Spielbericht des HBW-Pressedienstes
HBW verliert Kellerduell und rutscht auf den Relagatiosnplatz
Schlechte Nachrichten gab es aus Minden nicht nur nach der Niederlage, sondern bereits kurz vor Spielbeginn. Der österreichische Spielmacher Mare Hojc konnte auf Grund einer Schulterverletzung nicht spielen. Sein Ausfall allein war es aber nicht, dass die Schwaben bei den Grün-Weißen mit 22:19(11:9) den Kürzeren zogen. Vielmehr war es erneut die Abschlussschwäche der Schwaben, die am Ende den Ausschlag gab. Durch die Niederlage in Minden und dem doppelten Punkterfolg des TSV Dormagen rutschten die Schwaben auf den 15. Tabellenplatz ab.
Von Anfang bis Ende Abstiegskampf pur
Von der ersten bis zur letzte Minute sah man in der Mindener Kampa-Halle Abstiegskampf pur. Die Partie war von Anfang bis Ende geprägt von vielen Ballverlusten und technischen Fehlern auf beiden Seiten. So war es auch nicht verwunderlich, dass die Statistiker am Ende mit nur 41 Treffern einen neuen Minusrekord für die Saison zu verzeichnen hatten.
Wie im Vorfeld vermutet, wurde es ein Spiel der Abwehrreihen, geprägt durch die Taktik der beiden Trainer. Nach dem die Hausherren das 1:0 vorgelegt hatten, gelang den Balingern zwar der Ausgleich, aber die Führung an sich zu reißen gelang den Schwaben in der ganzen Partie nicht ein einziges Mal. Mehr als der Ausgleich wurde nie erreicht. Auch nicht, als die Hausherren zum zweiten Mal in Unterzahl spielen mussten - ganz im Gegenteil. Nach dem die erste Balinger Überzahl mit einem 1:1-Remis endete, gelang es Minden, in der zweiten Unterzahl zwei Minuten lang mit einem Treffer in Führung zu bleiben und kaum wieder vollzählich erzielte ausgerechnet der Spieler die erste Zwei-Tore-Führung zum 7:5, der kurz zuvor noch auf der Strafbank saß.
Doppelte Überzahl nicht konsequent genutzt
In der 19. Spielminute mussten binnen dreißig Sekunden gleich zwei Mindener Spieler für zwei Minuten auf die Bank, aber mehr als der 7:6-Anschlusstreffer durch Phillip Müller gelang den Schwaben nicht. Immer öfter hieß die Endstation für die Balinger Bemühungen, Nikolas Katsigiannis, seines Zeichen Torhüter von GWD Minden.
Auch nach der Halbzeitpause änderte sich am Spielverlauf nur wenig. Kaum hatte man das Gefühl, dass der HBW die Partie vielleicht doch noch in Griff bekommen könnte, legte Minden wieder ein, zwei Treffer vor und als die beiden Unparteiischen ab der 53. Spielminute gleich drei Mal in Folge je einen Spieler der Schwaben für zwei Minuten auf die Bank schickten, nutzte GWD Minden seine Chance und seinen Heimvorteil, um den Sack endgültig zu zumachen.
Stimmen zum Spiel:
Richard Ratka: „Ich freue mich natürlich über die zwei Punkte. Die war immens wichtig. Ich muss den Hut ziehen vor der Moral und dem Kampfgeist der wenigen Leuten, die wir zur Verfügung hatten. Es war bestimmt kein schönes Spiel, aber die kämpferische Leistung hat den Ausschlag gegeben. Wir haben nie aufgegeben und immer den Willen gehabt. Wir waren personell an der Grenze angelangt. Der entscheidende Mann war sicherlich auch Anders, der sich zur Verfügung gestellt hat. Er hat uns Siebenmeter geholt und Apollo für den Rückraum freigesetzt. Dadurch ist unser Spiel wesentlich flüssiger geworden. Letztendlich war es ein Sieg der Moral und des Kampfgeistes. Ich freue mich für die Jungs, die es durchgezogen haben."
Rolf Brack: „Ich sehe GWD nicht als Abstiegskandidat. Es gibt vier Mannschaften, die eindeutig schwächer sind als Minden. Die sind stark in der Verteidigung, dafür sprechen auch die wenige Toren nach der Pause. Sie sind durch Katsigiannis einfach um fünf Tore besser als im letzten Jahr. Wir haben in der Endphase entscheidende Zweikämpfe verloren. Wir hätten das Spiel nur gewinnen können, wenn wir nur 18 Gegentore bekommen hätten. Im Angriff hat das einfach nicht gepasst."