallen ist, brachte die Planungen von Sigtryggsson etwas durcheinander. Dafür konnte er in Darmstadt auf seinen jüngsten Neuzugang Marouèn Maggaiz zurückgreifen. Der tunesische Nationaltorhüter stand ab der 21. Minute für Tomáš Mrkva zwischen den Pfosten und macht seine Sache gut.

An dem Tunesier hat es auf jeden Fall nicht gelegen, dass der HBW am Ende mit 41 Treffern viel zu viele Tore kassiert hat. Vielmehr war es der Angriff, der gegen die gelbe Wand der badischen Löwen kaum Lösungen fand. Dabei hatte es am Anfang der Partie gar nicht so schlecht ausgesehen. Christoph Foth traf zum 1:0 und nach der ersten Parade von Tomáš Mrkva legte Jona Schoch zum 2:0 nach und zog dabei auch noch die erste Zwei-Minuten-Strafe gegen Harald Reinkind. In Überzahl erkämpften sich die Balinger erneut das Leder und Gregor Thomann legte zum 3:0 nach.

Spätestens jetzt waren die Löwen aber wach. Aus dem 0:3-Rückstand machten sie bis zur 12. Spielminute eine 6:4-Führung. In der Folge hatte der Favorit die Nase zwar vorne, aber die Balinger ließen sich so schnell nicht abschütteln. Bis zur 20. Minute beim Stande von 10:8 war es eine völlig ausgeglichene Partie, aber es war unverkennbar, dass die Löwen besser und besser ins Spiel fanden. Als Jannik Hausmann mit einem Wurf im Mannheimer Block hängen blieb, erhöhte Guardiola auf 11:8. Nachdem der Balinger Angriff nach der ersten Maggaiz-Parade den Ball in der Vorwärtsbewegung erneut verlor, erhöhte Groetzki per Tempogegenstoß auf 12:8. Hinter einer jetzt bärenstarken Löwen-Abwehr steigerte sich auch deren Torhüter und der Favorit zog unaufhaltsam davon. Nach einem 9:1-Lauf (von 8:8 auf 17:9) war die Partie schon vor der Halbzeitpause entschieden.

Wer in der zweiten Hälfte geglaubt hatte, dass die Rhein-Neckar-Löwen den Vorsprung, angesichts der Tatsache, dass sie am Sonntag erneut auf die Platte müssen, nur noch verwalten würden, wurde schnell eines Besseren belehrt. Allerdings spielten ihnen die Balinger mit ihren zahlreichen Ballverlusten und Fehlwürfen auch in die Karten. Die Löwen bestraften jeden Fehler gnadenlos und in der 41. Spielminute war der Abstand beim Stande von 26:16 zum ersten Mal zweistellig. Aber auch das reichte dem Deutschen Meister noch nicht. Einmal in Fahrt, ließ sich die gelbe Lawine nicht mehr stoppen. Der Torhunger war erst mit dem Schlusspfiff, beim Stande von 41:28 gestillt.

Das Ausscheiden aus dem Pokal war für den HBW vorhersehbar und auch nicht tragisch. Die Balinger haben jetzt eine Woche Zeit, um aus dem heutigen Spiel ihre Lehren zu ziehen, bevor am kommenden Samstag, mit dem Spiel gegen den TUSEM Essen, das erste Saisonspiel im Kampf um den Wiederaufstieg beginnt.

Die Mannschaften

Rhein-Neckar-Löwen: Mikael Appelgren, Andreas Palicka(TW); Andy Schmid 1, Kristian Bliznac, Gudjon Valur Sigurdsson 3, Bogdan Radivojevic 1, Rafael Baena Gonzales, Jerry Tollbring 3/1, Momir Rnic 4, Mads Mensah Larsen 6, Hendrik Pekeler 7, Patrick Groetzki 3, Harald Reinkind 7, Filip Taleski 2, Gedeon Guardiola 4, Alexander Petersson;

HBW Balingen-Weilstetten: Marouèn Maggaiz, Tomas Mrkva(TW); Christoph Foth 2, Tobias Wagner 1, Matthias Flohr 3, Jannik Hausmann 2, Gregor Thomann 6/1, Tim Nothdurft 1, Dadi Runarsson, Oddur Gretarsson, Martin Strobel 5, Markus Stegefelt, Jona Schoch 3, Valentin Spohn 5, Lukas Saueressig;

Strafwürfe:

RNL 1/1, HBW 2/1,

Zeitstrafen:

RNL 1, HBW 2,

Nächste Spiel:

HBW Balingen-Weilstetten – TUSEM Essen, Samstag, 26. August, 19 Uhr, SparkassenArena.

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