Vorbericht des HBW-Pressedienstes
In der Hauptstadt können die Schwaben völlig befreit aufspielen
Am späten Sonntagnachmittag gastiert der HBW Balingen+Weilstetten in der Bundeshauptstadt bei den Füchsen Berlin. Nach dem 31:28-Heimerfolg am letzten Spieltag vor heimischer Kulisse gegen den SC Magdeburg, gehen die Schwaben mit viel Selbstvertrauen in die Partie gegen den aktuellen Tabellenneunten. Im Hinspiel gab es im vergangenen November einen denkbar knappen 24:23-Erfolg für die Füchse. Spielbeginn in der Max-Schmeling-Halle, dem Berliner „Fuchsbau“, wie die Halle auch genannt wird, ist am Sonntagnachmittag um 17 Uhr. Die Partie steht unter der Leitung der beiden Unparteiischen Christoph Immel und Ronald Klein aus dem Elitekader des DHB.
Erster von drei wichtigen Schritten ist gemacht
Als die TOYOTA Handball-Bundesliga nach der letzten Spielpause auf die Zielgerade einbog, sprach Balingens Trainer Dr. Rolf Brack von drei „existentiell bedeutsamen Schritten“ die seine Mannschaft bis zum Saisonende zu Hause machen müsse, um die Klasse zu halten. Je nach Verlauf der Spieltage sei zudem ein „Ausreißer“ bei einem Auswärtsspiel notwendig. Im Schwaben-Derby gegen Göppingen stand der HBW kurz davor, einen solchen „Ausreißer“ unter Dach und Fach zu bringen. Auf Grund von kleinen, individuellen Fehlern in der Schlussphase der Partie behielt Frischauf allerdings die Oberhand und der HBW musste mit leeren Händen nach Hause reisen. Eine Niederlage, an der Trainer und Mannschaft einige Tage zu kauen hatten, die aber auch allen die Erkenntnis vermittelte, dass sie auf dem richtigen Weg sind.
Nicht chancenlos im "Fuchsbau"
Diesen Weg beschritten die Mannen um Kapitän Wolfgang Strobel im Heimspiel gegen den SC Magdeburg weiter und brachten mit dem 31:28-Erfolg den ersten der drei von Trainer Brack geforderten Schritten erfolgreich hinter sich. Im Berliner „Fuchsbau“ möchten die Schwaben die nächste Gelegenheit nutzen, um vielleicht den „Ausreißer“ zu landen. Der würde den Balingern in der momentanen Situation gut zu Gesichte stehen und den Druck auf die Konkurrenz aus Dormagen, Düsseldorf und Minden um ein vielfaches erhöhen. Dass die Füchse im Spiel gegen den HBW klar in der Favoritenrolle sind, steht außer Zweifel, aber völlig chancenlos fährt Dr. Rolf Brack mit seiner Mannschaft nicht nach Berlin. „Ich denke, dass unserer 3/2/1-Abwehr der Spielweise von Berlin Probleme bereit wird, wobei wir uns gegen Spieler wie Bartlomiej Jaszka noch etwas einfallen lassen müssen“, so der Balinger Coach im Vorfeld auf das Spiel in Berlin.
Die Füchse haben die Erwartungen nicht erfüllt
Bei den Füchsen wechselten sich in dieser Saison Licht und Schatten in schneller Reihenfolge ab. Eigentlich hatte Geschäftsführer Bob Hanning die Devise „Sprung nach Europa“ ausgegeben. Dafür wurde der Etat deutlich erhöht, die Mannschaft verstärkt und mit dem Isländer Dagur Sigurdsson ein neuer Trainer verpflichtet. Der durchschlagende Erfolg lässt allerdings noch auf sich warten. Es gab Spiele, nach denen man den Füchsen unumwunden europäisches Niveau attestieren musste. Es gab aber auch Spiele in denen die Mannschaft erschreckend schwach zu Werke ging. Zwei solcher Spiele absolvierte Berlin unmittelbar vor dem Hinspiel gegen den HBW. Nach der 17-Tore-Klatsch gegen Kiel und der Zwölf-Tore-Pleite gegen Hamburg, platzte Hanning der Kragen und er strich der Mannschaft den Flug nach Stuttgart. Sie sollte Gelegenheit bekommen auf einer achtstündigen Busfahrt in den Zollernalbkreis, sich Gedanken über ihre Situation zu machen.
Berlin will die Gunst des Publikums nicht verlieren
Der Weckruf hielt aber nur bedingt. Nach der 32:23-Pleite beim Abstiegskandidaten Dormagen brannte in Berlin der Baum. Die Füchse fingen sich zwar wieder, aber mit aktuell Platz neun im Tableau und bereits zehn Punkten Rückstand auf die Göppinger, die auf Platz fünf noch auf einem EHF Cup-Platz liegen, ist für die Hauptstädter der Zug nach Europa für diese Saison abgefahren. Für die Füchse geht es also bis zum Ende der Saison nur noch ums Prestige. Darauf legt aber Geschäftsführer Hanning gesteigerten Wert. Seine Mannschaft darf alles, nur den guten Ruf, denn sich der Handball in den letzten Jahren in Berlin verschafft hat, nicht durch indiskutable Leistungen aufs Spiel setzen. Insofern muss sich der HBW auf einen hoch motivierten Gegner einstellen, der den Schwaben im Kampf um den Klassenerhalt, keinen Zentimeter Boden schenken wird.
Die Balinger können in Berlin allerdings völlig befreit aufspielen. Sie haben in der Max-Schmeling-Halle nichts zu verlieren und können nur gewinnen.