Vorbericht des HBW Balingen-Weilstetten
Die Schwaben möchten dem mehrfachen Deutschen Meister nichts schenken
Es ist das vorletzte Heimspiel das man beim HBW Balingen-Weilstetten in die Kategorie „Vielleicht machbar“ einstufen könnte. Mit dem SC Magdeburg kommt nämlich am Samstagabend eine Mannschaft in die Balinger SparkassenArena, gegen die der Balinger Bundesligist in den letzten Begegnungen meist auf Augenhöhe mitspielen konnte. 5:5-Punkte lautet die Bilanz seit November 2008 und es hat sich gezeigt, dass der SCM mit der Spielweise der Schwaben so seine Probleme hatte. Man darf auf jeden Fall gespannt sein, ob das auch im anstehenden Heimspiel so sein wird. Die Vorzeichen sprechen zwar eine andere Sprache, aber die Mannschaft von Dr. Rolf Brack will dem mehrfachen Deutschen Meister das Parkett nicht kampflos überlassen. Spielbeginn ist um 19 Uhr. Die Partie steht unter der Leitung der beiden Unparteiischen Nils Blümel und Jörg Loppaschewski.
Der Tabellensiebte ist klarer Favorit
Nach dem Heimspiel gegen den SCM gibt es mit der Begegnung gegen den TuS N-Lübbecke in der SparkassenArena nur noch ein Spiel in dem die „Gallier von der Alb“ auf einen Gegner der unteren Tabellenregion treffen. Danach hängen die Trauben vor heimischem Publikum gegen die Top-Mannschaften aus Berlin, Flensburg und zum Saisonabschluss gegen den derzeitigen Tabellenführer in nahezu unerreichbaren Höhen. Die Mannschaft von Dr. Rolf Brack sollte aber mindestens noch vier bis fünf Punkte holen, um sich das Abstiegsgespenst einigermaßen vom Hals zu halten. Trotz der ansehnlichen Bilanz der zurück liegenden Begegnungen sind die Schwaben gegen Magdeburg allerdings alles andere als Favorit. Diese Rolle liegt eindeutig bei den Gästen, was nicht nur der Blick auf die Tabelle unterstreicht.
Mit Trainer Frank Carsten ist der SCM wieder aufgeblüht
Zum Saisonbeginn hatten die Verantwortlichen Trainer Frank Carsten von Hannover-Burgdorf an die Börde gelotst und damit alles richtig gemacht. Mit dem 39-Jährigen ist in Magdeburg scheinbar alles anders geworden. Die Fans, die zuvor den Magdeburgern den Rücken gekehrt haben, kommen plötzlich wieder zurück. Die Vorgaben die Carsten von der Vereinsführung für die Saison hatte (einstelliger Tabellenplatz), sind längst übertroffen und die Experten staunen. Die anfängliche Siegesserie, die man gar nicht so richtig ernst genommen hatte, hielt – mit kleinen Rückschlägen – bis zum heutigen Tag an und Magdeburg klopft bereits wieder bei den internationalen Startplätzen an. Derzeit liegt der erste deutsche Champions League Gewinner auf dem siebten Tabellenplatz und der könnte am Ende sogar für den EHF-Pokal ausreichen – eine Chance die Frank Carsten mit seinen Jungs jetzt auch beim Schopfe packen will.
Hinspielniederlage schmerzt den SCM
Dabei ist ihm die Niederlage gegen den HBW im vergangenen November natürlich ein ganz besonderer Dorn im Auge. Keine andere Mannschaft konnte bis dahin die Bördelandhalle als Sieger verlassen und es hat wieder bis zum Februar gedauert, bis mit dem HSV Hamburg die nächste Mannschaft etwas Zählbares aus Magdeburg mitnehmen konnte. „Die Heimniederlage gegen Balingen in der Hinrunde hat uns damals ziemlich aus dem Rhythmus gebracht. Das hat unser Selbstverständnis erschüttert“, hat sich der Magdeburger Trainer geschworen, diese Rechnung zu begleichen. Ähnlich wie beim HBW Balingen-Weilstetten hatten die Magdeburger in den letzten Tagen auch mit Verletzungen zu kämpfen. Insgesamt vier Spieler sind angeschlagen. „Die Ausfälle konzentrieren sich auf zwei Positionen, das macht die Sache so kompliziert. Im Moment trainieren wir quasi ohne Innenverteidiger und müssen versuchen, alternative Deckungssysteme aufzubauen“, so Carstens in einem Gespräch, wobei allerdings davon auszugehen ist, dass seine angeschlagenen Spieler am Samstag wieder auf der Platte stehen.
Schlinger fällt weiterhin aus
Mit Verletzungen hat auch nach wie vor Balingens Trainer Dr. Rolf Brack zu kämpfen. Noch vergangene Woche hatte er die leise Hoffnung, dass bis zum Magdeburger Spiel wenigstens Rückraum-Shooter Roland Schlinger mit von der Partie sein könnte. Die „Gehversuche“ des Österreichers haben aber gezeigt, dass die Chancen für einen Einsatz eher Richtung Null tendieren. Auch Spielmacher Benjamin Herth konnte im Laufe der Woche nach einer Wadenverletzung, die er sich in Wetzlar zugezogen hatte, nur eingeschränkt trainieren. Am Montag ist zu allem Übel auch noch Daniel Wessig im Training umgeknickt. Was zunächst schlimm ausgesehen hat, hat sich „nur“ als Bänderdehnung herausgestellt und der Balinger Neuzugang geht davon aus, dass er gegen Magdeburg mit entsprechenden Bandagen auflaufen kann. Während der Balinger Coach zumindest vorsichtig mit Herth und Wessig rechnen kann, wird er auf Schlinger, Jo Boisedu, Felix König und Mare Hojc weiterhin verzichten müssen.