Spielbericht des HBW-Pressedienstes

Unentschieden gegen Hannover: HBW geht am Ende die Kraft aus

Noch 42 Sekunden sind zu spielen, der HBW Balingen-Weilstetten liegt in der heimischen SparkassenArena mit einem Tor in Rückstand. Trainer Dr. Rolf Brack nimmt eine Auszeit und schickt den siebten Feldspieler auf die Platte. Sascha Ilitsch auf Linksaußen wird freigespielt und er zeigt, dass er starke Nerven hat: Mit einem gekonnten Dreher wenige Sekunden vor Spielende erzielt er den Ausgleich zum 30:30. Doch noch immer bleibt Zeit für einen letzten Angriff der Hannoveraner. Nikola Marinovic, der sich im Laufe des Spiels steigern konnte und am Ende mit einigen starken Paraden den HBW im Spiel hält, spurtet zurück in seinen Kasten und pariert auch den letzten Angriff des TSV. Marinovic sichert so in der letzten Aktion des Spiel das 30:30-Unentschieden (Halbzeit 17:16).

Der TSV-Trainer Aron Kristjánsson weiß, dass es mit Blick in die Zukunft für seine Mannschaft gut war, einen Punkt mitzunehmen: „Aber ich habe das Gefühl, dass wir hier einen Punkt verloren haben.“ Brack hingegen meint mit diesem Punkt sei gut zu leben. „Wir sind auch nur Menschen und hatten am Mittwoch ein schweres Spiel. Wir müssen von einem gewonnenem Punkt sprechen,“ resümiert er die Partie. Seine Mannschaft habe sich selten so müde gefühlt in der Halbzeitpause. Folglich hat die Kraft beim HBW am Ende stark nachgelassen und eine komfortable 25:20-Führung in der 40. Spielminute konnte nicht über die Zeit gebracht werden.

HBW läuft in der ersten Halbzeit lange einem Rückstand hinterher

In der ersten Halbzeit wollte der HBW nicht richtig zu seinem Spiel finden. Immer wieder kam Hannover-Burgdorf in der Anfangsviertelstunde zu einfach Toren. Vor allem  Piotr Przybecki war aus dem linken Rückraum erfolgreich, wobei der Torhüter des HBW Nikola Marinovic unglücklich agierte. Ein Wechsel auf Ivan Zoubkoff zeigte zwar kurzzeitig Wirkung, indem er einige Würfe parierte und einen Konter durch Verlassen des Torraums abfangen konnte, aber auch er musste nach einfachen Bällen immer wieder hinter sich greifen.  

In der 17. Minute führte Hannover mit drei Toren (10:7). In einer hitzigen Atmosphäre gelang es dem HBW aber mit der Unterstützung der Fans aus dem Zollernalbkreis sich zu stabilisieren. Johan Boisedu, der mit fünf Toren und schönen Anspielen eine gute Partie lieferte, bediente Jens Bürkle mit einem sehenswerten Zuspiel am Kreis (12:13/22.). Nur kurz darauf gelang Benjamin Herth der Ausgleich zum 13:13. Gegen Ende der ersten Halbzeit dann ein offener Schlagabtausch zwischen beiden Teams. Die letzten Sekunden spielten beide Mannschaften in Unterzahl. Rolf Brack brachte den sechsten Feldspieler und es war Sascha Ilitsch, der mit der Halbzeitsirene zum 17:16 traf.

Dem HBW gehört die Anfangsphase der zweiten Hälfte

Die „Gallier von der Alb“ kamen schwungvoller aus der Kabine als die Gäste und wirkten dynamischer und entschlossener. Zudem schwächte sich Hannover selbst mit einer roten Karte und einer 2+2-Minutenstrafe. Benjamin Herth verwandelte den fälligen Siebenmeter zum 19:16. In der Folgezeit fand auch Torhüter Nikola Marinovic besser ins Spiel und konnte Torchancen der Gäste vereiteln. Die Halle stand nun lautstark hinter ihrer Mannschaft und der HBW baute seine Führung über Tore von Dennis Wilke, Benjamin Herth und Wolfgang Strobel auf 25:20 aus. Es schien als habe die Heimmannschaft ins Spiel gefunden.

Dann aber ließen die Kraftreserven nach. Hinzu kam das Pech, dass Boisedu einen Ball an die Latte zimmerte und der TSV wieder zurück ins Spiel fand. Vignir Svavarsson traf für sein Team in der Schlussphase drei Mal aus dem Rückraum. Der HBW bekam durch die Umstellung der Gäste auf eine 5/1-Abwehr Probleme im Angriffsspiel. Jedes weitere Tor musste hart erarbeitet werden. In der 53. Minute ist Morten Olsen per Strafwurf für den TSV erfolgreich (28:28). Darauf glänzte Marinovic im Tor des HBW gleich zwei Mal hintereinander und hielt sein Team im Spiel. Zuerst durch das Abwehren eines Gegenstoßes und dann pariert er ein Angriff aus nächster Nähe. Spielmacher Benjamin Herth vergibt noch einen Siebenmeter und die mögliche Führung in der Schlussphase. Stattdessen gelang Hannover im Gegenzug das 30:29, ehe Ilitsch nach der Auszeit von Brack zum 30:30-Endstand traf.

Stimmen zum Spiel

Lars Lehnhoff von Hannover-Burgdorf glaubt an ein gerechtes Unentschieden und war froh, dass sein Team nach dem 25:20 noch ein Comeback starten konnte. Der Geschäftsführer des HBW Benjamin Chatton hatte sich hingegen mehr erhofft, ist sich aber bewusst, dass trotz der schlechten Phase ein Punkt gewonnen wurde. „Wir brauchen jeden Zähler aus der Vorrunde um möglichst viele Punkte gegen den Abstieg zu sammeln,“ weiß Chatton und fügt abschließend hinzu: „Jetzt heißt es Kräfte tanken um die nächsten beiden Aufgaben anzugehen.“

Die Mannschaften

HBW Balingen-Weilstetten: Nikola Marinovic, Ivan Zoubkoff (TW); Johan Boisedu (5), Benjamin Herth (5/2), Dennis Wilke (4), Felix Lobedank (3), Sascha Ilitsch (3), Valdimir Temelkov (2), Jens Bürkle (2), Roland Schlinger (2), Wolfgang Strobel (2), Daniel Sauer (1), Frank Ettwein (1), Vlatko Mitkov, Felix König.

TSV Hannover-Burgdorf: Meyer, Puljezevic (TW); Hallgrímssson (6), Przybecki (4), Svavarsson (4), Olsen (4/2), Johannsen (4), Jurdzs (3), Lehnhoff (3), Jonnsson (2), Rydergard, Bedzikowski.

Zeitstrafen:

HBW 4, TSV 7;

Strafwürfe:

HBW 3/2, TSV 5/3;

Nächstes Spiel Toyota Handball-Bundesliga:

TuS N-Lübbecke gegen HBW Balingen-Weilstetten, Samstag, den 13. November, 19.00 Uhr, Merkur Arena in Lübbecke.

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