Vorbericht des HBW-Pressedienstes

MT Melsungen ist Favorit, aber HBW will gewinnen

Zu ungewöhnlicher Zeit trifft der HBW Balingen+Weilstetten am frühen Sonntagabend in der Balinger SparkassenArena auf die MT Melsungen. Grund für die in Balingen ungewöhnliche Anwurfzeit, um 17.45 Uhr, ist die Live-Übertragung der Partie im DSF. Die Programmverantwortlichen beim Deutschen Sport Fernsehen haben bereits Ende vergangenen Jahres, als sie sich zur Übertragung der Partie entschlossen haben, ein feines Näschen bewiesen, denn sowohl für die gastgebenden Schwaben als auch für die Nordhessen geht es in dieser Partie um sehr viel. Sowohl die Fans in der Halle als auch die Zuschauer an den Bildschirmen dürfen sich auf eine brisante und aller Voraussicht nach hoch spannende Partie einstellen.

Bis zum vergangenen Wochenende konnte eigentlich noch niemand ahnen, dass die Hausherren in der Balinger SparkassenArena gleich im ersten Heimspiel im neuen Jahr derart unter Zugzwang stehen. Grund für diesen Druck ist der Verlauf des 19. Spieltages. Balingens Trainer Dr. Rolf Brack ist mit seiner Mannschaft vor einer Woche sicher nicht nach Großwallstadt gefahren, um dort zwei einkalkulierte Punkte zu holen. Aber er ist mit der Einstellung in die Frankenstolz-Arena, dass seine Mannschaft nicht völlig chancenlos ist und bei optimalem Verlauf ein oder gar zwei Zähler möglich sind. Die ersten dreißig Minuten nährten diese Hoffnung zu Recht, boten doch Wolfgang Strobel und Co dem TV Großwallstadt auf ebenbürtigem Niveau die Stirn und gingen sogar mit einer knappen Führung in die Halbzeitpause. Im zweiten Durchgang passte aber gar nichts mehr und bereits nach knapp dreiviertel der Spielzeit war klar, dass es dann doch die von den meisten erwartete Niederlage für den HBW geben wird.

Nach dem so erfolgreichen Dezember, in dem Rolf Brack mit seiner Mannschaft insgesamt acht Punkte sammeln konnte, wäre es unter normalen Umständen zwar eine schmerzhafte aber eigentlich zu verkraftende Niederlage gewesen. Wären da nicht die Ergebnisse der anderen Begegnungen gewesen. Dabei war der Erfolg von Düsseldorf in Minden zwar etwas überraschend, aber aus Sicht der Balinger keineswegs Besorgnis erregend. Negativer auf die Tabellensituation der Süddeutschen wirkten sich allerdings die Erfolge der TSV Hannover-Burgdorf und der sicherlich sensationelle Spielgewinn des TSV Dormagen gegen den TuS N-Lübbecke aus. Schlagartig wurde nach diesem Spieltag all jenen, die den HBW bereits im gesicherten Mittelfeld gesehen hatten, wieder bewusst, wie dramatisch der Kampf um den Klassenerhalt im Zollernalbkreis wirklich ist. Das vermeintlich beruhigende Polster auf die Abstiegsränge ist dahin und vom Relegationsplatz trennt die Schwaben nur noch das gegenüber Dormagen bessere Torverhältnis. Spätestens jetzt muss jedem klar sein, dass der Erfolg gegen den THW Kiel zwar ein sensationelles Erlebnis war, am Ende aber halt auch nur zwei Punkte zählt, die die Konkurrenz am vergangenen Spieltag mehr oder weniger spektakulär gegen andere Mannschaft wieder wett gemacht hat.

Für die Gäste der MT Melsungen geht es in diesem Spiel nicht zuletzt deshalb um viel, weil es das erste Meisterschaftsspiel nach fast zweimonatiger Pause ist. Außerdem haben die Bartenwetzer überraschender Weise nur zwei Zähler mehr auf dem Punktekonto als die Schwaben und hätten bei einer Niederlage das Abstiegsgespenst ähnlich stark im Nacken wie der HBW. Um das zu vermeiden hat MT-Trainer  Ryan Zinglersen seine Mannschaft explizit auf das Spiel in der Balinger SparkassenArena vorbereitet. Seinen Jungs klar zu machen, dass sie in der „Hölle Süd“ hundert Prozent oder mehr ihres Leistungsvermögen in die Waagschale werfen müssen, war für den Dänen vermutlich einfach relativ einfach. Er musste ihnen lediglich nochmals den Sensationserfolg des HBW gegen den THW Kiel ins Gedächtnis rufen. Außerdem hat Zinglersen im Vorfeld des Abstiegskrimis nichts dem Zufall überlassen. Als Intensiv-Vorbereitung hat seinen Schützlingen am vergangnen Wochenende innerhalb von drei Tagen drei Testspiele aufs Auge gedrückt. Dabei trafen die Bartenwetzer gleich zwei Mal auf die HSG Wetzlar. Beide Spiele gingen zwar knapp verloren, aber den MT-Trainer interessierte dabei das Resultat weiter weniger, als der Prozess den seine Mannschaft durchlaufen hat und damit war der Däne hoch zufrieden.

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