Vorbericht des HBW-Pressedienstes
Zum letzten Hinrundenspiel muss der HBW nach Hamburg reisen
Das letzte Spiel der Hinspielrunde in der TOYOTA Handball-Bundesliga führt den HBW Balingen-Weilstetten zum amtierenden Herbstmeister HSV Hamburg. Gegen die derzeitige Top-Mannschaft der Liga sind die Schwaben krasser Außenseiter und haben nichts zu verlieren. Alles andere als eine deutliche Niederlage käme einer Sensation gleich. Spielbeginn am Mittwochabend in der o2 World in Hamburg ist um 20.15 Uhr. Die Partie steht unter der Leitung der beiden Unparteiischen Martin Harms und Jörg Mahlich.
Nur drei Tage nach der bitteren Heimniederlage gegen den TV Großwallstadt müssen Wolfgang Strobel und Co. bereits wieder beim HSV Hamburg antreten. Auf den ersten Blick alles andere als eine dankbare Aufgabe, denn nach vier Niederlagen in Folge scheint die fünfte vorprogrammiert. Die krasse Außenseiterrolle hat aber für die Schwaben allerdings den großen Vorteil, dass sie nichts zu verlieren haben und völlig befreit aufspielen können – eine Rolle die den „Gallier von der Alb“ deutlich besser liegt als der Druck ein Spiel gewinnen zu müssen oder gar die Favoritenrolle.
Mit nur einer Niederlage am ersten Spieltag gegen Frischauf Göppingen haben die Hanseaten die Hinspielserie mit fünfzehn Siegen in Folge souverän absolviert und sind auf dem besten Weg, den THW Kiel als Meister der TOYOTA Handball-Bundesliga abzulösen. Das einzige was bei den Hamburgern nicht nach Wunsch gelaufen ist, war das Ausscheiden im DHB-Pokal. Vor einer Woche musste die Mannschaft von Trainer Martin Schwalb mit einer 31:27-Niederlage die Pokal-Segel streichen. Ein Stachel der tief saß. Zum ersten Mal nach fünf Jahren wird der HSV in der eigenen Halle beim Final Four nur Zuschauer sein und das als Titelverteidiger.
Die Vermutungen, dass der Tabellenführer nach dem Pokal-Aus in eine Schockstarre verfallen könnte, hat sich aber nicht bestätigt. Dies bekam am vergangenen Sonntag der TBV Lemgo zu spüren. Vor allem die erste Halbzeit hat die Startruppe von der Elbe souverän dominiert und die Lemgoer fast zu Statisten degradiert. Lediglich einer kurzen Schwächephase und einem überragenden Carsten Lichtlein im Lemgoer Tor war es geschuldet, dass der TBV nochmals in Spiel zurück kam. Am Ende nahmen die Hamburger die Punkte aber trotzdem mit und stellten sogar unter Beweis, dass sie im Vergleich zu den letzten Jahren, als so enge Spiele am Ende oft verloren wurden, einen weiteren Schritt vorwärts gemacht haben.
Man kann ganz sicher davon ausgehen, dass sich Pascal Hens und Co. am Mittwochabend von den Schwaben weder die Suppe versalzen, noch das anstehende, wenn auch kurze Weihnachtsfest verderben lassen. Sehr wahrscheinlich werden die Hansestädter eine frühe, schnelle Entscheidung suchen, um dann das Spiel gegen den HBW in aller Ruhe zu kontrollieren. „Wir müssen in den nächsten Spielen vor allem auf unser Torverhältnis schauen“, erwartet der Balinger Manager Benjamin Chatton, dass die HBW-Sieben sowohl gegen den HSV, als auch vier Tage später, am 2. Weihnachtsfeiertag, gegen die Rhein-Neckar-Löwen mit der notwendigen Kämpfermentalität ins Spiel geht.
Nach den Erfahrungen aus den letzten zwei Spielen scheint es allerdings ziemlich fraglich, ob die Vorgaben von Chatton in die Tat um gesetzt werden können. Der HBW-Angriff war weder gegen Flensburg noch gegen Großwallstadt in der Lage, die beiden angeschlagenen Rückraumspieler Felix Lobedank und Roland Schlinger adäquat zu ersetzen. Lediglich Benjamin Herth strahlte Torgefahr aus. Infolge der mangelnden Wurfqualität geriet die HBW-Abwehr unter ungewohnten Druck und dem konnte sie weder gegen Flensburg noch gegen Großwallstadt standhalten. Im letzten Spiel zeigte sich die Abwehr im Vergleich zum Flensburgspiel zwar verbessert, aber um das Torverhältnis gegen die konterstarken Hanseaten im Rahmen zu halten, müssen Abwehrchef Daniel Sauer und seine Mitstreiter mindestens nochmals zwei bis drei Schippen drauflegen.
Personell steht HBW-Trainer Dr. Rolf Brack vor den gleichen Problemen, wie in den Spielen zuletzt. Nach dem gescheiterten Versuch, mit Felix Lobedank gegen den TV Großwallstadt zwei Punkte zu holen, wird der Linkshänder in diesem Jahr sicher kein Spiel mehr bestreiten. Statt Lobedank wird Klaus Schuldt aus dem Perspektivkader mit nach Hamburg fliegen. Auch Roland Schlinger laboriert noch an seiner Bauchmuskelverletzung. Er wird in Hamburg zwar mit dabei sein, ob ihn Rolf Brack allerdings einsetzt wird sich erst beim Abschlusstraining entscheiden.