DHB-Pokal: Bergischer HC - HBW Balingen+Weilstetten
Keine Kaffefahrt ins Bergische - HBW will ins Achtelfinale
Nicht viel Zeit hatten die Handballer des HBW Balingen+Weilstetten um ihren Kantersieg gegen die HSG Wetzlar vom vergangenen Samstagabend zu genießen. Bereits am Mittwochabend muss die Mannschaft von Trainer Dr. Rolf Brack nämlich schon wieder antreten. In der 3. Runde im DHB Pokal treffen die Schwaben auf den Bergischen HC aus der 2. Bundesliga Süd. Spielbeginn in der Klingenhalle in Solingen ist um 20 Uhr. Die Partie steht unter der Leitung der beiden Top-Schiedsrichter Bernd und Reiner Methe.
Bergischer HC mit langfristig angelegtem Konzept
Gegründet wurde der Bergische HC im Jahre 2006. Die beiden klassenhöchsten und populärsten Bergischen Teams, die SG Solingen und der LTV Wuppertal haben sich im Profibereich zusammengeschlossen und starten seit der Fusion unter dem Namen Bergischer HC. Seit Beginn der Zusammenarbeit haben sich die Bergischen Löwen in der Spitzengruppe der zweiten Liga etabliert. Das langfristig angelegt Konzept der Verantwortlichen ist der Aufstieg in die TOYOTA Handball-Bundesliga. In der vergangenen Saison kam der BHC diesem Ziel bereits sehr nahe. Als Vizemeister gingen die Löwen in die Relegationsspiele. Dort scheiterten sie am Vizemeister der Liga Nord, dem TV Emsdetten. Nach dem das Hinspiel mit sechs Toren verloren ging, reichte der 37:36-Erfolg vor heimischen Publikum nicht. Folglich formulierte Trainer Hans-Dieter Schmitz den Aufstieg als eindeutiges Ziel für die jetzt laufende Saison: „Es wäre einfach unseriös nicht von einem geplanten Aufstieg zu sprechen.“
Wiedersehen mit Alexander "Ali" Oelze
Um das große Ziel zu verwirklichen wurde der ohnehin schon stark besetzte Kader nochmals weiter verstärkt. Gleich drei Spieler aus der TOYOTA Handball-Bundesliga konnten die Klingenstädter unter Vertrag nehmen. Vom THW Kiel wurde Kreisläufer Hendrik Pekeler geholt. Von den Füchsen Berlin kam Linkshänder Runar Karason und vom HBW ging Spielmacher Alexander Oelze zurück in seine alte Heimat und hat bei den Bergischen Löwen unterschrieben. Ihn hätten die Schwaben zum Ende der vergangenen Saison gerne gehalten, da er sich sehr schnell in das Team eingefunden hatte und mit dem Spielsystem von Dr. Rolf Brack sehr gut zu recht kam. Aus familiären Gründen war „Ali“ beim HBW aber nicht zu halten und so trifft er jetzt mit dem Bergischen HC wieder auf seine letztjährigen Mannschaftskameraden. Auch an Jan-Marco Behr von der TSG Söflingen zeigte der HBW Interesse. Allerdings wollte man ihn zunächst für die zweite Balinger Mannschaft, um ihn dann an die Bundesligamannschaft heranzuführen. Behr hat sich aber für die die 2. Liga entschieden und will mit dem BHC den Aufstieg ins Visier nehmen.
Löwen sind in der Liga auf Kurs
Nach einem etwas holprigen Start mit einem Remis gegen den ThSV Eisenach und einer hauchdünnen Heimniederlage gegen den derzeitigen Tabellenführer TV Hüttenberg, blieben die Löwen fünf Spiele in Folge Verlustpunkt frei. Erst die HSG Düsseldorf konnte den Lauf des BHC wieder bremsen. Am vergangenen Wochenende gab es für die Löwen wieder einen Sieg gegen Groß-Bieberau. Derzeit steht der Balinger Pokal-Gastgeber mit vier Punkten Rückstand auf Tabellenführer Hüttenberg auf dem dritten Platz der 2. Liga.
Balingens Coach will weiter träumen
Nach dem knappen Heimerfolg am letzten Samstag meinte Trainer Schmitz, dass er sich auf das Spiel am Mittwochabend freut: „Dann sind wir einmal nicht der Favoritenrolle und können befreit aufspielen.“ Der HBW Balingen+Weilstetten ist nach einer kleinen Serie von vier Spielen ohne Niederlage selbstbewusst genug, um diese Favoritenrolle anzunehmen. Die Schwaben sind sich jedoch darüber im Klaren, dass die Fahrt nach Solingen keine Kaffefahrt wird. Sie wissen, dass sie in der Klingenhalle ein heißer Tanz vor einem fanatischen Publikum erwartet. Nach dem in der 2. DHB-Pokalrunde der Überraschungserfolg gegen den VfL Gummersbach geglückt ist, will HBW-Coach Dr. Rolf Brack zudem seinen Pokal-Traum vom Final Four in Hamburg auch nach dem Mittwochabend noch weiter träumen und wer den Balinger Sportprofessor kennt, der weiß, dass er in solchen Dingen keinen Spaß versteht. Dem entsprechend intensiv hat er sich mit dem Spielsystem der Löwen befasst und seine Mannschaft entsprechend auf die Partie vorbereitet.