HBW schlägt sich gut im Bau der Füchse

Zu Beginn sah es nach einem Debakel aus: Nach 14 gespielten Minuten lag der HBW Balingen-Weilstetten mit 10:4 im Hintertreffen. Zwei Siebenmeter vergeben, schon nach 90 Sekunden die erste Zeitstrafe und der Ball wollte einfach nicht im Netz der Berliner landen. Aber die „Gallier von der Alb“ beweisen Moral und kämpfen sich zurück im Spiel. Nach dem Halbzeitstand von 18:15 für die Füchse konnte in der zweiten Spielhälfte noch zwei Mal zum Ausgleich aufgeschlossen werden. In den letzten fünf Minuten der Partie zogen die Füchse mit der Unterstützung der Halle im Rücken dann aber davon und entschieden das Spiel mit 32:28 für sich.

Trainer Dr. Rolf Brack bilanzierte: „Es ist ein Ergebnis, mit dem ich leben kann. Es ging in dem Spiel darum, im Kollektiv besser zu verteidigen.“ Schwerwiegend war, dass der Ausfall von Felix Lobedank zu verkraften war. Außerdem sei die Mannschaft schlecht ins Spiel reingekommen. „Wir sind eine Mannschaft, die nur über den Kampf in der Liga bleiben kann. Beim 25:25 waren dann die Halle und die Füchse-Mannschaft da. Bei uns hat dann die Klasse im freien Abschluss gefehlt“, analysierte Brack.

Debakel verhindert

Nach der schlechten Anfangsphase fand der HBW allmählich in sein Spiel. Roland Schlinger, der insgesamt eine gute Partie ablieferte und neben Johan Boisedu (5) und Benjamin Herth (7/2) mit fünf Toren bester Schütze auf Seiten der Schwaben war, gelang der Auftakt zu einer Serie von HBW-Toren. Nach 19 Minuten verkürzte das Team den Vorsprung von sechs auf nur noch zwei Tore (11:9). Das gefiel dem Füchse-Trainer Dagur Sigurdsson nicht, was ihn zu einem Team-Timeout bewegte.

In der Folgezeit konnte der HBW den geringen Abstand halten. Musste dann aber eine Minute vor Ende der ersten Halbzeit den 18:15-Pausenstand hinnehmen und war nicht mehr in der Lage den Ball noch einmal im Tor unterzubringen. In der zweiten Hälfte galt es nun die zwei Toptorjäger der Hauptstädter besser unter Kontrolle zu bringen. Der Linksaußen Ivan Nincevic und Rückraumshooter Alexander Petersson brachten es vor dem Wechsel gemeinsam mit zehn Toren auf mehr als die Hälfte der eigenen Mannschaft.

Guter Start in die zweite Hälfte

Die Mannschaft von Brack erwischte den besseren Start in die zweite Halbzeit. Nach Tore von Jens Bürkle, Sascha Ilitsch und Vladimir Temelkov gelang es Schlinger dann zu Beginn der 36. Minute zum Ausgleich (19:19) einzuwerfen. Der Anschluss schien hergestellt, doch der HBW verlor zwischenzeitlich den Faden und sah sich nur fünf Minuten später wieder mit vier Toren im Hintertreffen (23:19/46.). Das Zwang Brack zu einem Team-Timeout, was aber Wirkung zeigte: Gleich zwei Mal hintereinander konnte Boisedu den Ball im Tor unterbringen ehe Temelkov, Herth und Ilitsch in der 49. Minute durch eine starke kämpferische Leistung mit drei Toren in Folge erneut den Ausgleich erzielten.

Noch zehn Minuten zu spielen und der HBW spielte auf Augenhöhe mit dem Tabellenzweiten, den Füchsen aus Berlin. War hier ein möglicher Punktgewinn in Aussicht? Bis zu diesem Zeitpunkt ja, dann aber drehten die Hauptstädter auf und es gelang mit der Unterstützung der Halle sich erneut abzusetzen. Die Mannschaft von Brack wusste dem nichts mehr entgegen zu setzen und musste sich so trotz guter Leistung und langem Mithalten am Ende mit 32:28 geschlagen geben.

Blick nach vorne richten

„Wir sind zufrieden mit dem heutigen Spiel, jetzt wollen wir die verbleibenden Fehler ausmerzen“, bilanzierte Geschäftsführer Benjamin Chatton die verlorene Partie und mahnt aber zeitgleich mit Blick auf die kommenden Wochen: „Wir schauen auf unsere elf Punkte, damit hält man nicht die Klasse, von daher brauchen wir noch ein paar. Bis Weihnachten sind wir in den Partien eigentlich immer Außenseiter.“

Am kommenden Mittwoch steht das nächste Spiel in der heimischen SparkassenArena an. Da heißt es sich gründlich darauf vorzubereiten. Gegner ist die MT Melsungen, die gestern schon wieder gewonnen haben und den zweiten Sieg in Folge feierten. Der Anfang einer Serie? Die Frage lässt sich erst nach dem Spiel in Balingen beantworten.

Die Mannschaften

Füchse Berlin: Heinevetter, Stochl (TW); Nincevic (10/5), Petersson (6), Jaszka (6), Christophersen (2), Laen (2), Bult (2), Kubisztal (2/1), Spoljaric (1), Richwien (1), Vatne, Wilczynski, Sellin.

HBW Balingen-Weilstetten: Nikola Marinovic, Ivan Zoubkoff (TW); Benjamin Herth (7/2), Roland Schlinger (5), Johan Boisedu (5), Sascha Ilitsch (3), Wolfgang Strobel (2), Jens Bürkle (2), Vladimir Temelkov (2/2), Frank Ettwein (1), Vlatko Mitkov (1), Daniel Sauer, Dennis Wilke, Felix Lobedank (n. e.).

Zeitstrafen

Füchse Berlin 5, HBW 5;

Strafwürfe

Füchse Berlin 6/6, HBW 6/4;

Nächstes Spiel

Mittwoch, den 01. Dezember, 20.15 Uhr, HBW vs. MT Melsungen, SparkassenArena in Balingen.