Spielbericht aus handballworld.de
Balingen schlägt Wetzlar und marschiert aus dem Keller
HBW Balingen-Weilstetten setzt nach dem Sieg im Abstiegsgipfel gegen Düsseldorf nach und sichert sich mit einem 26:23 (10:8) bei der HSG Wetzlar unerwartete, aber um so wichtigere Punkte und dürfte nun zumindest mit dem direkten Abstieg nichts mehr zu tun haben. Während Balingen viel Druck auf die Außen und den Kreis der HSG aufbaute und damit den Rückraum der Mittelhessen zu vielen Aktionen zwang, hatte HBW das gradlinigere Spiel und agierte auch durch die Bank aggressiver. Während Wetzlar 13 Minuten zum ersten Treffer brauchte, setzte sich Balingen zehn Minuten vor Schluss beim 17:22 entscheidend ab und verteidigte den Vorsprung bis ins Ziel.
13 lange Minuten dauerte es, bis die HSG Wetzlar vor heimischem Publikum das erste Mal einen Ball im Netz der Gäste unterbringen konnte. Dann traf Avishay Smoler mit einer Energieleistung, es war das 1:4 und damit auch die gute Nachricht für die Mittelhessen, denn auch Balingen hatte bis dahin nicht gerade eine Torrausch verzeichnen können. HSG-Trainer Michael Roth hatte da schon längst zur Auszeit gegriffen und versucht, seiner Mannschaft neue Weg gegen die aggressive Balinger Deckung aufzuzeigen. Es half nichts, Wetzlar rannte immer wieder in Einzelaktionen und ließ den Ball nicht laufen, warf meist unter Druck und kam so auch in der Folge nicht entscheidend heran.
Alois Mraz traf zum 4:6 (19.), aber Felix Lobedank legte sofort für HBW nach. Erst ein Doppelschlag durch Timo Salzer – es sollten dessen zwei einzige Treffer an diesem Abend bleiben – brachte Wetzlar auf 7:8, aber Kevin Schmidt scheiterte beim Versuch, per Strafwurf den Ausgleich zu erzielen. Eine Nachlässigkeit, die Benjamin Herth und der in der nächsten Saison für Wetzlar spielende Philipp Müller bis zur Pause mit dem erneuten Zwei-Tore-Rückstand bestraften.
Auch der Start in Durchgang zwei sollte an HBW gehen. Der nach seiner Sperre wieder in der Deckung mitwirkende Georgios Chalkidis kassierte zwei Minuten, Müller und Wolfgang Strobel erhöhten auf 9:12. Beide Mannschaften taten sich beim Torewerfen weiter schwer, aber Balingen hatte nun Lunte gerochen und kämpfte mit mehr Aufwand als die HSG. Und auch effizienter waren die Schwaben, die dasd 14:15 (42.) durch den einzigen Treffer von Allendorf weg steckten und die Kontrolle behielten.
In Unterzahl traf Temelkov per Strafwurf zum 16:19, Allendorf hingegen scheiterte, Strobel und Frank Ettwein legten zum 17:22 nach – der Vorentscheidung zehn Minuten vor dem Ende. Auch Sven-Sören Christophersen scheiterte vom Siebemeterstrich, der dritte Fehlwurf der Wetzlarer, die erst fünf Minuten vor dem Ende durch Smoler eine Strafwurf verwetten konnten. Da 21:23 durch den Israeli brachte noch einmal neue Hoffnung ins Lager der Gastgeber, die allerdings schnell durch Temelkovs dritten Strafwurftreffer beim dritten Versuch gebremst wurde. Als dann Lobedank drei Minuten vor dem Ende das 22:25 gelang, begann der Jubel bei den Gästen, die mit nunmehr 18 Pluspunkten weiten Abstand vor dem zweitletzten aus Düsseldorf haben und auch Abstand vor dem TSV Dormagen auf dem Relegationsrang haben.
Torschützen: Christophersen (6), Valo (4), Mraz (4), Schmidt (3), Salzer (2), Smoler (2), Weber (1), Allendorf (1) - Herth (5), Temelkov (4), Lobedank (4), Strobel (4), Müller (4), Ettwein (2), Feliho (2), Wilke (1)
Siebenmeter: 1/4 - 6/7