Spielbericht von handball-world.de

Balingen siegt im Abstiegsgipfel

Das „Vier-Punkte-Endspiel“ um den Klassenerhalt zwischen HBW Balingen-Weilstetten und der HSG Düsseldorf ist klr an die Gastgeber gegangen. Mit 32:25 (16:13) setzte sich Balingen durch und hat nun 16 Punkte angesammelt, Düsseldorf bleibt mit zehn Zählern auf Rang 17 hängen und hat nun drei Punkte Rückstand auf Dormagen. HBW sorgte mit der besseren Defensive und dem effektiveren Angriff schnell für eine Dominanz, die das Team von Trainer Rolf Brack mit über die Ziellinie nahm.

Die Gastgeber konnten zunächst in Führung gehen, als Linksaußen Frank Ettwein den ersten Treffer der Partie setzen konnte, danach aber häuften sich die technischen Aussetzer und vergebenen Chancen der Balinger, Gelegenheit für Düsseldorf, das Spiel ausgeglichen zu gestalten und dann beim 3:4 durch Andrej Kogut auch in Führung zu gehen. Unmittelbar darauf verabschiedete sich der Düsseldorfer Torschütze allerdings auf die Strafbank, Balingen nutzte die Möglichkeiten im Überzahlspiel und traf durch Wolfgang Strobel sowie Sascha Illitsch, Michael Hegemann kassierte die nächste Strafe für die immer einen Schritt zu langsam agierenden Gäste, Benjamin Herth legte nach und traf per Strafwurf zum 7:4 nach gut elf Minuten.

Balingen gab nun klar den Ton an, war aggressiver und effektiver in seinen Aktionen. Düsseldorf fand zu selten den geraden Weg zum Tor, es passte zur Verfassung der Männer von Ronny Rogaska, dass in Unterzahl – Jens Bürkle saß draußen – Illitisch und Ettwein auf 10:6 erhöhten, ein Zwischenstand, mit dem die HSG noch gut bedient war, hatten doch Herth und Temelkov bereits zwei Siebenmeter für die Hausherren zu diesem Zeitpunkt vergeben. Die Gäste gerieten vor dem Seitenwechsel noch weiter unter Druck, nachdem Hribar zwei Minuten auf die Strafbank musste und Philipp Müller sowie Ettwein auf 12:7 erhöhten, Signal für Rogawska, per Auszeit die Notbremse zu ziehen.

Aber es wurde nicht besser, der HSG fehlten die Mittel, um die kompakte Balinger Deckung auseinander zu spielen, außerdem wurden zu viele Chancen ausgelassen – wie der Siebenmeter von Hribar nach 22 Minuten. Kogut und Hegeman führten Düsseldorf immerhin auf 14:11 heran, weil auch die Hausherren nicht immer sicher im Abschluss waren. Bis zur Pause hielt der Drei-Tore-Vorsprung der Gastgeber dann, sehr zum Ärger von HBW-Trainer Rolf Brack vergaben seine Jungs mehrere Einwurfchancen und mussten so durch Hegeman und Hribar noch zwei Treffer hinnehmen, nachdem Daniel Sauer vorher zum 16:11 getroffen hatte. Zudem gab es einen weiteren Rückschlag für Düsseldorf, Michael Hegemann verletzte sich kurz vor dem Seitenwechsel am Knie, befürchtet wird ein Außenbandriss.

Der Start in den zweiten Durchgang passte beim HBW perfekt. Die Torflaute war schnell beendet, Müller traf nach 49 Sekunden, gut fünf Minuten danach hatte Herth beim 20:13 eine Vorentscheidung herbeigeführt. Es ging nicht mehr viel bei den Gästen, deren Gegner deutlich entschlossener aus der Kabine gekommen war und der deutlich besser eingestellt war auf die zweiten dreißig Minuten. Müller und Herth bauten die Vorlage auf 22:14 aus, bei der HSG lagen die Nerven blank, eklatante Fehler verhinderten, dass Düsseldorf ins Spiel zurückkommen konnte - nach dem Ausfall von Hegemann fehlten aber auch die Möglichkeiten. Trainer Rogawska sah Gelb, wollte Emotionen wecken, aber sein Team war nun klar im Hintertreffen.

Auf 25:17 (Ettwein, 44.) zog Balingen davon, das rettende Ufer in der Bundesliga geriet für die HSG immer mehr aus dem Blickfeld. Die Balinger sollten bis zum Ende auch nicht mehr die Kontrolle über dieses Spiel verlieren, dass ausgerechnet Youngster David Hansen per Doppelschlag Düsseldorf beim 29:24 wieder etwas heranführte, es passte zur Vorstellung der rheinländer im zweiten Durchgang. Unmittelbar darauf musste Ramota zwei Minuten auf die Strafbank und aufgrund der dritten Zeitstrafe auch dort bleiben, die Aufholjagd war beendet, Balingen fuhr den Sieg in Ruhe nach Hause und kann sich nun wieder gute Chancen auf den Klassenerhalt ausrechnen.

Der verletzungsbedingte Ausfall von Michael Hegemann hat uns gelähmt. Das war ein Schock für uns“, bilanzierte Düsseldorfs Manager Frank Flatten. „Die Niederlage geht in Ordnung, es war ein verdienter Erfolg für Balingen. Die Mannschaft hat sich erst Mitte der zweiten Halbzeit wieder gefunden, der Schock lähmte das Team nach dem Hegemann-Ausfall. Allerdings bin ich von ein, zwei Leistungsträgern sehr enttäuscht.“

Torschützen: Herth (10), Ettwein (4), Lobedank (3), Wilke (3), Müller (3), Ilitsch (2), Wagesreiter (2), Sauer (1), Bürkle (1), Strobel (1), Feliho (1), Temelkov (1) - Kogut (8), Asgeirsson (3), Hegemann (3), Weiß (3), Hribar (3), von Gruchalla (2), Hansen (2), Berblinger (1

Siebenmeter: 9/12 - 1/3

Zeitstrafen: 6/9
Rote Karten: Ramota (55.)

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