Vorbericht aus dem ZollernAlbKurier von Marcus Arndt

Noch zwei Zähler fehlen

Handball-Bundesliga: Klassenerhalt steht nun auf der HBW-Agenda

Der Balinger Handball-Bundesligist hat den Direktabstieg mit dem 32:25-Heimsieg über Schlusslicht Düsseldorf verhindert. Im Saisonendspurt steht nun der Klassenerhalt auf der HBW-Agenda.

Souverän setzte sich das Team von Trainer Dr. Rolf Brack am Mittwochabend gegen die Rheinländer durch – und hat mit dem achten Saisonsieg den 15. Tabellenplatz (vorerst) zementiert. Sechs Punkte trennen die Schwaben von den Abstiegsplätzen – drei vom Relegationsrang. Gemeinhin gilt der HBW-Coach nicht als Freund von Rechenspielen, doch nach dem ungefährdeten Erfolg im Kellerduell stellte er zufrieden fest: „Den direkten Abstieg haben wir verhindert.“ Und damit das primäre Saisonziel erreicht. Dass 16 Pluspunkte zum Verbleib in Liga eins reichen, glaubt der Sportwissenschaftler von den Fildern allerdings nicht. „17“, legte er die Stirn in Falten, „besser 18 Zähler brauchen wir, um die Relegation zu umgehen.“ Natürlich habe seine Mannschaft „ein sehr gutes Torverhältnis“, so der 56-Jährige weiter, „aber Dormagen hat noch zwei machbare Heimspiele.“ Und: In den letzten beiden Saisonspielen in Kiel und gegen Hamburg gibt es für den HBW wohl nichts zu holen. Deshalb sollen die fehlenden Punkte in Wetzlar (heute, 19 Uhr, Rittal-Arena) und gegen Nettelstedt-Lübbecke (22. Mai, 19 Uhr, SparkassenArena) verbucht werden.

„Die Mannschaft von Michael Roth liegt uns eigentlich“, geht Brack optimistisch in das heutige Duell mit den Lahnstädtern, welche zuletzt deutlich mit 19:31 in Hamburg verloren haben. Trotz der kurzen Vorbereitungszeit hält der HBW-Kommandogeber einen „Ausreißer“ für möglich. Wetzlar habe Probleme gegen eine offensive Abwehr, hat der Dozent der Universität Stuttgart beobachtet, welcher nach der Videoanalyse des Düsseldorf-Spiels und einem Regenerationslauf seiner Truppe am Donnerstag bereits mit der Vorbereitung begonnen hat. „Wir haben nur sehr wenig Zeit“, erklärt Brack, welcher in den vergangenen Trainingseinheiten vor allem an der 5:1-Abwehr feilte. Die blieb – im Gegensatz zur Begegnung in Berlin – gegen die Düsseldorfer recht blass. Gegen die Mittelhessen braucht Balingen-Weilstetten zwei stabile Deckungsformationen, „denn unsere 3:2:1 kann keine 60 Minuten durchspielen“, begründet Brack, der um den Einsatz von Vladimir Temelkov bangt. Der Mazedonier zog sich am Mittwoch eine starke Bänderdehnung zu – und droht auszufallen. Gerade im Duell gegen HSG-Torjäger Sven-Sören Christophersen hatte der Balinger Coach auf die Abwehrqualitäten des Linkshänders (Brack: „Er hat gegen Düsseldorf super gedeckt und sich mehr in das Spiel nach vorne eingebracht“) gehofft. Zuletzt fiel dem 30-Jährigen zudem eine wichtige Rolle im Konter zu. Die füllte er gemeinsam mit Frank Ettwein hervorragend aus. „Mit viel Engagement und Willenskraft“, lobte HBW-Geschäftsführer Benjamin Chatton.

Der Manager der Schwaben hofft, „dass wir die fehlenden Punkte schnell holen.“ In Wetzlar oder eine Woche später gegen Nettelstedt-Lübbecke. Auf ein Fernduell mit Dormagen wollen es die Balinger Protagonisten nicht ankommen lassen – und auch eine mögliche Relegation gegen einen der beiden Zweitliga-Vizemeister ist noch lange nicht gewonnen, zumal mit dem TV Bittenfeld ein echter Angstgegner auf den HBW warten könnte. „Sicherlich keine einfache Aufgabe“, blickt Chatton voraus, „doch wir haben es noch selbst in der Hand.“ Zwei Punkte aus den kommenden beiden Spielen – und der Balinger Nichtabstieg wäre perfekt. „Wir müssen konzentriert weiterarbeiten“, fordert Brack, der erst heute mit der Mannschaft nach Mittelhessen reist. „Nicht optimal“, meint der Sportwissenschaftler, „doch uns blieb keine andere Möglichkeit.“

Vorentscheidung gefallen

Im Abstiegskampf der Handball-Bundesliga ist eine Vorentscheidung gefallen: Der HBW Balingen-Weilstetten kann direkt nicht mehr absteigen. Sechs Punkte haben die Schwaben Vorsprung auf Minden und Düsseldorf (beide 10:50 Zähler). Drei Zähler trennt das Team von Trainer Dr. Rolf Brack vom Relegationsplatz, welchen weiterhin der TSV Dormagen (13:37) einnimmt. Am Mittwochabend kassierte der frühere Werksklub eine 26:30-Heimniederlage gegen die SG Flensburg-Handewitt – und auch heute Abend sind die Erfolgsaussichten der Rheinländer beim Tabellenfünften Frisch Auf Göppingen überschaubar. Im Westfalen-Derby reist GWD Minden nach Lemgo, Schlusslicht HSG Düsseldorf erwartet Altmeister TV Großwallstadt, der zuletzt gegen Berlin gepatzt hat.

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