Vorbericht des HBW-Pressedienstes
HBW will das letzte noch fehlende Mosaiksteinchen erkämpfen
Im vorletzten Heimspiel der laufenden Saison trifft der HBW Balingen+Weilstetten auf den TuS Nettelstedt-Lübbecke. Die Ostwestfalen sind zusammen mit der HSG Düsseldorf und der TSV Hannover-Burgdorf zu Saisonbeginn in die TOYOTA Handball-Bundesliga aufgestiegen und haben vor allem im DHB-Pokal für viel Furore gesorgt. Ohne das große Verletzungspech, das die TuS über die gesamte Saison hinweg begleitete, wäre mit Sicherheit mehr als der bisher zehnte Tabellenplatz möglich gewesen. Will der HBW seinen zurück liegenden Leistungen die absolute Krone aufsetzen, müssen sich Wolfgang Strobel und Co. am Samstagabend also mächtig strecken. Spielbeginn in der Balinger SparkassenArena ist um 19 Uhr. Die Partie steht unter der Leitung der beiden Unparteiischen Holger Fleisch und Jürgen Rieber aus dem EHF-Kader.
TuS N-Lübbecke ist kein gewöhnlicher Aufsteiger
Nach dem Abstieg aus der Handball-Bundesliga zum Ende der vorletzten Saison, hefteten sich die TuS-Macher den sofortigen Wiederaufstieg an ihre Fahnen. Sie nutzten das Zweitliga-Jahr, um eine Mannschaft zusammen zu stellen, die nach der Rückkehr in die erste Liga so stark ist, dass sie von Anfang an mit dem Abstieg nichts zu tun hat. Was den TuS besonders auszeichnet, ist die Tatsache, dass nach dem Abstieg nahezu alle Leistungsträger gehalten werden konnten. Für die TOYOTA Handball-Bundesliga wurde der Kader weiter verstärkt. Vom HSV Hamburg wechselte Arne Niemeyer zu den Ostwestfalen. Für die Linksaußenposition sicherte man sich die Dienste des polnischen Nationalspielers Tomasz Tluczynski. Der Siebenmeter- und Gegenstoßspezialist kam von der TSV Hannover-Burgdorf und zusammen mit ihm wechselte auch der Isländer Heidmar Felixson zur TuS. Nachdem der slowakische Torhüter Milos Putera und Spielmacher Henrik Hansen ihre Unterschriften unter den Vertrag gesetzt hatte, hatte Trainer Patrick Liljestrand zu Saisonbeginn einen Kader zusammen, der auf jeder Position nicht nur doppelt, sondern absolut bundesligatauglich besetzt war.
Trotz zahlreicher Verletzungssorgen steigende Tendenz
Zwar holperte der TuS-Zug zu Beginn der Saison mehr, als viele erwarteten hatten und selbst Trainer Liljestrand geriet in die Schusslinie der Kritik, aber das Lübbecker Management ließ sich dadurch nicht aus der Ruhe bringen. Offen bekannten sie sich zu Mannschaft und Trainer und seit Dezember vergangenen Jahres läuft es bei den Ostwestfalen trotz Verletzungs-Rückschlägen richtig rund. Den Saisonhöhepunkt feierten Niemeyer und Co. allerdings beim Final Four in Hamburg. Als Aufsteiger qualifizierte sich die Mannschaft souverän für die Pokal-Endrunde und zeigte auch dort, dass sie alles andere als Kanonenfutter für die Großen ist. Wahrscheinlich war es nur der Heimvorteil des HSV, dass er den Außenseiter Mitte im Halbfinale auf Distanz halten konnte. Im Spiel um Platz drei zeigte der Aufsteiger Altmeister Gummersbach was eine Harke ist und sicherte sich im kleinen Finale den viel umjubelten dritten Rang.
Gäste möchten Platz zehn verteidigen
In der Bundesliga hatte der TuS viel Pech mit Verletzungen und hatte trotzdem mit dem Abstieg nie etwas zu tun. Mehr als Platz zehn ist für den Aufsteiger allerdings nicht mehr möglich, denn die Füchse haben auf Platz neun bereits einen Vorsprung von 14 Punkt auf die Ostwestfalen. Auf Platz elf lauert allerdings punktgleich der SC Magdeburg und auch Melsungen und Wetzlar haben noch die Chance an den Lübbecke vorbei zu ziehen. Das will man beim TuS auf jeden Fall vermeiden und wenigstens als Tabellenführer der hinteren Hälfte die Saison abschließen. Schon allein aus diesem Grund muss sich der HBW darauf einstellen, dass ihm die Ostwestfalen nichts schenken werden.
HBW will sich nicht auf Schützenhilfe verlassen
Die Schwaben selber haben allerdings auch nichts zu verschenken. Nach dem Auswärtserfolg vor einer Woche in Wetzlar, wurde allgemein der neuerliche Klassenerhalt gefeiert. Auch der Mannschaft viel einen großer Stein vom Herzen. Tatsächlich haben Wolfgang Strobel und Co. aber nur einen großen Schritt in Richtung Klassenerhalt gemacht. Nicht mehr und nicht weniger! Um endgültig sicher zu sein, müssen die Schwaben gegen den TuS N-Lübbecke nochmals Vollgas geben und mindestens einen Punkt holen. Erst dann können sie auf Grund ihres sehr guten Torverhältnisses endgültig sicher sein, auch nächste Saison wieder erste Liga zu spielen. Man stelle sich einmal vor, Lübbecke gewinnt am Samstagabend. Dann wird der HBW die Saison mit 18 Pluspunkten beenden. Beim THW Kiel und am letzten Spieltag gegen den HSV gibt es für die Schwaben nichts zu erben. Der TSV Dormagen absolviert sein vorletztes Heimspiel aber erst am Montag. Wer TSV-Trainer Kai Wandschneider kennt, der weiß, was passiert, wenn der HBW seinen Matchball gegen Lübbecke vergeigt. Er wird seine Jungs derart motivieren, dass sie weit über ihre Grenzen hinaus gehen und die Spiele zu Hause gegen Magdeburg und Düsseldorf und in Berlin gegen die Füchse sind mit entsprechender Einstellung alle mal zu machen.