Vorbericht vom HBW Pressedienst
Im ersten Heimspiel der Saison geht es gegen den TV Grosswallstadt
Nach der knappen, aber um so bittereren Niederlage beim Aufsteiger TSV Hannover-Burgdorf zum Saisonauftakt, präsentiert sich die Bundesligamannschaft des HBW Balingen-Weilstetten am Samstagabend zum ersten Mal vor heimischem Publikum in der Balinger SparkassenArena. Gegner ist der TV Großwallstadt.
Die Unterfranken sind in Balingen grundsätzlich gern gesehene Gäste, denn bis auf die Ausnahme im Aufstiegsjahr, ließen sie die Punkte bisher an der Eyach. Das Spiel in der Balinger „Hölle Süd“ wird um 19 Uhr von den beiden Unparteiischen Matthias Brauer (Hamburg) und Kay Holm (Hagen) angepfiffen.
Schwierige Voraussetzungen
Eigentlich hatten sich die Spieler der Balinger Mannschaft in ihrer Teamvereinbarung vier Punkte aus den beiden ersten Spielen der Saison 2009/2010 vorgenommen. Niemanden ärgert es mehr, als die Akteure selber, dass sie nach der Niederlage diese Vereinbarung nicht mehr einhalten können. Trainer Rolf Brack, der die zwei Punkte nur zu gerne mit nach Balingen genommen hätte, war angesichts der personellen Situation mit der Vorstellung seiner Jungs trotz allem nicht ganz unzufrieden. „Wir müssen mit dem Ergebnis leben und der Realität ins Auge schauen, dass unsere Situation nicht ganz einfach ist“, ließ der Balinger Coach nach dem Schlusspfiff wissen.
Mit der „Situation“ spielte Brack auf die Problematik im Rückraum, insbesondere der Rückraummitte, an. Dort ruhte in Hannover nahezu die komplette Verantwortung auf Rock Feliho und ihm gelang in Hannover absolut gar nichts. Nach dem sich Neuzugang Mare Hojc nach wenigen Spielminuten eine schwere Gehirnerschütterung zugezogen hatte und über Nacht sogar zur Beobachtung im Krankenhaus in Hannover verbringen musste, hatte der Balinger Coach keine Alternativen mehr auf der Spielmacherposition. Benjamin Herth war zwar vom Siebenmeterpunkt recht erfolgreich, aber nach gerade überstandener Meniskusverletzung konnte er im Spielaufbau noch nicht entscheidend mithelfen. Sandro Catak wird auf Grund seiner Kreuzbandverletzung zumindest noch für die komplette Hinspielrunde ausfallen und Nachwuchstalent Felix König kann frühestens in ein bis zwei Wochen wieder ins Mannschaftstraining einsteigen. Insofern haben sich die Schwaben in Hannover recht achtbar aus der Affäre gezogen.
Nach wie vor Personalsorgen
Wie die Situation gegen den TV Großwallstadt am kommenden Samstagabend auf der Spielmacherposition aussehen wird, konnte bis Mitte der Woche noch niemand sagen. Zumindest konnte der Neu-Österreicher und Balinger Hoffnungsträger Mare Hojc bis einschließlich Mittwoch noch nicht am Mannschaftstraining teilnehmen. So wird die Verantwortung des Spielaufbaues mit großer Wahrscheinlichkeit erneut auf den Schultern von Rock Feliho ruhen, der im Heimspiel aber zumindest zeitweise Unterstützung von Benjamin Herth bekommen könnte. Dessen Heilungsverlauf hat zwar gute Fortschritte gemacht, aber „von seinem wahren Leistungsvermögen ist Benny sicher noch dreißig bis vierzig Prozent weg“, so Trainer Brack.
Um wenigstens einen Teil der Teamvereinbarung einzuhalten, ist allerdings eine deutliche Leistungssteigerung in allen Mannschaftsteilen notwendig. Der TVG hat sich, trotz aller Querelen um den künftigen Trainer Michael Biegler, am ersten Spieltag nämlich in blendender Verfassung präsentiert. Gegen den als Mitfavoriten auf die Meisterschaft hoch gehandelt HSV haben Kneer und Co. lange Zeit auf Augenhöhe mitgespielt. „Ich glaube auch nicht, dass sich das auf das Spiel von Großwallstadt auswirken wird“, ist HBW-Manager Benjamin Chatton sicher, dass die Mannschaft die ungeklärte Situation völlig ausblenden kann. Falls dem aber nicht so wäre „erwarte ich von unserer Mannschaft, dass sie das ausnutzt und Kapital daraus schlägt“, so Chatton weiter.
Abgesehen davon erwartet der HBW-Chef von Strobel und Co, dass die Mannschaft im Heimspiel konzentrierter auftritt als am vergangenen Sonntag. „Es war bestimmt nicht so, dass wir in Hannover die schlechtere Mannschaft gestellt haben. Es war einfach so, dass wir zu viele Flüchtigkeitsfehler, zu viele technische Fehler gemacht haben. Ich erwarte, dass das abgestellt wird und dass sich die Truppe gewohnt kampfstark – kampfstark aber mit Kopf in der SparkassenArena präsentieren wird“, sieht der Balinger Geschäftsführer den HBW nicht völlig chancenlos, obwohl sich der TV Großwallstadt im Vergleich zur vergangenen Saison deutlich verstärkt hat.
„Die haben von links nach rechts lauter gestandene Nationalspieler und was ich bei dem Spiel gegen den HSV gesehen habe, hatte schon Klasse“, so HBW-Trainer Brack mit Sorgenfalten auf der Stirn und er bestätigte auch: „Ich war in den letzten zwei Jahren vor dem Spiel gegen Großwallstadt schon deutlich zuversichtlicher als im Moment.“ Sorgen bereite ihm auch die Tatsache, dass alle Mannschaften, bevor sie auf den HBW treffen, gegen den HSV spielen würden: „Die spielen eine ähnliche Abwehr wie wir und damit haben alle mehr Zeit, sich auf uns einzustellen.“