Vorbericht des HBW-Pressedienstes

Beim SC Magdeburg hat der HBW Balingen+Weilstetten nichts zu verlieren

Nach der Länderspielpause geht es für den HBW Balingen+Weilstetten am kommenden Mittwochabend in der TOYOTA Handball-Bundesliga wieder weiter. Um 20.15 Uhr trifft das Team von Trainer Dr. Rolf Brack in der Bördelandhalle auf den SC Magdeburg. Die Gastgeber haben in der laufenden Saison vor heimischem Publikum noch kein Spiel verloren und stehen aktuell auf dem siebten Tabellenplatz. Beim heimstarken SCM haben die Schwaben also nichts zu verlieren und können völlig befreit aufspielen. Die Partie steht unter der Leitung der beiden Unparteiischen Lars Schaller und Sebastian Wutzler. Spielbeginn ist um 20.15 Uhr.

Magdeburg ist zu Hause ungeschlagen

Im Vergleich zur vergangenen Saison ist der SC Magdeburg kaum wieder zu erkennen. Während sich die Bördeländer noch vor einem Jahr geradezu durch die Saison gequält haben und am Ende heilfroh waren, dass sie die Runde auf dem elften Tabellenplatz halbwegs unbeschadet überstanden haben, zählen sie in der laufenden Saison zu den positiven Überraschungen. Unter Trainer Frank Carsten, der vom Ligakonkurrenten TSV Hannover/Burgdorf an die Börde kam, hat der ostdeutsche Traditionsclub seine alten Tugenden Kampfgeist und Tempo wieder entdeckt. Dabei trat der 39-Jährige alles andere als ein leichtes Amt an. Immerhin musste sich der erste deutsche Champions League-Gewinner, finanziell gebeutelt, am Ende der vergangenen Saison von nicht weniger als zehn Spielern trennen. Darunter so tragende Säule wie Nationalspieler Christoph Theuerkauf und der Franzose Damian Kabengele.

Zwei ehemalige HBW'ler jetzt Sieggaranten bim SCM

Den zehn Abgängen stehen nur sechs Neuzugänge gegenüber. Mit dem Slowenen Jure Natek haben die Ostdeutschen allerdings einen absoluten Glücksgriff getan. Der 135-fache slowenische Nationalspieler, Linkshänder im rechten Rückraum, ist derzeit mit 46 Treffern bester Magdeburger Feldtorschütze. Damit ist er auf der vereinsinternen Torschützenliste allerdings nur Zweiter. Die wird angeführt vom ehemaligen Spieler des HBW Balingen+Weilstetten, dem Österreicher Robert Weber. Der Rechtsaußen hat sich unter Trainer Frank Carsten fast sensationell entwickelt und ist zwischenzeitlich einer der erfolgreichsten Gegenstoßspezialisten der Liga. Auch vom Siebenmeterpunkt zeigt der Linkshänder kaum Nerven. Mit insgesamt 60/22 Treffern gehört Weber derzeit zu den absoluten Top-Torschützen der Liga und auf Platz vier fehlen ihm nur drei Treffer bis zum Spitzenreiter Filip Jicha vom THW Kiel. Ein weiterer Erfolgsgarant des SCM ist mit Torhüter Gerrit Eijlers ebenfalls ein ehemaliger HBW-Spieler. Der holländische Nationalkeeper gehört zu den reaktionsschnellsten seiner Gilde und auf der Königsposition, im linken Rückraum sorgt sein Landsmann Fabian van Olphen für mächtig Torgefahr.

Auch im DHB-Pokal ist beim SCM alles im Lot. Nach einem ungefährdeten 37:24-Erfolg bei der SG Pforzheim/Eutingen muss die Mannschaft von Trainer Carsten im Achtelfinale beim Zweitligisten in Emsdetten antreten und hat das Viertelfinale fest im Visier. Da lief es bei den Schwaben zuletzt nicht nach Wunsch. Nach einer blamablen Vorstellung seiner Mannschaft beim Bergischen HC musste HBW-Coach Dr. Rolf Brack seinen Traum vom Final Four für ein weiteres Jahr begraben. In der Liga hingegen sind die Balinger nach dem Kantersieg gegen die HSG Wetzlar voll im Soll. Mit 6:10 Punkten ziert die Mannschaft derzeit den zwölften Tabellenrang und der von Manager Benjamin Chatton ausgerufene „Heiße Herbst“ hat sich bislang mit einem Unentschieden gegen Göppingen und zwei Siegen gegen Ahlen-Hamm und die HSG Wetzlar gut angelassen.

Keine optimale Vorbereitung beim HBW

Normalerweise könnte man orakeln, dass Sportprofessor Brack mit seinen Jungs in der spielfreien Zeit besondere taktische Spielzüge für die Bördelandhalle trainiert hat, aber dazu fehlte ihm schlicht und einfach das Personal. Mit Torhüter Nikola Marinovic und Roland Schlinger waren zwei HBW-Akteure maßgeblich daran beteiligt, als die österreichische Nationalmannschaft die deutsche Auswahl in der Göppinger EWS-Arena so richtig geärgert hat und Vladimir Temelkov war mit der mazedonischen Nationalmannschaft unterwegs. Hinzu kam, dass Mannschaftskapitän Wolfgang Strobel an einer Verletzung laborierte, die er sich bereits im Spiel gegen Wetzlar zugezogen hatte und über weite Strecke nicht am Mannschaftstraining teilnehmen konnte. Da auch beim Perspektivteam akuter Personalmangel herrschte, musste sich Rolf Brack Spieler der A-Jugend ausleihen, um halbwegs vernünftige Trainingseinheiten absolvieren zu können. An eine gezielte Vorbereitung auf das Spiel gegen den SCM war also nicht zu denken. Dafür bleiben dem Balinger Coach maximal zwei Trainingseinheiten, wenn die fehlenden Spieler von ihren Nationalmannschaft – hoffentlich verletzungsfrei – wieder zurück kehren. Insofern wäre es vermessen auch nur im Entferntesten daran zu denken, dass es für den Tabellenzwölfte am Mittwochabend etwas zu erben gibt.

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