Spielbericht des HBW-Pressedienstes
Großer Kampfgeist und starke Moral reichten in der Bördelandhalle nicht
Auch nach dem elften Spieltag bleibt der HBW Balingen+Weilstetten Tabellenletzter der TOYOTA Handball-Bundesliga. Trotz einer guten kämpferischen Leistung verloren die Schwaben ihr Auswärtsspiel beim SC Magdeburg mit 31:27 (15:13). Ein holpriger Beginn des Spieles und fast fünf torlose Minuten zu Beginn des zweiten Abschnittes reichten den Magdeburgern, um sich für den Rest der jeweiligen Spielzeit das notwendige Polster heraus zu werfen.
HBW findet nur schwer in die Partie
Es hat schon fast Tradition, dass der HBW Balingen+Weilstetten gegen den SC Magdeburg zu Beginn eines Spieles deutlich in Rückstand gerät. In der letzten Saison war es jeweils ein 2:11, das die Bördeländer in den ersten Spielminuten gegen die Schwaben heraus warfen und ähnlich war auch der Beginn am Sonntagabend. Hätte Torhüter Nikola Marinovic nicht noch zwei Strafwürfe abgewehrt, wäre auf der Anzeigentafel in der Magdeburger Halle nach sieben Spielminuten nicht 3:0, sonder 5:0 für den SCM gestanden. Der Österreicher hielt seine Mannschaft aber im Spiel und nach dem 7:3 starteten Felix Lobedank und Benjamin Herth die Balinger Aufholjagd. Allerdings war es, wie schon in den letzten Spielen, die zahlenmäßige Überzahl, die die Schwaben nicht zu ihren Gunsten nutzen konnten und so überstand der SCM zwei Zweitstrafen völlig schadlos. Dem HBW gelang zwar jeweils ein Treffer, aber er musste in Überzahl auch jedes Mal einen Treffer hinnehmen.
Schlechter Start auch in die zweite Halbzeit
In der 26. Spielminute hatten die Mannen von Trainer Dr. Rolf Brack beim Spielstand von 12:11 den Magdeburger Vorsprung bis auf einen Treffer eingedampft und auch mit der Pausensirene hatte diese Differenz noch Bestand. Allerdings bekamen die Hausherren noch einen Strafwurf zugesprochen und Fabian van Olphen ließ sich diese Chance nicht nehmen. So wurden die Seiten beim Stande von 15:13 für den SC Magdeburg gewechselt. Gleich zu Wiederbeginn der zweiten dreißig Minuten zeichnete sich der gleich Verlauf wie in den ersten dreißig Minuten ab. Die Schwaben – zu Beginn in Unterzahl – konnten ihre Chancen nicht nutzen und Magdeburg konnte sich erneut einen Fünf-Tore-Vorsprung heraus werfen. Nach nur vier Spielminuten in Durchgang zwei stand es bereits 18:13 für die Hausherren.
Mannschaft zeigt Kampfgeist und große Moral
Die Mannschaft von Dr. Rolf Brack ließ sich aber nicht hängen und bot dem Favoriten die Stirn. Zwei Mal Benjamin Herth, Vladimir Temelkov und Felix Lobedank verkürzten auf 22:20. Eine Zeitstrafe brachte die Schwaben erneut mit vier Treffern ins Hintertreffen, aber wieder waren es Herth und Lobedank, die in der Bördelandhalle beide jeweils neun Mal trafen, die die Schwaben wieder auf Tuchfühlung heranbrachten. Beim Stande von 26:25 in der 54. Spielminute war die Partie wieder völlig offen. SCM-Trainer Michael Biegler erkannte die Gefahr für seine Mannschaft und nahm sofort die Auszeit. Nach dem 28:25 zückte auch Rolf Brack den grünen Karton und brachte mit Frank Ettwein den Siebten Feldspieler. Statt einen Angriff aber richtig vorzubereiten und die zahlenmäßig Überzahl zu nutzen, zog Philipp Müller völlig unvorbereitet ab und im Gegenzug sorgte Damien Kabengele mit seinem Treffer zum 29:25 für die Entscheidung.
Am Dienstag geht es bereits weiter
Die restlichen Treffer zum Endstand von 31:27 waren nur noch für die Statistik und der HBW Balingen+Weilstetten stand nach gutem Kampf wieder einmal mit leeren Händen da. Viel Zeit, die Niederlage zu verdauen bleibt den Schwaben allerdings nicht, denn bereits am Dienstagabend gibt es beim Heimspiel gegen die Füchse Berlin die nächste Möglichkeit, statt knapp zu verlieren, zwei Punkte zu gewinnen.
Die Mannschaften:
SC Magdeburg: Gerrie Eijlers, Jürgen Müller(TW); Fabian Böhm, Bennet Wiegert 3, Damien Kabengele 2, Andreas Rojewski 2, Fabian van Olphen 6/2, Christoph Theuerkauf 3/2, Yves Grafenhorst 7, Stian Tönnesen 1, Steffen Coßbau, Robert Weber 3, Bartosz Jurecki 4,
HBW Balingen+Weilstetten: Ivan Zoubkoff, Nikola Marinovic(TW); Felix Lobedank 9, Benjamin Herth 9/2, Daniel Sauer, Dennis Wilke 1, Frank Ettwein, Wolfgang Strobel, Mare Hojc, Vladimir Temelkov 1, Jens Bürkle, Philipp Müller 5, Sascha Ilitsch 2, Markus Wagesreiter;
Zeitstrafen:
SCM 4, HBW 6;
Strafwürfe:
SCM 7/4, HBW 2/2;
Nächstes Spiel:
HBW Balingen+Weilstetten – Füchse Berlin, Dienstag, den 22. November 2009, 20:15 Uhr, SparkassenArena in Balingen.
Vor nur 4.012 Zuschauern hat der SC Magdeburg am frühen Sonntagabend in der Bördelandhalle einen knappen Sieg eingefahren. Beste Schützen auf Seiten des SCM waren Grafenhorst mit sieben und van Olphen mit sechs Toren. Bei den Gästen trafen Lobedank und Herth neun Mal.
Die Gäste hatten Anwurf, doch Grafenhorst war es nach Ballverlust HBW vergönnt, den ersten Treffer im Spiel zu erzielen. Balingen traf das Tor nicht und dem SCM wurden zwei Siebenmeter zugesprochen. Beim ersten scheiterte Rojewski an Marinovic, beim zweiten dann Theuerkauf. Nach dem zwischenzeitlichen 2:0 wiederum durch Grafenhorst gab es dann den 3. "Siebener". Wieder versuchte es Theuerkauf - diesmal mit Erfolg. Es dauert bis zur 8. Spielminute, ehe Lobedank das erste Tor für die Gäste erzielte. Bis zum 7:3 durch Jurecki (13.) sah das Spiel des SCM noch halbwegs gefällig aus. Doch die gefürchtete offensive Deckung der Gäste zeigte zunehmend Wirkung. Immer wieder luden Ballverluste die Gäste zum Gegenangriff ein. In der 26. Minute traf Herth zum 12:11-Anschlusstreffer. Mit einem durch Fabian van Olphen unmittelbar vor dem Halbzeitpfiff verwandelten Strafwurf ging es mit 15:13 in die Pause.
Nach dem Wechsel hatten die Grün-Roten Anwurf. Nach zwei Toren von Weber und Wiegert (17:13, 32.) hatten die Zuschauer Hoffnung auf Spielbesserung. Doch immer wieder erspielte 5-Tore-Führungen des SCM brachten keine Sicherheit. Balingen gab in einer schwachen Partie nicht auf und kam durch Lobedank in der 56. Minute abermals zum Anschlusstreffer (26:25). Immer wieder wechselte Gäste-Trainer Brack seinen Keeper aus und brachte einen zusätzlichen Feldspieler. Trainer Biegler nahm seine Auszeit. Magdeburg blieb in Ballbesitz, Kabengele passte auf Grafenhorst - der traf sicher zum 27:25. Als dann noch Eijlers parierte und Theuerkauf seinen Strafwurf verwertete, standen die Signale doch noch auf doppelten Punktgewinn. Am Ende geht ein 31:27-Sieg in die Statistik. Ein mühevoller Pflichtsieg gegen den Tabellenletzten.
Tore: Grafenhorst (7), van Olphen (6), Jurecki (4), Theuerkauf (3), Wiegert (3), Weber (3), Rojewski (2), Kabengele (2), Tönnesen (1) - Lobedank (9), Herth (9), Müller (5), Ilitsch (2), Wilke (1), Temelkov (1)
Siebenmeter: 4/7 - 2/2
Zeitstrafen: 4/6