Vorbericht des HBW-Pressedienstes

Gegen Hannover-Burgdorf ist noch eine Recnung offen

Nur drei Tage nach der letzten Partie der Hinspielrunde beginnt für den HBW Balingen+Weilstetten in der TOYOTA Handball-Bundesliga bereits die Rückrunde. Einen Tag vor Sylvester treffen die Schwaben auf die TSV Hannover-Burgdorf. Bei dieser Paarung werden bei Trainer, Mannschaft und Fans einige unliebsame Erinnerungen wach, denn das Hinspiel am ersten Spieltag der laufenden Saison hat der HBW in der AWD HALL mit 28:27(12:13) verdient verloren. Spielbeginn am Mittwochabend in der Porsche-Arena in Stuttgart ist um 20.15 Uhr. Die Partie steht unter der Leitung der beiden Unparteiischen Lars Schaller und Sebastian Wutzler.

Mit dem Abschluss der Hinrunde darf man zufrieden sein

Mit den abschließenden Spielen der Hinspielrunde kann man beim HBW Balingen+Weilstetten mehr als zufrieden sein. Einen Tag vor Heilig Abend gelang der Sensationssieg gegen den deutschen Serienmeister THW Kiel und einen Tag nach den Weihnachtsfeiertagen lieferten die Schwaben dem neuen Tabellenführer, dem HSV Hamburg, in der Color Line Arena über weite Strecken ein Match auf Augenhöhe. Mit fünf Treffern Differenz haben die Hanseaten schlussendlich gewonnen. Mit etwas Glück hätten es aus Sicht des HBW auch weniger sein können, aber verdient war der Hamburger Sieg allemal. Trotzdem konnten Strobel und Co. die Color Line Arena hoch erhobenen Hauptes verlassen, denn mit dem besten Ergebnis, das ihnen in Hamburg je gelungen ist, haben sie ihr vornehmlichstes Ziel erreicht: Das weitaus beste Torverhältnis im Vergleich mit den Konkurrenten im Abstiegskampf wurde gewahrt.

Ab Mittwwoch beginnt eine neue Zeitrechnung

Mit der Rückreise aus Hamburg beginnt für die „Gallier von der Alb“, wie die Schwaben neuerdings auch genannt werden, eine völlig neue Zeitrechnung und in der bekommt, der Sieg gegen Kiel und das gute Ergebnis in Hamburg erst Bedeutung, wenn im letzten Spiel des Jahres gegen den Aufsteiger Hannover-Burgdorf weitere zwei Punkte geholt werden. Sollten die Mannen von Dr. Rolf Brack das Rückspiel gegen die TSV erneut in den Sand setzen, stünden sie schon wieder mit dem Rücken zur Wand, noch ehe die zweite Halbserie richtig begonnen hat. Dann hätten die Norddeutschen bereits drei Punkte Vorsprung vor dem HBW und dieser würde unter Umständen bis nach der Europameisterschaftspause auf den Relegationsplatz abrutschen. Dies wäre dann der Fall, wenn die HSG Düsseldorf ihr Heimspiel gegen den VfL Gummersbach gewinnt und so wie die HSG im letzten Spiel aufgetreten ist und sich der VfL bei den Berliner Füchsen präsentiert hat, muss ist mit einem Erfolg der Düsseldorfer zu rechnen.

Der Sieg gegen den Aufsteiger wird kein Selbstläufer

Dass der Pflichtsieg gegen den Aufsteiger trotz der zuletzt gezeigten Leistungen dem HBW nicht leicht fallen wird, lässt sich an den ebenfalls guten Ergebnissen der Hannoveraner ablesen. Die haben nämlich mit einem Heimsieg gegen den TBV Lemgo ihr Selbstvertrauen gewaltig gesteigert. Auch in Hamburg zeigten sie eine ganz starke Leistung und schenkten dem Halbzeitmeister keinen Millimeter Boden. Im letzten Spiel bei der SG Flensburg-Handewitt hatte der Aufsteiger bis zwei Minuten vor Spielende ein achtbares Ergebnis vor Augen, als Lars Friedrich auf 28:24 verkürzen konnte. Apropos Lars Friedrich: Den Linkshänder hat der TSV erst im Oktober verpflichtet. Der 24-Jährige hatte beim zweiten Aufsteiger TuS Nettelstedt-Lübbecke so gut wie keine Rolle mehr gespielt und als er das Angebot von Hannover-Burgdorf bekommen hatte, sofort zugegriffen. In den bisherigen zehn Spielen die Friedrich für die TSV gemacht hat, hat er bereits 24 Tore erzielt.

Mit Nenad Puljezevic starken Rückhalt nachträglich verpflichtet

Der Aufsteiger hat im Verlaufe der Rückrunde aber nicht nur Lars Friedrich nachverpflichtet, sondern sich auch noch auf der Torhüterposition verstärkt. Anfang November sorgte der TSV mit der Verpflichtung des ungarischen Nationaltorhüters Nenad Puljezevic für Schlagzeilen. Der 36-Jährige Serbe, der seit 2007 die ungarische Staatsbürgerschaft besitzt, bekam bei Hannover-Burgdorf einen Vertrag bis zum Ende der Saison. Puljezevic spielte erstmals für Ungarn bei der letzten Handball-Weltmeisterschaft. Er spielte für die Magyaren ein überragendes Turnier und sorgte mit einer starken Leistung unter anderem für die überraschenden Siege gegen Norwegen und Dänemark. Dass die Verpflichtung für Hannover-Burgdorf ein Volltreffer war, haben die letzten Ergebnisse gezeigt. Gegen N-Lübbecke holt der Aufsteiger dank Puljezevic einen Punkt. Gegen Minden hielt er überragend und rettet in der Schlusssekunde mit einer Glanzparade den Sieg und auch für die Sensation gegen Lemgo zeichnete der Ungar mit seinen Paraden verantwortlich.

Die TSV Hannover-Burgdorf kommt also mit viel Selbstvertrauen in die Stuttgarter Porsche-Arena und der HBW muss mindestens eine genau so starke Leistung, wie in den letzten Spielen aufs Parkett legen, wenn er die Punkte behalten will. HBW-Trainer Dr. Rolf Brack kann dabei, nach letztem Stand der Erkenntnisse, zumindest auf den gleichen Kader zurück greifen, der in Hamburg und gegen Kiel auf der Platte stand. Ob von den angeschlagenen und verletzten Spieler noch der ein oder andere hinzu kommt, wird sich im Abschlusstraining bzw. kurz vor Spielbeginn entscheiden.

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