Spielbericht des HBW-Pressedienstes

Altmeister lässt den HBW nur zwanzig Minuten an der Sensation schnuppern

Der VfL Gummersbach bleibt auch nach dem Aufeinandertreffen am vergangenen Samstagabend die einzig etablierte Erstliga-Mannschaft in der TOYOTA Handball-Bundesliga, gegen die es für den HBW Balingen+Weilstetten noch nie etwas zu erben gab. Zwanzig Minuten lang durften die aus dem Zollernalbkreis ins Oberbergische gepilgerten HBW-Fans darauf hoffen, dass sich daran etwas ändern könnte. Als die Schwaben auf dem Parkett ihre anfängliche Souveränität aber verloren und die Führung abgeben mussten, kamen sie völlig aus dem Tritt und mussten am Ende heilfroh sein, dass es nur bei einer 32:24 (16:13)-Niederlage geblieben war. Zeitweilig drohte eine Klatsche zweistelligen Bereich. 24 HBW-Fehlwürfe haben dem Altmeister bei seiner Heimpremiere das Leben ziemlich einfach gemacht.

HBW erwischte einen Auftakt nach Maß

Wer nach der knappen Niederlage im Auftaktspiel gegen die Rhein-Neckar Löwen geglaubt hat, dass der HBW Balingen+Weilstetten in dieser Saison ein Schritt dichter an den etablierten Mannschaften der TOYOTA Handball-Bundesliga dran ist, als in der vergangenen Saison, wurde in der zweiten Hälfte in der Eugen-Haas-Halle in Gummersbach am vergangenen Samstagabend eines Besseren belehrt. Dabei waren die ersten zwanzig Minuten in der Partie gegen den Altmeister noch Wasser auf die Mühlen der HBW-Träumer. Zwei Mal Frank Ettwein und ein Mal Felix Lobedank brachten die Mannschaft von Dr. Rolf Brack nach drei Spielminuten mit 3:0 in Führung. Die HBW-Abwehr stand wie eine Mauer und Nikola Marinovic hatte es relativ einfach, seinen Kasten sauber zu halten. Die nach dem Überraschungssieg in Lemgo so hoch gelobte, neuformierte VfL-Mannschaft kam überhaupt nicht zum Zuge und der vor einer Woche zum Matchwinner avancierte montenegrinische Nationaltorhüter Vjenceslav Somic brachte keine Hand an den Ball.

Nach zwanzig Minuten den Spielfaden verloren

Auch in Unterzahl, als zunächst Frank Ettwein und kurz danach Felix Lobedank für zwei Minuten pausieren mussten, spielte die Mannschaft von Dr. Rolf Brack äußerst diszipliniert, effektiv und erfolgreich. Als die Hausherren auch noch mit zwei Strafwürfen scheiterten stand es nach dem zwischenzeitlichen 5:5-Ausgleich in der 14. Spielminute 9:6 für die Gäste von der Schwäbischen Alb. Danach begannen sich die ersten Fehler ins Spiel des Underdog einzuschleichen. Beim Stande von 9:9 verpasste es Spielmacher Benjamin Herth mit einem Strafwurf die erneute Führung zu erzielen. Die gelang zwar Sascha Ilitsch kurz danach und auch Felix Lobedank war nochmals zum 11:10 erfolgreich, aber in der Folge lief bei den Balingern überhaupt nichts mehr zusammen. Im Angriff brauchten die Hausherren nur auf die Fehler der Gäste zu warten. Auch die Rückwärtsbewegung passte nicht mehr und HBW-Coach Dr. Rolf Brack versuchte mit einer Auszeit das Blatt wieder zu wenden. Seine Mannschaft konnte danach zwar nochmals von 14:11 auf 14:13 verkürzen, lag aber bis zum Pausenpfiff bereits wieder mit 16:13 in Rückstand.

In der zweiten Hälfte an Debakel vorbeigeschrammt

Auch im zweiten Durchgang fanden Strobel und Co. den verloren Spielfaden nicht mehr. Ähnlich wie die Schwaben zu Beginn der Partie, starteten die Hausherren furios in die zweiten dreißig Minuten und nach nur drei Zeigerumdrehungen auf der Spieluhr, war die Partie beim Stande von 20:13 bereits entschieden. Beim 27:16 in der 48. Spielminute drohte dem Underdog sogar eine richtige Klatsche. VfL-Trainer Sead Hasanefendic nutzte allerdings den deutlichen Vorsprung, um auch seiner zweiten Garde vor heimischem Publikum noch Spielanteile zu geben und so konnten die Schwaben die Niederlage in einem erträglichen Rahmen halten.

Die Mannschaften

VfL Gummersbach: Markus Hammerschmidt, Vjenceslav Somic(TW); Geoffroy Krantz 2, Adrian Wagner 4/1, Christoph Schindler, Drago Vukovic 7, Igor Anic 1, Patrick Wiencek 2, Jörg Lützelberger 6, Robin Teppich, Josip Valcic, Adrian Pfahl 4, Ole Rahmel, Vedran Zrnic 6/2;

HBW Balingen+Weilstetten: Ivan Zoubkoff, Nikola Marinovic(TW); Felix Lobedank 5, Benjamin Herth 5, Daniel Sauer 2, Dennis Wilke 1, Frank Ettwein 3, Roland Schlinger 2, Wolfgang Strobel 1, Vlatko Mitkov, Vladimir Temelkov 1, Jens Bürkle, Johan Boisedu 2, Sascha Ilitsch 2;

Zeitstrafen:

VfL 5, HBW 5;

Strafwürfe:

VfL 6/3, HBW 0/4;

Nächstes Spiel:

HBW Balingen+Weilstetten – TSG Lu.-Friesenheim, Samstag, den 11. September 2010, 19 Uhr, SparkassenArena in Balingen

Bericht von der VfL-Homepage

Erfolgreiche Heimpremiere - Gummersbach gewinnt auch das zweite Saisonspiel

Der VfL Gummersbach ist auch vor eigenem Publikum erfolgreich in die Saison der TOYOTA-Handball-Bundesliga gestartet. Mit 32:24 (16:13) setzte sich der Europapokalsieger 2010 in der Eugen-Haas-Halle gegen HBW Balingen-Weilstetten durch.

Die Spieler des VfL Gummersbach wussten, was sie gegen den Tabellenfünfzehnten der vergangenen Spielzeit zu erwarten haben. "Das sind spielerisch nicht die besten, aber dafür geht es gegen die immer gewaltig zur Sache", hatte Adrian Pfahl vor dem Spiel gewarnt. Und doch ließen er und seine Mannschaftskollegen sich von den, so Pfahl, "ewigen Kämpfern" zunächst beeindrucken.

Die von Trainer Sead Hasanefendic auf das Feld vor Torhüter Vjenceslav Somic geschickten ersten Sechs kamen gegen die aggressiv zupackenden Gäste zunächst nicht richtig zum Zug. Drago Vukovic, Geoffroy Krantz und Adrian Pfahl im Rückraum, Igor Anic am Kreis sowie Adrian Wagner und Vedran Zrnic auf den Außen konnten in den ersten Minuten weder den Ball im gegnerischen Tor unterbringen, noch die schnelle Gegenstöße in Richtung auf das eigene Tor verhindern. Und so brachten der Linksaußen Frank Ettwein (2 Tore) und aus dem Rückraum Felix Lobedank die Gäste schnell mit 3:0 in Front. Das erste Tor für den VfL erzielte schließlich Vedran Zrnic durch einen 7-Meter, in der Folge trafen Drago Vukovic, Geoffroy Krantz und Vedran Zrnic zum zwischenzeitlichen 5:5. Weil es im Gegenzug aber vor allem dem Neu-Nationalspieler Benjamin Herth sowie dem wurfgewaltigen Linkshänder Lobedank zu oft gelang, die Gummersbacher Defensive zu überwinden und zudem Vedran Zrnic sowie Adrian Pfahl hintereinander von der 7-Meter-Linie scheiterten, führten die Gäste von der schwäbischen Alb wieder mit drei Toren Vorsprung (6:9).

Die Wende kam schließlich mit einem Treffer durch den Gummersbacher Rückraumspieler Adrian Pfahl in der 15. Minute, ihm folgten Regisseur Geoffroy Krantz und von Linksaußen Adrian Wagner. Drei Treffer hintereinander und eine Nummer 1, die nach einem nervösen Anfang wieder zu ihrer Leistung aus dem Spiel gegen den TBV Lemgo fand. In der 23. Minute schließlich konnten die über 1.900 Zuschauer die erste Führung des VfL Gummersbach bejubeln: 12:11. Zur Halbzeit stand es schließlich 16:13 für die Hausherren.

Zurück aus der Kabine machte die Mannschaft von Sead Hasanefendic sofort klar, dass sie nicht gewillt war, den Heimspielauftakt in der TOYOTA-Handball-Bundesliga 2010/11 zu verlieren. Allein Adrian Wagner war bis zur 35. Minute drei Mal erfolgreich. Kurz darauf kombinierte sich auch die neue französische Mittelachse aus Spielmacher Geoffroy Krantz und Kreisläufer Igor Anic zum ersten Tor (21:14). Ebenfalls am Kreis konnte sich in der 43. Minute Jörg Lützelberger durchsetzen und mit seinem vierten Treffer den Vorsprung des VfL auf 10 Tore ausbauen (25:15). HBW-Trainer Dr. Rolf Brack wechselte nun anstelle seines Torwarts Nikola Marinovic einen weiteren Feldspieler in den Angriff ein. Diese "Unterzahl" nutze jedoch bei erster Gelegenheit Vedran Zrnic zum 26:16. Besonders sehenswert: Parade Somic, weiter Wurf nach vorne an die Latte des gegnerischen Gehäuses und Jörg Lützelberger befördert im Nachfassen den Ball ins Tor.

Sead Hasanefendic nutze den komfortablen Vorsprung nun, dem heimischen Publikum die Neuzugänge Josip Valcic und Patrick Wiencek zu präsentieren. Der aus Essen gekommene Kreisläufer Wiencek erzielte dabei auch seine ersten beiden Pflichtspieltore. Der VfL Gummersbach siegte schließlich mit 32:24 - nicht zuletzt dank eines am Ende überragenden Schlussmannes, der 24. Paraden zeigte.

Das nächste Aufeinandertreffen zwischen dem VfL Gummersbach und HBW Balingen-Weilstetten findet nicht erst in der Rückrunde der TOYOTA-Handball-Bundesliga statt, sondern bereits am Dienstag, 21. September, 20.15 Uhr/live bei Sport1, in der 2. Runde des DHB-Pokals.

 

Was sagen die Trainer?

VfL-Trainer Sead Hasanefendic: "Die Jungs haben das heute gut gemacht. Dass wir nach den Abgängen von wichtigen Spielern wie Robert Gunnarsson oder Viktor Szilágyi wieder so erfolrgreich spielen, ist schön. Wir haben aber noch nicht alles gezeigt, was wir können. Das machen wir dann beim Pokalspiel in Balingen. Aber das wird trotzdem nicht einfach werden. Es ist die einzige Partie Bundesliga gegen Bundesliga in dieser Runde. Und diesmal spielen wir nicht vor unseren Fans."

HBW-Trainer Dr. Rolf Brack: "Wir haben schon Kiel geschlagen, auch schon mal die Rhein-Neckar-Löwen. Aber nur gegen eine Mannschaft haben wir noch nie etwas geholt: Den VfL Gummersbach. Es steht jetzt in der Bilanz seit unserem Aufstieg 9:0 für die, da geht man natürlich auch nicht als Favorit in das Spiel im DHB-Pokal. Heute haben wir einfach zu viele Fehler gemacht. Fast 24 Fehlwürfe und keinen 7-Meter verwertet."

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