Vorbericht des HBW-Pressedienstes

Beim TBV Lemgo kommt der HBW über die krasse Außenseiterrolle nicht hinaus

Nur vier Tage nach dem Befreiungsschlag gegen den Abstiegskonkurrenten GWD Minden muss der HBW Balingen+Weilstetten am Mittwochabend bereits wieder ran. Dabei trifft Dr. Rolf Brack mit seinen Mannen zwar erneut auf eine Mannschaft aus dem Ostwestfälischen, aber der TBV Lemgo hat ein ganz anderes Format, als die Grün-Weißen aus Dankersen. Nach dem Erfolg gegen den Tabellenletzten, können die Schwaben einigermaßen beruhigt die schwere Auswärtsaufgabe angehen. Gegen den „TBV Deutschland“ erwartet von den Süddeutschen niemand einen Erfolg. Ganz im Gegenteil: Die Favoritenrolle und der Druck, das Spiel gewinnen zu müssen, lastet ausschließlich bei den Gastgebern, die sich keinen Ausrutscher mehr erlauben dürfen, wenn sie in der kommenden Saison im internationalen Geschäft (EHF-Cup) dabei sein möchten. Beginn der Partie, die unter der Leitung der beiden Unparteiischen Colin Hartmann und Stefan Schneider steht, ist um 20.15 Uhr.

Es war ziemlich genau um 20.18 Uhr am vergangenen Samstagabend, als in der Balinger SparkassenArena vermutlich Tonnen von Steinen der Erleichterung zu Boden fielen, aber das Gepolter in den Jubelarien von Spielern, Trainer, Betreuer und Fans völlig unterging. Mit 28:21 hatte der HBW Balingen+Weilstetten das ultimative Abstiegsduell gegen den Mitkonkurrenten GWD Minden gewonnen. Es war aber nicht nur das Ergebnis, das alle erleichterte, sondern auch die Tatsache, wie es zustande kam. Man konnte sich kaum noch daran erinnern, mit welcher Leidenschaft die Mannschaft von Trainer Dr. Rolf Brack eine Partie bestimmen kann. Gegen den Tabellenletzten hat man sie wieder gesehen. Schon beim Aufwärmen strahlten Strobel und Co. einen Siegeswillen aus, der sich ziemlich schnell auf die Zuschauertribüne übertrug.

Mit einer Entschlossenheit, wie man sie in der Rückrunde nur ganz selten zu sehen bekam, agierte die Abwehr vor dem österreichischen  Nationaltorhüter Nikola Marinovic und ließ den Grün-Weißen aus Dankersen keinen Millimeter Raum, ihre Spielzüge durch zu spielen. Bei den Würfen der Gäste stand der Abwehrblock immer genau dort, wo ihn Torhüter Marinovic brauchte und so fand auch er mit tollen Paraden ganz schnell in die Partie. Nur ganz zwei Feldtore gelangen dem Tabellenletzten bis zur 25. Spielminute. Alle anderen Würfe wurden eine Beute des Österreichers oder blieben in der HBW-Betonwand hängen. „Handball kann so einfach sein: Die Abwehr steht, der Torwart hält ein paar Bälle und dann läuft es“, resümierte Marinovic nach dem Abpfiff in einem Interview in seiner ihm eigenen Bescheidenheit.

Diese Leidenschaft und die am Samstag gezeigte Kampfbereitschaft braucht die Mannschaft aber bis zum Ende der Saison. So schön und erleichternd der Sieg gegen Minden auch war, es waren trotzdem nur zwei Punkte und insgesamt gesehen zwar ein wichtiger, aber dennoch kleiner Schritt in Sachen Klassenerhalt. Weitere Schritte müssen folgen.

Ob allerdings am Mittwochabend im Lipperland ein weiterer Schritt hinzukommt, erscheint auch dem kühnsten Optimisten als eher unwahrscheinlich. Beim TBV Lemgo kommt die Mannschaft von Trainer Dr. Rolf Brack über die Rolle des krassen Außenseiters nicht hinaus. Alles was besser wäre als ein achtbares Ergebnis, sprich eine Niederlage im erträglichen Maße, wäre schon ein Riesenerfolg. Und um dieses achtbare Ergebnis müssen Kapitän Strobel und seine Mitspieler genau so leidenschaftlich kämpfen, wie um den Sieg gegen Minden. Wie entscheidend das Torverhältnis nämlich sein kann, zeigt ein Blick auf die aktuelle Tabelle. Nur dank der zahlreichen achtbaren Ergebnisse stehen die Schwaben im Moment genau auf dem Tabellenplatz, an dem sie mit dem Abpfiff des letzten Saisonspieles ebenfalls stehen möchten.

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