Vorbericht des HBW-Pressedienstes
Der HBW Balingen-Weilstetten startet am 2. Weihnachtsfeiertag in die Rückrunde
Nur vier Tagen nach dem Abschluss der Hinspielrunde beim amtierenden Herbstmeister HSV Hamburg, geht es für den HBW Balingen-Weilstetten bereits in die Rückrunde. Ähnlich wie bei den Hanseaten sind die Schwaben bei den Rhein-Neckar-Löwen erneut krasser Außenseiter und haben im Gegensatz zu den Gastgebern nichts zu verlieren. Acht Minuspunkte trennen die Löwen bereits vom HSV. Damit sind die Chancen auf den ersten Meistertitel bereits auf Minimum gesunken. Die Champions League hat man in Mannheim aber auf jeden Fall noch im Visier. Auf Platz vier der Tabelle dürfen sich die Löwen aber keinen Ausrutscher mehr erlauben. Spielbeginn in der SAP-Arena ist am Sonntagnachmittag um 17.30 Uhr. Die Partie steht unter der Leitung der beiden Unparteiischen Robert Schulze und Tobias Tönnies aus dem EHF-Kader des Deutschen Handballbundes.
Vorsprung schrumpft weiter zusammen
Spätestens nach den Punktverlusten gegen Hannover-Burgdorf und Großwallstadt wurde auch dem letzten klar, dass der HBW in eine ganz schwere Rückrunde geht. Als die Schwaben mit deutlichem Vorsprung auf die Abstiegsplätze auf dem elften Tabellenrang standen, war die Euphorie groß und Trainer Dr. Rolf Brack wurden von vielen belächelt, als er vor der Rückrunde warnte. Nach 0:10 Punkten trennen die Balinger nur noch drei Punkte vom ersten Abstiegsplatz und auf den Relegationsplatz sind es nur zwei. Dass sich daran am Sonntag etwas ändern könnte, erscheint sehr unwahrscheinlich. In die Partie gegen die Millionen-Truppe aus dem Nordbadischen gehen die Schwaben mit den gleichen Voraussetzungen, wie vier Tage zuvor gegen Hamburg: Schadensbegrenzung hat oberste Priorität!
Verletzungssorgen bereiten Kopfzerbrechen
Die dürfte aber ungleich schwerer ausfallen, denn nach dem verletzungsbedingten Ausfall von Felix Lobedank wird in der SAP-Arena jetzt auch noch Jens Bürkle fehlen. Der Kreisläufer hat sich im Spiel gegen den HSV Hamburg einen Bänderriss im Sprunggelenk zugezogen. „Ein herber Rückschlag für uns zumal wir keine Alternative haben“, so der Balinger Coach, der sich darüber im Klaren ist, dass sein zweiter Kreisläufer, Mannschaftskapitän Wolfgang Strobel keine sechzig Minuten durchspielen kann. Seine Alternative Sascha Ilitsch könnte die Lücke zwar schließen, aber das Balinger Eigengewächs ist nach dem Ausfall von Felix Lobedank bereits jetzt am Limit seiner Belastbarkeit. Ob die zwei letzten Spiele des Jahres Jugend-Nationalspieler Christoph Foth aus dem Balinger Perspektivkader eine mögliche Lösung sein könnte, will sich der Balinger Trainer noch durch den Kopf gehen lassen. Foth hat zusammen mit der Balinger Nachwuchstruppe im Moment zwar bereits Winterpause, konnte aber auf Grund einer langwierigen Verletzung bislang in der Mannschaft von Trainer Ecki Nothdurft nur wenig Spielpraxis sammeln. Nicht zuletzt deshalb will sich der Stuttgarter Sportprofessor auch über andere taktische Lösungen Gedanken machen.
Hinspiel hat der HBW lange offen gehalten
Ein Erfolg in den letzten zwei Spielen des Jahres „wäre für uns unglaublich wichtig“, will Brack alles versuchen, um die noch ausgebliebene, bisher alljährliche Dezemberüberraschung vielleicht doch noch zu realisieren. Das möchten die Löwen aber unbedingt vermeiden. „Wir hatten in den letzten Duellen immer Probleme mit diesem Gegner und haben zuletzt nur mit einem Tor gewonnen“, erinnert sich Welthandballer Slawomir Szmal an das Hinspiel in der Balinger SparkassenArena. Zum Saisonauftakt haben die Schwaben dem Top-Favoriten aus dem Nordbadischen alles abverlangt und konnten die Partie lange offen gestalten. Einzig Gregor Tkaczyk mit seiner individuellen Wurfqualität und Torhüter Szmal hatten es die Löwen zu verdanken, dass sie am Ende einen glücklichen Sieg feiern konnten. Auch danach lief es für die Löwen alles andere als rund. Sie konnten ihre Spiele zwar gewinnen, aber dennoch wurde das Trainergespann Ola Lindgren und Kent-Harry Andersson bereits im September von ihren Ämtern beurlaubt.
Abwehr und Torhüter besonders gefordert
Auch in der letzten Partie lief es für die Löwen nicht rund. Nach einer sicheren 17:12-Halbzeitführung gegen den TBV Lemgo musste der Tabellenvierte am Ende noch froh sein, dass es mit 31:31 noch zu einer Punkteteilung reichte. Ohne den Einsatzwillen und dem Können eines Olafur Stefansson der alleine acht Treffer erzielte, hätte der TBV aller Wahrscheinlichkeit die Punkte aus dem Löwenkäfig mit genommen. Dass der TBV in der zweiten Halbzeit das Spiel fast noch gedreht hat, verdankte er einer starken Abwehr und einem überragenden Torhüter Carsten Lichtlein. Die Abwehr im Zusammenspiel mit dem Torhüter muss auch für den HBW der Schlüssel dafür sein, um die zu erwartende Niederlage in Grenzen zu halten. Dass das funktionieren kann, hat man zuletzt in Hamburg gesehen.