Ein Bericht von Joe Hausmann

HBW II erwartet gefährlichen Gegner mit Betonabwehr

Die Rollen sind einmal mehr klar verteilt, wenn Handball-Drittligist HBW Balingen-Weilstetten II zuhause den Aufsteiger SG Pforzheim/Eutingen empfängt: Es spielt der Dritte gegen den Viertletzten, natürlich der vermeintlich passende Sparringspartner. Doch ist hier absolute Vorsicht angesagt, denn es kommt ein gefährlicher Gegner. (Sonntag, 17 Uhr, SparkassenArena Balingen).

Das musste der HBW II schon im Hinspiel erkennen, beim 32:31-Auswärtssieg war es eine ganz enge Kiste. „Das war auf jeden Fall ein glücklicher Sieg, der war für uns damals richtig gut“, erinnert sich Trainer André Doster an 60 nervenaufreibende Minuten in Pforzheim. Und nicht nur dieses Spiel war für die Goldstädter knapp und unglücklich, auch gegen die Spitzenteams aus Horkheim und den Lokalrivalen TGS Pforzheim hielt man lange mit und verlor nur knapp. Und weil dazu noch einige Unentschieden kamen, steht Alexander Lipps mit seiner Mannschaft nur knapp über den Abstiegsrängen mit dem Rücken zur Wand. „Genau wegen dieser Situation sind sie eben auch gefährlich, sie brauchen dringend jeden Punkt“, weiß Doster um die Schwere der anstehenden Aufgabe.

Basis des Eutinger Spiels ist die Betonabwehr, mit nur 473 Gegentoren stellt man die beste Abwehr der Liga, was eher ungewöhnlich ist für ein sogenanntes Kellerkind. Aber „sie haben unterschiedliche Formationen, Lipps passt die Abwehr immer dem Gegner an.“ Doch von ungefähr kommt die prekäre Tabellensituation nicht, denn dafür klemmt’s im Angriff: Nur gerade einmal 457 eigene Tore gelangen in den bisherigen 19 Spielen, und das obwohl mit Rechtsaußen Dominik Seganfreddo (103) und dem Halbrechten Manuel Mönch (95) gleich zwei Pforzheimer in den Top 20 der Torjägerliste zu finden sind. Zuletzt zeigte Lipps‘ Team aufsteigende Form. gewann vergangene Woche zuhause gegen Oftersheim/ Schwetzingen mit 25:20, und auch hier war die Abwehr die Basis des Erfolgs.

Doch Doster weiß natürlich auch um die Stärke seiner Mannschaft. „Wir wollen die Leistung aus dem Spiel gegen Bruck bestätigen: Das war sehr gut, aber es geht noch besser! Vor allem dürfen wir nicht den Fehler machen, Pforzheim zu unterschätzen.“ Die Form jedenfalls stimmt, die zweite Halbzeit gegen Fürstenfeldbruck zeigte einmal mehr, wozu die junge Balinger Truppe in der Lage ist: Eine sattelfeste Abwehr vor den starken Torhütern ermöglicht schnelle Gegenstöße über die quirligen Außen, dazu sorgt Kreisläufer Markus Dangers für permanente Gefahr, und der wurfgewaltige Rückraum sorgt stets für Gefahr; beim 31:23 gegen Fürstenfeldbruck waren es Spielmacher Falk Kolodziej und Youngster Lukas Saueressig, die in der zweiten Hälfte alleine mit insgesamt 12 Toren den Unterschied ausmachten.

Die Personalsituation ist dagegen wieder etwas angespannt, denn die Grippewelle schlägt auch bei den Jung-Galliern zu. Rechtsaußen Michael Seiz fällt definitiv aus, René Zobel erholt sich noch von der Grippe, dürfte also angeschlagen ins Spiel gehen. Und auch der dritte Linkshänder Fynn Beckmann wird wohl wegen seiner Zerrung weiterhin ausfallen. Doch auch so sollte der Kader stark genug sein, die nächsten beiden Punkte einzufahren, wenn „wir zeigen, wo es lang geht.“

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