Vorbericht von Joachim Hausmann

Das ewig junge Duell: Jung-Gallier gegen Junglöwen

Wenn die Nachwuchsteams des HBW und der Rhein-Neckar Löwen aufeinandertreffen, geht es immer auch ums Prestige, nicht nur um zwei Punkte. Auf dem Papier sind die Rollen diesmal zwar klar verteilt, der Zweite empfängt den Zehnten der Liga, doch es trennen beide Mannschaften gerade einmal zwei Minuspunkte. Will Drittligist HBW Balingen-Weilstetten II also die nächsten Punkte einfahren, muss das Team von Trainer André Doster eine ganz harte Nuss knacken. (Samstag, 19.30 Uhr, SparkassenArena Balingen).

Das wird kein leichtes Unterfangen, wie die Spiele in den letzten Jahren mit schöner Regelmäßigkeit gezeigt haben. Im Vorjahr trennte man sich in Balingen 23:23, als der HBW II lange zurücklag, sich aber mit großem Kampf noch einen Punkt verdiente. So dürfte es auch diesmal ein Duell auf Augenhöhe geben, in dem die Tagesform den Ausschlag gibt. Zuletzt musste sich die Kurpfälzer zuhause dem ambitionierten TuS Dansenberg mit 23:28 geschlagen geben. Obwohl mit Rico Keller oder Pascal Kirchenbauer einige Korsettstangen verletzt fehlten, hielt das Team von Michel Abt lange Zeit tapfer dagegen; am Ende fehlten jedoch die Körner, um Zählbares zu erringen. Zu allem Überfluss verletzte sich auch noch der junge Mittelmann Yessine Meddeb. Es bleibt also abzuwarten, wie der Kader der Junglöwen in der SparkassenArena aussehen wird. Doch auch trotz der Ausfälle wird der Nachwuchs des ehemaligen Deutschen Meisters und Champions-League-Siegers viel Qualität auf die Platte bringen, so dass der HBW II hart für die Punkte wird arbeiten müssen.

Bei den Jung-Galliern läuft es derzeit rund, mit vier Siegen und nur der Niederlage bei Absteiger Konstanz rangiert das Balinger Perspektivteam auf einem hervorragenden 2. Tabellenplatz. Vor allem die Art und Weise, mit der die junge Mannschaft ihre Siege erspielt, begeistert die Zuschauer. So sieht das auch Trainer André Doster: "Ich bin natürlich sehr zufrieden, wir sind auf einem richtig guten Weg." Eine sichere Abwehr vor einem bärenstarken Keeper Mario Ruminsky ermöglicht immer wieder schnelle Kontertore über die quirligen Außen. Zuletzt gegen Fürstenfeldbruck traf Linksaußen Áron Czako gleich sechsmal in Folge, in Oppenweiler war sein Pendant auf rechts, Moritz Strosack, viermal erfolgreich. Im Rückraum sorgen die wendigen Spielmacher Julian Thomann und Jan Bitzer für mächtig Wirbel und bringen die Shooter wie Niklas Diebel in gute Positionen. Es ist eine nahezu perfekte Mischung aus Alt und Jung, angeführt von Abwehrchef Christoph Foth, die den Gegnern regelmäßig schwere Aufgaben stellt.

Personell ändert sich beim Balinger Perspektivteam nicht allzu viel im Vergleich zu den letzten Spielen. Fehlen wird dem HBW-Trainer weiterhin der slowenische Junioreneuropameister Tim Rozman, nachdem er sich beim Spiel des HBW I in Lübeck an der Schulter verletzt hatte und monatelang ausfallen wird. Dafür haben Linkshänder Fynn Beckmann und auch die beiden Youngster Dennis Fuoß und Moritz Schmidberger schon vergangenes Wochenende wieder eingreifen können und stehen zur Verfügung. Trainer Doster freut sich auf das Kräftemessen mit den Junglöwen, warnt aber zugleich vor zu großer Euphorie: „In der Vergangenheit waren das oft ganz enge Spiele, unabhängig von der Tabellenkonstellation. Es ist immer etwas Besonderes, wenn die beiden Nachwuchsteams aufeinandertreffen. Die Löwen haben vor allem quirlige Außenspieler, sind in ihrem Auftreten unheimlich variabel. Das wird nicht einfach.“

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