Großer Kampf und starke Leistung ist nicht belohnt worden

*Die beiden Abwehrreihen bekämpften die Angreifer mit allen Mitteln*

Knapp dran, aber doch vorbei: Balingen-Weilstetten hat beim 21:23 (10:12) gegen die SG Flensburg-Handewitt eine Überraschung verpasst. Die Gäste taten sich gegen die starke Defensive der Balinger schwer, fünfmal hatte HBW die Chance auf den Ausgleich im zweiten Durchgang, verpasste diese Gelegenheiten aber. Die Männer von Trainer Rolf Brack brachten zu wenig Angriffsqualität auf, um den Flensburgern die entscheiden Schläge verpassen zu können. So machte Flensburg aus einem 18:19 ein 18:23 – die Entscheidung in dem kampfbetonten Spiel.

Thomas Mogensen aus dem linken Rückraum eröffnete den Torreigen, der allerdings schnell in eine harte Arbeit für beide Teams ausartete. Balingen setzte die SG mit einer aggressiven Deckung unter Druck, der Lohn der Arbeit war das 4:3 durch den Strafwurf von Benjamin Herth. "Balingen hat eine sehr gute und harte 3:2:1-Abwehr gespielt, und auch das Publikum ging sehr gut mit", so Flensburgs Teammanager Ljubomir Vranjes zu den Gründen für eine Begegnung, in der es auch in der Folge eng zugehen sollte.

Rock Feliho konnte für Balingen zum 5:4 noch einmal nachlegen, dann schwamm sich Flensburg langsam frei. Mittelmann Fahlgren und dann zwei starke Aktionen von Alexander Pettersson – die SG lag beim 7:5 (15.) erstmals deutlicher in Front. Ausgerechnet in Unterzahl – Mogensen saß draußen – traf Fahgren zum 10:7, richtige Sicherheit gab aber auch dieser Treffer nicht. Die offensive Deckung der Balinger machte es Flensburg immer wieder schwer, geduldig musste auf die sich bietende Chance gewartet werden. Die Führung der Flensburger beruhte vor allem auf der ebenfalls sicheren Flensburger 6:0-Deckung.

Drei Tore Vorsprung hätten die Männer von Trainer Per Carlen auch gerne in die Kabine genommen, aber auch die Auszeit beim letzten Angriff half dazu nichts, Flensburg vergab den letzten Angriff und musste mit einem 12:10 zufrieden sein. Zwei sichere Strafwürfe von Anders Eggert sollten dann nach Wiederanpfiff für etwas mehr Ruhe bei den Gästen sorgen - zumal Balingen gegen die weiterhin aufmerksame Flensburger Deckung über fünf Minuten für den ersten Treffer im zweiten Abschnitt benötigte.

Aber das Gegenteil trat ein – Balingen arbeitete sich an der Flensburger Deckung ab, die SG an der Defensive der Gastgeber. Dennis Wilke beendete die Balinger Durststrecke, die SG hingegen blieb ihrerseits zehn Minuten ohne eigenen Treffer. Balingen schloß auf, konnte aber nicht ausgleichen. Der erste Feldtreffer für die SG im zweiten Abschnitt sollte aber erst nach siebzehn Minuten fallen, als Pettersson das 17:15 markieren konnte. Da war Balingen längst wieder im Spiel angekommen, lebte von der Kulisse und der Emotion und kämpfte verbissen um den Ausgleich.

Jacob Heinl saß da schon mit einer direkten Roten Karte draußen, zusätzliche Probleme für die Flensburger Abwehr. "Diese Entscheidung kann man diskutieren", so Vranjes zur betreffenden Situation. Carlen rückte für ihn in die Mitte des Deckungsverbunds. Aber Balingen konnte den entscheidenden Treffer nicht setzen, vom 14:15 durch Herth bis zum 18:19 durch Temelkov hatte HBW fünf Mal die Gelegenheit, einen Ballgewinn zu produzieren und den Ausgleich zu setzen – vergebens.

Flensburg drehte unterdessen noch einmal auf, Sjöstrand sorgte mit seinen Paraden für den notwendigen Rückhalt und Mogensen, Fahlgren, Aushilfskreisläufer Karlsson und Eggert sorgten beim 23:18 für das Ende aller Hoffnungen der Hausherren auf einen Big Point im Abstiegskampf. Dass in der letzten Aktion des Spiels noch Mogensen aufgrund der dritten Zeitstrafe disqualifiziert wurde, fiel nicht mehr ins Gewicht, genauso wenig wie der finale Strafwurf von Herth zum Endstand von 23:21.

Die Mannschaften

HBW Balingen+Weilstetten: Ivan Zoubkoff, Nikola Marinovic(TW); Felix Lobedank 2, Benjamin Herth 7/5, Daniel Sauer, Rock Feliho 1, Dennis Wilke 4, Frank Ettwein, Wolfgang Strobel 3, Vladimir Temelkov 1, Jens Bürkle, Sascha Ilitsch 3, Markus Wagesreiter;

SG Flensburg/Handewitt: Johan Sjöstrand, Dan Beutler(TW); Tobias Karlsson 1, Oscar Carlén 1, Anders Eggert 7/6, Patrik Fahlgren 4, Thomas Mogensen 4, Lasse Svan Hansen, Lars Christiansen, Petar Djordjic, Jacob Heinl 1, Lennart Carstens, Alexander Pettersson 5, Lasse Boesen;