Spielbericht des HBW-Pressedienstes
HBW gewinnt gegen Hamm und bringt ersten Saisonsieg unter Dach und Fach
Beim heimstarken Aufsteiger HSG Ahlen-Hamm ist es dem HBW Balingen+Weilstetten gelungen, seinen ersten Saisonsieg unter Dach und Fach zu bringen. Mit einem glücklichen, letztendlich aber verdienten 30:29(16:18)-Erfolg konnte Trainer Dr. Rolf Brack mit seiner Mannschaft überglücklich die Heimreise Richtung Zollernalbkreis antreten. Nach verschlafenem Beginn bissen sich die Schwaben in die Partie zurück, ließen sich von kleinen Rückschlägen nicht mehr aus dem Konzept bringen und hatten vor allem in den zweiten dreißig Minuten mit Nikola Marinovic einen bärenstarken Rückhalt zwischen den Pfosten. Der österreichische Nationaltorhüter zeigte im zweiten Durchgang insgesamt 13 Paraden mit drei abgewehrten Strafwürfen und avancierte damit zum Matchwinner für seine Mannschaft.
Den Spielbeginn völig verschlafen
Vor Spielbeginn war bei beiden Mannschaften klar, dass sie vor einem Schlüsselspiel stehen. Die anderen Begegnungen auf dem Spielplan ließen vermuten, dass der Gewinner der Partie einen großen Schritt Richtung Mittelfeld machen kann und der Verlierer zunächst einmal im Tabellenkeller hängen bleibt. Dementsprechend lastete der Druck auf beiden Mannschaften. Wie die Auftaktphase zeigte, konnten die Hausherren in der MaxiparkArena mit 2500 Zuschauern im Rücken mit diesem Druck zunächst besser umgehen. HBW-Trainer Dr. Rolf Brack hatte seine Abwehr auf die Top-Torschützen der Gastgeber zwar bestens vorbereitet, aber die Achse Rückraum/Kreis, brachten die Schwaben so gut wie nicht unter Kontrolle. Immer wieder war Björn Wiegers erfolgreich und nach knapp sechzehn Spielminuten hatte der mit vier Toren gegen den HBW soviele Treffer auf seinem Konto, wie zuvor in der gesamten Saison. Hinzu kam, dass die beiden HBW-Torhüter Nikola Marinovic und Ivan Zoubkoff keine Hand an den Ball brachten und im Angriff der Schwaben der Wurm drin war.
Nach Auszeit zurück in der Spur
Als noch nicht einmal zehn Minuten gespielt waren, sah sich HBW-Trainer Dr. Rolf Brack zum Handeln gezwungen. Mit einer Auszeit versuchte er beim Stande von 8:3 den Lauf der Hausherren zu stoppen und seine Mannschaft taktisch neu auszurichten. Das überlegte Drehen an den richtigen Stellschrauben zeigte Wirkung. Seine Mannschaft konnte auf 9:6 verkürzen. Noch war es aber nicht so, dass die Hausherren den Faden verloren hatten. Dazu unterliefen Herth und Co. noch zu viele Ballverluste im Angriff und hinter der Abwehr fehlte nach wie vor der notwendige Rückhalt. Den hatte Ahlen-Hamm in Person von Martin Ziemer und es zeigte sich, dass die Vermutung richtig war, dass im Kellerduell die Entscheidung über Sieg und Niederlage über weite Strecken von der Leistung zwischen den Pfosten abhängig sein wird.
Marinovic, Herth und Lobedank laufen heiß
Beim Stande von 18:16 für Ahlen-Hamm gingen die zwei Mannschaften in die Halbzeitpause. Zu Beginn der zweiten Hälfte musste der HBW in Unterzahl agieren, denn der ehemalige Hammer Vlatko Mitkov hatte sich Sekunden vor dem Pausenpfiff noch eine Zeitstrafe durch die beiden sehr gut leitenden Unparteiischen Robert Schulze und Tobias Tönnies eingehandelt. Die numerische Überlegenheit nutzte die HSG um auf 20:16 vorzulegen. Jetzt sollte aber die Zeit von Niko Marinovic kommen. Der Österreicher steigerte sich von Minute zu Minute und wurde zum Fels in der Brandung. Gleichzeitig liefen im HBW-Rückraum Felix Lobedank und Spielmacher Benjamin Herth zur Höchstform auf. Immer wieder fanden die Geschosse der beiden ihr Ziel in den Maschen der Westfalen und in der 40. Minute war es schließlich der Balinger Spielmacher, der zum ersten Mal, seit dem 1:1, für die Schwaben wieder den Ausgleich erzielen konnte. Hamm konnte jetzt nur noch zum 22:21 vorlegen. Diese Führung glich erneut Benjamin Herth aus und der angeschlagene Robert Schlinger traf kurze Zeit später zur 23:22-Führung für den HBW nachdem sein Landsmann und Nationalmannschaftskollege Marinovic zuvor einen Strafwurf unschädlich gemacht hatte.
Schlussphase nichts für schwache Nerven
Schlinger war es auch, der in der 52. Spielminute mit seinem dritten Treffer den ersten Zwei-Tore-Vorsprung für die Balinger erzielte und damit die Weichen auf Sieg stellte. Als Urgestein Frank Ettwein in der vorletzten Spielminute zum 30:28 für den HBW traf, schien die Entscheidung gefallen zu sein. Die Schwaben verteidigten geschickt und ließen erst 23 Sekunden vor Spielende den Anschlusstreffer der Hausherren zu. Bei Ballbesitz nahm HBW-Trainer Rolf Brack seine Auszeit und die Hallenuhr zeigte noch 14 Sekunden Spielzeit. Eigentlich sollte in der Restspielzeit nichts mehr schieflaufen. Die mitgereisten HBW-Fans wurden aber nochmals auf eine harte Probe gestellt. Ausgerechnet der bis dahin überzeugende Benjamin Herth verlor den Ball und Hamm hatte die Chance zum Ausgleich. Aber auch die HSG verlor das Spielgerät und Herth lief im Gefühl des sicheren Sieges mit dem Ball rückwärts Richtung eigenes Tor. Die beiden Unparteiischen pfiffen folgerichtig sofort Zeitspiel und die HSG bekam den Ball nochmals. Ein direkter Freiwurf blieb jedoch in der Mauer hängen und als die MaxiparkArena bereits fast leer war, feierten die HBW-Spieler immer noch ausgelassen mit den zahlreich mitgereisten Fans.
Die Mannschaften
HSG Ahlen-Hamm: Srdjan Djordjevic, Martin Ziemer(TW); Mario Clößner, Maik Machulla, Andreas Simon 6, Björn Wiegers 5, Mark Schmetz, Malte Schröder 2, Marcus Hock, Lars Gudat, Rico Göde 4, Chen Pomeranz 10/1, Thomas Lammers 2;
HBW Balingen+Weilstetten: Ivan Zoubkoff, Nikola Marinovic(TW); Felix Lobedank 7, Benjamin Herth 8/3, Daniel Sauer 1, Dennis Wilke 2, Frank Ettwein 2, Roland Schlinger 3, Wolfgang Strobel, Vlatko Mitkov, Vladimir Temelkov 1, Jens Bürkle 1, Johan Boisedu 4, Sascha Ilitsch 1;
Strafwürfe:
HSG 4/1, HBW 3/3;
Zeitstrafen:
HSG 3, HBW 5;
Nächstes Spiel:
HBW Balingen+Weilstetten – HSG Wetzlar, Samstag, den 16. Oktober, 19 Uhr, SparkassenArena in Balingen.