Vorbericht des HBW-Pressedienst
HBW gegen Melsungen in der Außenseiterrolle
Im Kellerduell des dritten Spieltages trifft der HBW Balingen-Weilstetten am Samstagabend auf die MT Melsungen. Genau wie die Schwaben haben die Nordhessen ihre ersten zwei Spiele verloren, sind für das Spiel in der Rothenbach Halle aber dennoch klarer Favorit. Spielbeginn in Kassel ist um 19 Uhr. Die Partie steht unter der Leitung der beiden Unparteiischen Lars Schaller(Leipzig) und Sebastian Wutzler (Frankenberg).
Die Erklärung für die Favoritenrolle der MT Melsungen liegt klar auf der Hand. Zum einen haben sie ihre ersten zwei Spiele im Vergleich zum HBW Balingen-Weilstetten gegen zwei Top-Favoriten auf die Meisterschaft (THW Kiel und HSV Hamburg) verloren und zum anderen ist der Kader der MT personell deutlich besser besetzt, als der der Süddeutschen. Wie sich die personellen Probleme beim HBW auswirken, konnte man am vergangenen Wochenende beim Heimspiel gegen den TV Großwallstadt deutlich beobachten. Vierzig Minuten lang war die Mannschaft von Dr. Rolf Brack die bessere Mannschaft und zeigte eine sehr gute Leistung. „Besser als bis zur vierzigsten Minute können wir nicht spielen. In der Endphase kamen mit der Müdigkeit die Fehler“, analysierte der Balinger Trainer die Gründe für bittere Heimniederlage recht nüchtern und sachlich. Und das personelle Problem wird sich für die Schwaben nicht bessern – ganz im Gegenteil.
Weiterhin Verletzungssorgen beim HBW
Während mit Mare Hojc, Sandro Catak und Felix König gleich drei gelernte Spielmacher auf der Verletztenliste zu finden sind und Benjamin Herth auf seiner Lieblingsposition nach seiner Meniskusoperation nur eingeschränkt einsatzfähig war, hat sich der „Notnagel“, der Franzose Rock Feliho, nach dem Spiel gegen den TVG zusätzlich in die Verletztenliste eingetragen. Auf Grund einer Prellung im Knie, die er sich bei einem Foul in der 14. Spielminute zugezogen hat, wird Rock voraussichtlich bis zu drei Wochen pausieren müssen. Dass Mare Hojc nach seiner Gehirnerschütterung im Laufe der Woche genau so wieder ins Mannschaftstraining eingestiegen ist, wie Jugend-Nationalspieler Felix König, wird den Kader von Dr. Rolf Brack nicht mehr als optisch aufpolieren. Von den beiden darf man, sofern sie überhaupt mit nach Kassel fahren, gegen die MT Melsungen sicher keine Wunderdinge erfahren. „Mare Hojc muss sich erst einmal unser Spielsystem verinnerlichen“, glaubt Rolf Brack, dass der Österreicher, der auch während der Vorbereitungsphase, auf Grund von Verletzungen kaum eingesetzt werden konnte, sicher noch einige Wochen brauchen wird, bis er die Mannschaft auf dem Parkett so führen kann, wie es der Trainer von ihm erwartet. Felix König ist sicher eines der größten Talente, das aus der Balinger Jugend je hervor gegangen ist, aber bis er sich an die Bundesligaluft gewöhnt hat, wird noch mehr Zeit ins Land gehen, als bei Mare Hojc.
Bei den Nordhessen wird nach derzeitigem Kenntnisstand Linksaußen Ivan Brovko ausfallen. Da er aber bereits in der vergangen Saison auf Grund von Verletzungen lange Ausfallzeiten hatte, weiß die MT Melsungen ganz genau, wie seinen Ausfall kompensieren kann. Möglicherweise wird bei den Bartenwetzer nach seiner Leistenoperation auch noch Spielmacher Vladica Stojanovic nochmals aussetzen. Er ist allerdings diese Woche wieder ins Training eingestiegen und könnte möglicherweise am Samstag doch mit von der Partie sein. Was der neue Melsunger Trainer Ryan Zinglersen aber sonst noch aufbieten kann, hat schon gehobenes Bundesliganiveau. Angefangen von Top-Torhüter Mario Kelentric, über Kreisläufer Thomas Klitgaard, die Rückraumspieler Grigorios Sanikis, Franck Junillon und nicht zu vergessen die Top-Neuverpflichtung Alexandros Vasilakis, der aus Magdeburg kam, bis hin zum HBL-Torschützenkönig der vergangen Saison, Linkshänder Savas Karipidis, ist nahezu jeder einzelne Spieler in der Lage ein Spiel zu entscheiden.
Melsungen mit gehobenem Bundesliganiveau
Ähnlich wie in der vergangenen Saison, als der HBW Balingen-Weilstetten gegen die Nordhessen beide Spiele gewinnen konnte, wird es am Samstag wohl kaum laufen. Zum einen möchten die Nordhessen die rote Liga-Laterne abgeben und dem entsprechend motiviert in die Partie gehen und zum anderen war trotz der zwei Niederlagen in jedem Spiel die Handschrift des neuen Trainers zu erkennen. Die launische Diva aus Melsungen, wie man sie bisher kannte und bei der man öfters das Kollektiv vermisste, ist auf dem besten Weg eine harmonierende Einheit zu werden. Die klare Vorgabe des neuen Übungsleiters für Samstag: „Wir bereiten uns gewissenhaft auf diesen Gegner vor und dann wollen wir ihn auch schlagen. Über mehr brauchen wir uns derzeit nicht die Köpfe zu zerbrechen”.
"Angstgegner" Balingen kommt!
Das schreibt der Gegner aus Melsungen
Am Samstag will Handball-Bundesligist MT Melsungen die ersten beiden Punkte einfahren. Nach zwei Niederlagen gegen die Titelkandidaten Kiel und Hamburg soll nun der Knoten endlich platzen. Doch mit dem HBW Balingen/Weilstetten kommt eine Art "Angstgegner". Anwurf in der Kasseler Rothenbach-Halle ist um 19:00 Uhr. Im Vorprogramm wird das neue MT-Maskottchen stilecht "getauft".
Es waren Punkte, die man insgeheim schon auf der Habenseite eingeplant hatte. Doch da hatte die MT Melsungen in der vergangenen Saison die Rechnung ohne die Balinger gemacht. Die Schwaben drehten nämlich den Spieß um, und düpierten die Nordhessen in beiden Spielen. Besonders schmachvoll war für die MT die 31:35-Niederlage vor eigenem Publikum im Februar diesen Jahres. Keine Frage, dass Karipidis &?Co. am Samstag Revanche nehmen wollen.
Trainer Ryan Zinglersen will auf die jeweils gute Halbzeit aufbauen, die seine Schützlinge sowohl gegen Kiel als auch gegen Hamburg gezeigt haben. Angst, dass der Erfolgsdruck schon am dritten Spieltag so groß ist und die Mannschaft eher verunsichert als beflügelt, hat der MT-Coach indes nicht. "Wir haben uns gewissenhaft auf diesen Gegner vorbereitet und nun wollen wir ihn auch schlagen. Über mehr brauchen wir uns derzeit nicht die Köpfe zu zerbrechen". "Aber", so Zinglersen weiter, "Balingen ist eine sehr unangenehm zu spielende, bissige Mannschaft. Da müssen wir schon sehr gut aufpassen".
Verzichten müssen wird Zinglersen auf Linksaußen Ivan Brovko. Der Pechvogel der vergangenen Saison (Achillessehnenabriss) zog sich in Hamburg einen Bänderanriss im Knie zu und fällt voraussichtlich zwei bis drei Wochen aus. Auch zur Einsatzbereitschaft von Vladica Stojanovic lässt sich noch nichts Genaueres sagen. Der Regisseur musste sich Ende Juli wegen eines doppelten Leistenbruchs operieren lassen und hat erst vor wenigen Tagen wieder das Training aufnehmen können.
Balingen/Weilstetten ist übrigens genauso in die Saison gestartet, wie die Nordhessen. Die Niederlagen (25:29 gegen Großwallstadt und 27:28 gegen Aufsteiger Hannover-Burgdorf) fielen zwar deutlich knapper aus, als die der MT, dennoch haben auch die Schwaben noch nichts Zählbares vorzuweisen. Nach den Abgängen der Leistungsträger Brack jun. und Chi-Hyo (jeweils Rückraum) sowie Slaby und Ejlers (jeweils Torhüter) konnte der "Verlust an Qualität", so Trainer Dr. Brack, "bislang nicht kompensiert werden". Zumal mit Catak und Hojc zwei der vier Neuzugänge bereits verletzt sind.
Schiedsrichter: Lars Schaller (Leipzig)/Sebastian Wutzler (Frankenbg./Sachsen); Supervisor: DHB-Schiedsrichterwart Peter Rauchfuß
Bisherige Bundesligavergleiche:
28.02.2009 MT - HBW Balingen/W. 31:35
20.09.2008 HBW Balingen/W. - MT 33:28
10.05.2008 MT - HBW Balingen/W. 32:29
15.12.2007 HBW Balingen/W. - MT 29:28
12.05.2007 MT - HBW Balingen/W. 34:24
01.12.2006 HBW Balingen/W. - MT 25:32
Splitter und Stimmen rund um's Spiel:
Ryan Zinglersen, MT-Trainer:
Ich habe mich schon mit der Bundesliga beschäftigt, als ich noch nicht bei der MT Melsungen tätig war. Deshalb wusste ich auch, wo z.B. Balingen liegt. Mit ist auch bekannt, dass hier eine engagierte, bissige Mannschaft zuhause ist, vor der man immer Respekt haben muss. Je näher es auf unser Spiel gegen Balingen zugeht, werden meine Informationen über die Mannschaft immer genauer. Bis zu unserer Abschlussbesprechnung am Freitag werde ich sogar die Schuhgrößen von jedem Spieler kennen.
Savas Karipidis:
"Wir haben nun die Spiele gegen zwei Topfavoriten hinter uns gebracht und dabei teilweise Lehrstunden erteilt bekommen. Jetzt sind wir wach und schauen nach vorn. Am Samstag wollen wir zuhause gegen Balingen unsere ersten Punkte holen".
Alexandros Vasilakis:
"Angst oder gar Verunsicherung verspüren wir auch nach den beiden Auftaktniederlagen nicht. Wir wissen die einzuschätzen, und wir wissen auch, was wir selbst können. Wichtig ist, dass wir uns stets auf das Kämpfen besinnen und uns keine längeren Schwächephasen im Spiel erlauben".
Maskottchen-Taufe
Vor der Partie dürfen sich die Besucher in der Rothenbach-Halle auf einen Programmpunkt der besonderen Art freuen. Dann wird nämlich das neue MT Maskottchen, der knuffige rotweiße Drache, auf den bis dahin von den Fans gefundenen Namen getauft. Als Taufpate fungiert der Namensfinder selbst, der von prominenten Repräsentanten der Region, den Zissel-Hoheiten aus Kassel und dem "Bartenwetzer" aus Melsungen unterstützt wird.
15.000 - in Worten "Fünfzehntausend" !
Das ist die Treffermarke, die am Samstag, im Spiel der MT gegen Balingen, geknackt werden könnte. 1992/93 spielte Melsungen zum ersten Mal eine Bundesligasaison. Damals bestand die 2. Liga aus den drei Staffeln, Nord, Mitte, Süd und die Nordhessen waren in der Staffel Mitte eingruppiert. Es folgten 12 weitere Jahre in der 2. Liga, ehe in 2005 der Aufstieg in die 1. Bundesliga geschafft wurde. Die bislang erzielten Tore verteilen sich wie folgt:
2. Bundesliga: 10.819
1. Bundesliga: 4.152
Summe: 14.971
Kurz und gut, der 29. Treffer, so er denn im Spiel am Samstag fällt, ist das 15.000ste Melsunger Bundesligator!