Spielbericht des HBW-Pressedienstes
Erneut bittere Niederlage für den HBW Balingen+Weilstetten
Wieder musste der HBW Balingen+Weilstetten eine bittere Ein-Tore-Niederlage hinnehmen. Gegen die Füchse Berlin verloren die Balinger ihr Heimspiel in der heimischen SparkassenArena am Dienstagabend mit 23:24(12:12). Damit bleibt die rote Laterne beim HBW und die Mannschaft muss weiter auf den zweiten Saisonsieg warten. Wie schon in Magdeburg zwei Tage zuvor mussten Strobel und Co. in jeder Spielhälfte einem größeren Vorsprung hinterlaufen und am Ende fehlte die Zeit für Punkte auf der Habenseite.
Großartige Stimmung bei der ersten Live-Übertraung
Sensationell hat sich die Balinger SparkassenArena bei der ersten Live-Übertragung im öffentlichen Fernsehen übertragen. DSF-Moderator Markus Götz und sein Co-Kommentator, der ehemalige Welthandballer Daniel Stephan, waren von der Stimmung die die Balinger Fans verbreiteten geradezu begeistert und haben im Schwäbischen die großen Handball-Tempel der Liga nicht vermisst. Wie fast immer hat die Mannschaft von Dr. Rolf Brack mit ihrem Einsatzwillen und ihrer Moral dazu einen großen Beitrag geleistet. Trotzdem hat es am Ende für einen Erfolg nicht gereicht.
Anfangsphase verschlafen
Vor dem Spiel waren die HBW-Fans felsenfest davon überzeugt, dass das Schlusslicht gegen die Füchse aus Berlin etwas reißen können. Die Mannschaft von Dr. Rolf Brack ließ diesen Anspruch in der Anfangsphase allerdings vermissen. Deutlich war zu spüren, dass die Anstrengungen mit zwei Spielen innerhalb von 48 Stunden, verbunden mit der langen Rückfahrt von Magdeburg nach Balingen noch in den Knochen steckten. Die sonst so sattelfest 3/2/1-Abwehr, das eigentliche Prunkstück des Tabellenletzten, war zu langsam auf den Beinen und die Gäste aus der Hauptstadt nutzten ihre Freiheiten. Riesige Lücken taten sich immer wieder auf. Vor allem das Übergeben, Übernehmen, wenn der österreichische Linksaußen der Füchse, Konrad Wilczynski zur Kreismitte einlief, funktionierte überhaupt nicht. Er riss immer wieder Lücken in den Balinger Abwehrverband. Auf der linken Deckungsseite ließ die Balinger Abwehr Rechtsaußen Markus Richwien zu viel Platz und so stand es nach knapp acht Spielminuten bereits 8:3 für die Gäste.
Aufholjagd bis zur Halbzeitpause
Eine Zeitstrafe gegen den Berliner Linksaußen Wilczynski nutzte das HBW-Ensemble aber zur Aufholjagd. Mit einem 6:1-Lauf schaffte der Underdog den 9:9-Ausgleich bis zur 17. Spielminute und die Halle stand Kopf. Als Berlins Trainer Dagur Sigurdsson folgerichtig seine Auszeit nahm, gab es für die Mannschaft von Dr. Rolf Brack sogar Standing-Ovationen von den Rängen. Bis zur Pause blieb die Partie offen, was nicht zuletzt ein Verdienst von Linksaußen Frank „Litty“ Ettwein war. Er rackerte nicht nur in der Abwehr und nahm seine Gegenspieler im Berliner Rückraum aus dem Spiel, sondern vorne nutzte er seine Chancen und ließ dem deutschen Nationaltorhüter Silvio Heinevetter im Tor der Berliner keine Abwehrchance. Nach einem sicher verwandelten Strafwurf von Benjamin Herth ging es beim Stande von 12:12 in die Kabinen.
Nur zwei Treffer in Fünfzehn Minuten
Gleich nach dem Wiederanpfiff nagelte Philipp Müller das Leder zur ersten Balinger Führung ins Gehäuse der Füchse. Die Gäste rissen die Führung aber wieder an sich und Benjamin Herth konnte per Strafwurf erneut zum 14:14 ausgleichen. Zuvor allerdings erhielt Ettwein eine Zeitstrafe, die für den weiteren Verlauf der Partie entscheidend war. Es war nämlich seine dritte und damit war für ihn das Spiel frühzeitig beendet. Das Fehlen, des bis dahin stark aufspielenden Linksaußen, wirkte sich fatal aus. Berlin konnte sich erneut auf 19:14 absetzen. Die Balinger schafften es im Angriff nicht mehr, die stabile und sehr bewegliche 6/0-Abwehr der Gäste zu knacken und die Hauptstädter kamen aus dem Gegenstoß und aus der zweiten Welle immer wieder zu einfachen Treffern. Auch im gebundenen Spiel rissen sie die HBW-Deckung immer auf.
Am Ende fehlte wieder die Zeit zum Ausgleich
Balingens Trainer Dr. Rolf Brack versuchte mit allen Mitteln dem Spiel wieder eine Wende zu geben und brachte bereits nach 43. Spielminuten mit Felix Lobedank den Siebten Feldspieler anstelle des Torhüters. Eine richtige Entscheidung, wie der weitere Verlauf der Partie zeigte. Die Gäste konnten zwar einen Treffer auf das leere Balinger Tor erzielen, aber unter der Anfeuerung der Zuschauer knabberten Strobel und Co. den Füchse Vorsprung Tor um Tor ab. Beim 22:23, fünf Minuten vor Spielende, war die Partie wieder völlig offen. Nach der Auszeit der Gäste hatte Balingen drei Mal in Folge die Möglichkeit, den Ausgleich zu erzielen. Infolge nachlassender Kräfte produzierten die Schwaben aber einen Fehler nach dem anderen und hätte nicht Niko Marinovic, der in der Schlussphase für den bis dahin hervorragenden Ivan Zoubkoff wieder im Tor stand, drei, vier Mal sensationell reagiert, wäre die endgültige Entscheidung schon viel früher gefallen. Nach einem Tempogegenstoß in der vorletzten Spielminute war es dann doch so weit. Laen erzielte das 22:24. Philipp Müller konnte zwar nochmals verkürzen aber danach dauerte es zu lange, bis Balingen wieder in Ballbesitz kam. Am Ende blieb dem HBW nur noch die Chance mit einem direkten Freiwurf den Ausgleich zu erzielen, aber der Wurf von Felix Lobedank aus 17 Meter strich knapp am Tor vorbei und so blieb es bei der nächsten bitteren Niederlage für die Schwaben.
Die Mannschaften
HBW Balingen+Weilstetten: Ivan Zoubkoff, Nikola Marinovic(TW); Felix Lobedank, Benjamin Herth 8/7, Daniel Sauer 1, Dennis Wilke, Frank Ettwein 4, Wolfgang Strobel 2, Mare Hojc, Vladimir Temelkov, Jens Bürkle 1, Philipp Müller 5, Sascha Ilitsch 1, Markus Wagesreiter 1;
Füchse Berlin: Silvio Heinevetter, Petr Stochl(TW); Stian Fredrik Vatne, Torsten Laen 2, Kjetil Strand 3/1, Runar Karason 1, Rico Göde, Michal Kubisztal 1, Markus Richwien 7, Konrad Wilczynski 3/1, Sebastian Schneider 1, Mark Bult 2/1, Martin Murawski, Bartlomiej Jaszka 4;
Zeitstrafen:
HBW 3 (Ettwein rote Karte nach dritter Zeitstrafe), Berlin 7
Strafwürfe:
HBW 7/7, Berlin 3/3;
nächstes Spiel:
HSG Düsseldorf – HBW Balingen+Weilstetten, 5. Dezember 2009, Burg-Wächter Castello in Düsseldorf.