Vorbericht des HBW-Pressedienstes

Große HBW-Chance sich vorzeitig aus dem Abstiegskampf zu verabschieden

 

Nach einer kurzen Länderspielpause steht dem HBW Balingen-Weilstetten ein ganz wichtiges Spiel im Kampf um den Klassenerhalt bevor. Am Donnerstagabend müssen die Schwaben bei dem bereits als Absteiger feststehenden DHC Rheinland auf die Platte. Mit einem Sieg könnte sich die Mannschaft von Trainer Dr. Rolf Brack zum ersten Mal seit dem Aufstieg vor fünf Jahren frühzeitig aus dem Abstiegskampf verabschieden. Spielbeginn im TSV Sportcenter in Dormagen ist um 20.15 Uhr. Die Partie steht unter der Leitung der beiden Unparteiischen  Ronny Dedens und Nico Geckert aus dem DHB-Elitekader, die auch schon das Hinspiel in der Balinger SparkassenArena leiteten.

DHC Rheinland legt Beschwerde ein 

Zu Beginn der laufenden Saison sollte in Dormagen alles anders werden. Nach einem finanziellen Desaster wurde der Profibereich aus dem TSV Dormagen ausgegliedert. Der DHC Rheinland sollte den Bundesligahandball in Dormagen langfristig etablieren. Nach dem Wegfall eines Hauptsponsors blieb der DHC Rheinland GmbH & Co für die Rückrunde nur der Weg ins Insolvenzverfahren blieb. Damit stand der DHC nach den Richtlinien der HBL als erster Absteiger fest. Über Wochen war völlig unklar, ob die Mannschaft von Trainer Kai Wandschneider die Saison überhaupt zu Ende spielen kann. Trotzdem haben die Verantwortlichen und Fans nicht unversucht gelassen, um wenigstens die Lizenz für die 2. Bundesliga zu erhalten. Diese wurde zwischenzeitlich von der Lizenzierungskommission der HBL überhaupt verweigert, was in Dormagen überhaupt niemand nach vollziehen kann. „Durch das finanzielle Engagement von Fans und Sponsoren kann der DHC die Saison zu Ende spielen. Die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit haben wir der HBL äußerst umfassend und transparent dargelegt“, machte Insolvenzverwalter Dr. Dirk Andres deutlich, dass man um die Lizenz kämpfen werde. Einer Pressemeldung auf der Homepage des Tabellenletzten zufolge hat Andres zwischenzeitlich gegen die Entscheidung der HBL fristgerecht Beschwerde eingelegt und er wird auch alle weiteren ihm zur Verfügung stehenden rechtlichen Mittel ausschöpfen.

Gastgeber dürfen nicht unterschätzt werden

Damit scheint aus Sicht des HBW zumindest die Kuh vom Eis, dass bei Einstellung des DHC-Spielbetriebes die zwei Punkte aus der Hinspielrunde verloren gehen und auch die Punkte bei einem eventuellen Sieg im Rückspiel am Donnerstagabend würden den Schwaben erhalten bleiben. Die zu holen ist aber gar nicht so einfach. Trainer Kai Wandschneider, der am Ende der Saison als Trainer in Dormagen aufhören wird, will sich mit seiner Mannschaft sportlich fair aus der Liga verabschieden. Was er und die Mannschaft darunter verstehen, bekam die TSG LU-Friesenheim zuletzt im Sportcenter zu spüren. Von Beginn an sah sich der Aufsteiger einem Gastgeber gegenüber, der sich mit seinem Einsatz bei den Fans für ihr Engagement bedanken wollte und am Ende zu Recht einen 30:26-Sieg feiern konnte. Auch die Rhein-Neckar-Löwen taten sich in Dormagen schwer. Nur mit viel Glück und ihrer individuellen Stärke hatte es die Millionentruppe aus Mannheim geschafft, am Ende doch noch mit 27:24 die Oberhand zu behalten. Der MT Melsungen hatte zuvor diese Klasse gefehlt. Mit sage und schreibe 31:24 wurden die überheblich aufspielenden Hessen vom DHC Rheinland regelrecht gedemütigt und aus dem Sportcenter gefegt.

Chatton möchte die bestmögliche Punkzahl erreichen 

„Wir haben in Dormagen die große Chance das Thema Abstiegskampf zu den Akten zu legen. Wenn wir aber davon ausgehen, wir fahren zum Tabellenletzten, die sind mehr mit der Insolvenz als mit Handballspielen beschäftigt, werden wir keinen Erfolg haben“, warnt Balingens Geschäftsführer Benjamin Chatton die Mannschaft des HBW eindringlich davor, den DHC auf die leichte Schulter zu nehmen und um seinen Worten Nachdruck zu verleihen, hat er schon mal deutlich gemacht, dass es im Falle einer Niederlage für Strobel und Co. über Ostern Gruppenarbeit geben dürfte. Chatton, der den HBW am Saisonende in Richtung TSV Hannover-Burgdorf verlassen wird, hat den „Gallier von der Alb“ vor dem Spiel gegen den DHC Rheinland sein sportliches Saisonziel verdeutlicht: „Ich möchte mich aus Balingen nicht nur mit dem Klassenerhalt verabschieden, sondern mit der maximal möglichen Punktzahl! In Dormagen haben wir die große Chance, dafür etwas zu tun.“

Allerdings dürfte es der Balinger Mannschaft nicht leicht fallen, die Vorgaben von Chatton in die Tat umzusetzen. Zum einen taten sich die Schwaben gegen Dormagen bisher immer schwer und zum anderen hat sich im Gegensatz zum Balinger Kader das Lazarett in Dormagen gelichtet. Während HBW-Coach Dr. Rolf Brack mit dem gleichen Kader antreten muss, wie gegen den TuS N-Lübbecke, werden seinem Gegenüber Kai Wandschneider die zuletzt aus Verletzungsgründen fehlenden Kreisläufer Sebastian Linder und Oliver Tesch wieder zur Verfügung stehen. Benjamin Chatton: „Durch die Rückkehr von Linder und Tesch wird das Spiel des DHC deutlich aufgewertet, dass sollte uns eine Warnung sein.“

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