Vorbericht des HBW-Pressedienstes
"Gallier von der Alb" mit schwerer Hausaufgabe vor der Brust
Nach der Berg- und Talfahrt bei der MT Melsungen, hat der HBW Balingen-Weilstetten am drittletzten Spieltag der laufenden Saison eine richtig schwere Hausaufgabe vor der Brust. Mit der SG Flensburg-Handewitt gibt der Tabellensechste seine Visitenkarten in der Balinger SparkassenArena ab. Nach dem Ausscheiden aus dem EHF-Pokal und dem zweiten Platz im DHB-Pokal haben die Norddeutschen nur noch die TOYOTA Handball-Bundesliga im Visier. Trotz vier Punkte Rückstand auf Göppingen möchte die SG bis zum Saisonende die Schwaben noch vom fünften Rang verdrängen. Die Chancen dazu stehen nicht schlecht, denn die Göppinger müssen am vorletzten Spieltag noch in der Campushalle in Flensburg antreten. Um ihre Chancen auf die Top-Fünf noch zu wahren, ist für die SG ein Sieg gegen die „Gallier von der Alb“ unbedingte Pflicht. Spielbeginn am kommenden Samstagabend in der Balinger SparkassenArena ist um 19 Uhr. Die Leitung der Partie haben die beiden Unparteiischen Martin Harms und Jörg Mahlich.
Platz fünf ganz fest im Visier
Bereits vor dem letzten Spiel gegen den TBV Lemgo hat SG-Trainer Ljubomir Vranjes den fünften Rang als Ziel ausgegeben. „Es ist ja nicht so, dass wir die Saison nach dem Final Four ausklingen lassen“, pflichtet ihm sein Landsmann Lasse Svan Hansen bei und weiter: „Unser Ziel ist Platz fünf.“ Dieses Ziel hat auch etwas mit der langen Geschichte der Flensburger zu tun. Seit der Saison 1993/94 erreichte die SG ständig Top-Platzierungen und war nie schlechter als Platz fünf. Das ist selbst dem THW Kiel nicht gelungen. Nach dem etwas glücklichen 23:23 gegen den TBV, das die Flensburger wie einen Sieg gefeiert haben, ist das Vorhaben von Vranjes und Hansen zwar etwas in die Ferne gerückt, aber immer noch machbar. Aus diesem Grund hat der SG-Trainer, der kürzlich seinen Vertrag bis 2014 verlängert hat, die elftägige Spielpause auch intensiv dazu genutzt, seine Mannschaft auf den Saison-Endspurt einzustimmen. Vranjes muss in den letzten Spielen zwar auf die Verletzten Lasse Svan Hansen, Tamás Mocsai und Oscar Carlén verzichten, hat aber so viel Alternativen, dass er sich für die letzten drei Spiele keine großen Sorgen machen muss.
Viktor Szilágyi als überragender Regisseur
Vor allem der Österreicher Viktor Szilágyi hat sich zuletzt in den Vordergrund gespielt. Dass es für den Tabellensechsten im Heimspiel gegen Lemgo nach einem zeitweiligen Sechs-Tore-Rückstand noch zum Unentschieden gereicht hat, war nicht zuletzt der Verdienst des gebürtigen Ungarn. Allein 13(!) von 23 Treffern gingen auf das Konto des SG-Spielgestalters, der die zweite Halbzeit fast zu einer One-Man-Show machte. Fast nur deshalb, weil im Tor mit Sören Rasmussen ein zweiter SG-Spieler stand, der mit seinen Reflexen dafür sorgte, dass der TBV seinen Vorsprung nicht über die Runden brachte.
Defensivverhalt als zentrales Problem
Seinen Vorsprung nicht über die Runden gebracht, hat am letzten Spieltag auch der HBW Balingen-Weilstetten. Nach einer überragenden ersten Hälfte führten die Schwaben bei der MT Melsungen beim Pausenpfiff mit 19:14. Am Ende mussten sie sich mit 32:29 geschlagen geben. Eine Niederlage die HBW-Coach Rolf Brack mächtig gewurmt hat. Im Anschluss an das Montagstraining musste die Mannschaft neunzig Minuten nachsitzen. Die Niederlage wurde per Videostudium gründlich analysiert und auf gearbeitet. „Unser zentralstes Problem war, dass unsere Abwehrqualität nicht im notwendigen Maße über sechzig Minuten vorhanden war“, war die Erkenntnis des Sportwissenschaftlers. Aus diesem Grund stellte er in der Vorbereitung auf das vorletzte Heimspiel erneut das Defensivverhalten in den Vordergrund.
Rückraumspieler Jo Boisedu vor Comback
Für die Partie zwischen dem nördlichsten und dem südlichsten Bundesligaclub schöpft der HBW-Coach Hoffnung aus den ersten dreißig Minuten des Melsunger Spieles: „Wie die Mannschaft in der ersten Halbzeit aufgetreten ist, lässt hoffen. 19:14 war ein Top-Ergebnis und eigentlich noch nicht deutlich genug. Das macht Hoffnung für die drei verbleibenden Spiele der Saison. Außerdem setzte ich nach wie vor auf die Lernbereitschaft meiner Spieler.“ Wie schon gegen Melsungen hat Brack auch gegen die SG Flensburg-Handewitt vermutlich die Qual der Wahl. Er musste in der Vorbereitung zwar bis Donnerstag auf Mittelmann Benjamin Herth und Torhüter Martin Ziemer verzichten, die beide bei einem Lehrgang der deutschen Nationalmannschaft in Kaiserau waren, aber nach letztem Stand der Dinge, hat er am Samstagabend den kompletten Kader zur Verfügung. Selbst Johan Boisedu steht gegen die SG nach seiner langen Verletzungspause vor seinem Comeback. Der Franzose hat dafür hart gearbeitet und brennt auf seinen Einsatz. Er will in den verbleibenden drei Spielen nochmals zeigen, was er kann und sich bei anderen Vereinen für eine Verpflichtung empfehlen.