Spielbericht des HBW-Pressedienstes

Starensemble des HSV Hamburg lässt HBW Balingen+Weilstetten keine Chance

Für den HBW Balingen+Weilstetten gab es im DHB-Pokal-Achtelfinale am Dienstagabend in der Balinger SparkassenArena nichts zu erben. Gegen den Top-Favoriten HSV Hamburg setzte es mit 23:38 (13:22) für die Schwaben die bisher höchste Niederlage. Die Mannschaft um Kapitän Wolfgang Strobel zeigte zu viel Respekt vor dem hanseatischen Starensemble und konnte so das Vorhaben, den HSV möglichst lange zu ärgern und das Spiel offen zu gestalten nicht in die Tat umsetzen.

Der HSV Hamburg war mit verschiedenen Vorgaben in die Balinger SparkassenArena gekommen. Zum einen wollten sich Hanseaten für die empfindle Niederlage der vergangenen Saison revanchieren, vom vergangenen Wochenende gab es angesichts der weniger guten Leistung gegen den TuS N-Lübbecke ebenfalls noch etwas gut zu machen und außerdem ist es für den HSV Pflicht, als Gastgeber des Final Four in der Color-Line-Arena mit von der Partie zu sein. Schon allein aus diesem Grund durfte sich die Mannschaft von Trainer Martin Schwalb gegen den HBW Balingen+Weilstetten keine Blöße geben.

HSV setzt gleich zu Spielbeginn die notwendigen Zeichen

Der gebürtige Schwabe in Diensten der Hamburger hatte seine Mannschaft hervorragend eingestellt und gleich im ersten Angriff bekam Jung-Nationalspieler Benjamin Herth zu spüren, wo die Hamburger gedachten die Grenze für die Angreifer zu setzen. Guillaume Gille holte Balingens Mittelmann kurz und knackig auf den Boden der Balinger Halle. Er kassierte dafür nach nur 32 Sekunden von den beiden gut leitenden Unparteiischen Christopher Biaesch und Frank Sattler (Bad Soden/Oberursel) sofort eine Zeitstrafe, aber die Aktion zeigte Wirkung. In der Folge traute sich von den schwäbischen Angreifern kaum noch einer in der HSV-Abwehr dorthin zu gehen, wo es weh tut und so fiel es den Hanseaten relativ leicht, hier Gehäuse vor Balinger Würfen zu schützen. Dort stand zudem mit Per Sandström ein überragender Keeper, der in Balingen nicht nur den Vorzug vor dem deutschen Nationaltorhüter Joachim Bitter bekam, sondern auch das Duell gegen die beiden HBW-Keeper Nikola Marinovic und Ivan Zoubkoff klar für sich entscheiden konnten.

Oelze-Debüt bereits nach 32 Sekunden

Da Benjamin Herth nach der unsanften Landung auf dem Parkett behandelt werden musste, kam Neuzugang Alexander Oelze schneller zu seinem Debüt im HBW-Dress, als er sich erhoffen konnte. Mit einem schönen Sprungwurf stellt er seine Torgefahr nach nur zehn Sekunden auch gleich unter Beweis und zeichnet mit seinem ersten HBW-Treffer auch gleichzeitig für die einzige Führung der Balinger verantwortlichen. Die hatten zwar in der Folge noch den einen oder anderen Treffer nachzulegen, aber entweder stand der Werfer im Kreis oder die HBW-Angreifer verloren auf Grund technischer oder Fang-Fehler den Ball an die Gäste. Die zogen ihr bekannt schnelles Angriffspiel auf und trafen aus der ersten oder zweiten Welle fast nach Belieben.

Standpauke von Trainer Brack ändert nur wenig

Beim Stande von 2:5 hatte es HBW-Coach Dr. Rolf Brack satt. Er wollte sich die Ehrfurcht seiner Spieler vor dem Hamburger Starensemble nicht mehr weiter mit ansehen und nahm eine Auszeit. In dieser versuchte er seine Jungs nochmals richtig wach zu rütteln. Mit einer Ansprache, die man trotz des Lärmpegels fast bis auf die oberen Ränge hören konnte, schickte er seine Truppe nach sechzig Sekunden wieder auf die Platte. Fortan lief es zwar etwas besser und seine Schützlinge kamen besser ins Spiel, aber den Lauf der Hamburger konnten sie trotzdem nicht aufhalten. Bis zum Stande von 9:12 in der zwanzigsten Spielminute war die Welt für die Schwaben noch in Ordnung – der Vorsprung des HSV noch in greifbarer Nähe. Als aber Alexander Oelze für zwei Minuten auf die Bank musste, machten die Hamburger ernst. Innerhalb von fünf Minuten zogen sie von 10:14 auf 11:20 davon und damit war die Partie drei Minuten vor der Halbzeitpause entschieden.

Zweite Häflte nur noch für die Statistik

Im zweiten Durchgang konnte sich Balingens Torhüter Ivan Zoubkoff noch einige Male auszeichnen, aber seine Angreifer konnten aus seinen Paraden nur wenig Kapital schlagen. Nur ganz selten gelang dem HBW ein Tempogegenstoß gegen die sich hervorragend zurück ziehenden Gäste und so konnten diese ihren Vorsprung sukzessive ausbauen. Erst in der Schlussphase gingen auch die Hamburger mit ihren Chancen etwas fahrlässiger um, zeigten den Zuschauern aber trotzdem noch das eine oder andere Schmankerl.

Die Mannschaft von Dr. Rolf Brack muss die deklassierende Niederlage jetzt schnell abhaken, denn bereits am Samstag geht es beim Aufsteiger TuS N-Lübbecke wieder um Punkte im Liga-Alltag. Für die Schwaben bleibt zu hoffen, dass der eine oder andere angeschlagene Spieler sich bis dahin wieder etwas erholt hat.

Die Mannschaften

HBW Balingen+Weilstetten: Nicola Marinovic, Ivan Zoubkoff (TW); Felix Lobedank, Benjamin Herth 8/3, Daniel Sauer, Dennis Wilke 2, Frank Ettwein 1, Wolfgang Strobel 1, Alexander Oelze 3/2, Mare Hojc, Vladimir Temelkov 4, Jens Bürkle 1, Philipp Müller 2, Markus Wagesreiter 1,

HSV Hamburg: Joachim Bitter, Per Sandström(TW); Stefan Schröder 1, Domagoj Duvnjak 7, Torsten Jansen 3, Blaženko Lacković 5, Matthias Flohr  4, Igor Vori 5, Bertrand Gille 1, Guillaume Gille  3, Hans Lindberg 4/3, Krzysztof Lijewski  3, Pascal Hens, Marcel Schliedermann 2,

Zeitstrafen:

HBW 8, HSV 3;

Siebenmeter:

HBW 5/5, HSV 5/3

Nächstes Spiel:

TuS N-Lübbecke – HBW Balingen+Weilstetten, Samstag, den 19. Dezember, 19 Uhr, Kreissporthalle Lübbecke.

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