Vorbericht des HBW-Pressedienstes
HBW kassiert beim Aufsteiger die bisher höchste Saisonniederlage
Beim Aufsteiger TuS Nettelstedt-Lübbecke gab es am Samstagabend für den HBW Balingen+Weilstetten nichts zu erben. Mit 32:24(18:11) mussten die Schwaben im Wiehengebirge nicht nur eine verdiente, sondern vor allem die bisher höchste Saisonniederlage hinnehmen. Der TuS stellte von Anfang an seinen Aufwärtstrend unter Beweis und ließ dem Tabellenfünfzehnten aus Balingen über sechzig Minuten keine Chance, das Spiel für sich zu entscheiden.
Die Schwere der Aufgabe war schon vorher bewußt
Für die Eyachstädter war schon bei der Abfahrt in Balingen klar, dass sie in der Lübbecker Kreissporthalle eine ganz schwere Aufgabe erwartet. Nicht nur weil neben den Langzeitverletzten Sandro Catak und Felix König auch noch Spielmacher Mare Hojc und Sascha Ilitsch verletzungsbedingt ausfielen, sondern weil mit Benjamin Herth auch noch einer der beständigsten und wichtigsten Spieler im Kader von Trainer Dr. Rolf Brack auf Grund einer gerade überstandenen Erkältung geschwächt nach Norden reisen musste. Hinzu kam das Bewusstsein, dass Nettelstedt-Lübbecke derzeit auf einer Woge des Erfolgs schwebt. In Hamburg hatte der TuS seine bislang beste Saisonleistung gezeigt und hatte das Starensemble in der Color Linie Arena bis kurz vor dem Schlusspfiff am Rande einer Niederlage. Zudem hatte der Aufsteiger drei Tage vor der Partie mit einer ebenfalls überzeugenden Leistung das Viertelfinale im DHB-Pokal erreicht und träumt berechtig vom Final Four in Hamburg.
TuS N-Lübbecke überrollt den HBW in der Anfangsphase
Diesen Schwung und Elan nahmen die Mannen von Trainer Patrik Liljestrand mit in die Partie gegen den HBW Balingen+Weilstetten. Das 1:0 durch den 80-fachen polnischen Nationalspieler Artur Siodmiak konnten Wolfgang Strobel und Spielmacher Benjamin Herth zwar egalisieren bzw. in eine 2:1-Führung der Schwaben umwandeln, aber danach spielten nur noch die Hausherren. Mit einer aggressiven, teils rustikalen Abwehr zeigten sie den Schwaben wer Herr im Hause ist und nach nur zwölf Spielminuten stand es bereits 7:2. Den Balingern gelang im Angriff überhaupt nichts mehr. Beste Tormöglichkeiten aus dem Spiel heraus wurden ebenso nicht genutzt wie zwei Strafwürfe. Den ersten versemmelte Benjamin Herth beim Stande von 2:2 und den zweiten Vladimir Temelkov beim Stande von 5:2 für den Aufsteiger. Auch die folgende Überzahl konnten die Schwaben nicht nutzen. Während Siodmiak für zwei Minuten aussetzen musste, erhöhte sein Landsmann Michal Jurecki sogar auf 6:2. „Wir konnten in der Anfangsphase vermeintliche Vorteile nicht nutzen und haben mit einfachen Fehlern, den Gegner immer wieder zu Gegenstößen eingeladen“, so der Balinger Geschäftsführer Benjamin Chatton nach dem Spiel.
Vier Gegentreffer beim Spiel mit dem siebten Feld-Spieler
Felix Lobedank konnte zwar die zehnminütige Torflaute des HBW beenden, aber nicht den Lauf der Hausherren. Vom 7:3 legte der TuS bis zur 15. Spielminute auf 10:3 nach und hatte damit die Partie bereits so gut wie entschieden. Als die Schwaben auch die folgende Überzahl nicht zu ihren Gunsten nutzen konnten, war den mitgereisten Balinger Zuschauern klar, dass die Punkte wohl in Lübbecke bleiben werden. Bis zum Pausenpfiff und auch im Verlauf der zweiten Halbzeit versuchte es Balingens Trainer über weite Strecken immer wieder mit dem Siebten Feldspieler. Durch die so erzeugte Überzahl gelang es den Schwaben zwar den Abstand weitestgehend konstant zu halten und im Verlauf der zweiten Hälfte auch den zeitweiligen Zehn-Tore-Vorsprung wieder zu verkürzen, aber sie mussten auch vier Gegentreffer, davon zwei durch Nettelstedts Torhüter Nikola Blazicko, aufs leer stehende Tor hinnehmen.
Oliver Tesch schlägt Ali Oelze Nasenbein kaputt und verpasst Pilipp Müller ein Veilchen
Als in der zweiten Hälfte mit Dennis Wilke auch noch einer besten Balinger Spieler verletzungsbedingt ausfiel, lief beim HBW nicht mehr viel zusammen. Wilke prallte mit Jurecki zusammen und zog sich eine Gehirnerschütterung zu. Noch schlimmer erwischte es Balingens Neuzugang Alexander Oelze. Er hat sich nach einem Schlag ins Gesicht von Oliver Tesch einen Nasenbeinbruch zugezogen und wird dem HBW in den nächsten Spielen sicher fehlen. Aus Sicht des HBW Balingen+Weilstetten ein völlig unnötige und überzogene Aktion, zumal das Spiel zu diesem Zeitpunkt bereits entschieden war. Auch Philipp Müller machte mit der Spielweise von Tesch Bekanntschaft. Er zog sich dabei einen Cut unter dem Auge und eine Jochbeinprellung zu. Im Verhältnis zur berechtigten roten Karte gegen Balingens Jens Bürkle, der einen Lübbecker Spieler ebenfalls im Gesicht traf, war Tesch mit seiner Zwei-Minuten-Strafe reichlich gut bedient.