Vorbericht des HBW-Pressedienstes
Am Samstagabend hochbrisantes Kellerduell in der SparkassenArena
Am Samstagabend kommt es in der Balinger SparkassenArena zu einem höchst interessanten Duell zweier Mannschaft, die Saison für Saison das gleiche Ziel vor Augen haben: Den Klassenerhalt! Wenn der HBW Balingen-Weilstetten auf den DHC Rheinland trifft, geht es für beide Mannschaften um sehr viel, wobei der größere Druck sicher auf den Hausherren lastet. Der DHC kann in der Balinger SparkassenArena völlig befreit aufspielen und aus der vergangenen Saison weiß man im Zollernalbkreis nur zu genau, was die Rheinländer aus solchen Situationen machen können. Spielbeginn ist um 19 Uhr. Die Partie steht unter der Leitung der beiden Unparteiischen Ronny Dedens und Nico Geckert aus dem DHB-Elitekader.
Der DHC Rheinland kommt mit breiter Brust
Das Heimspiel am 6. März 2010 war eines der schwärzesten Kapitel der vergangenen Saison. Damals noch als TSV Dormagen tauchten die Rheinländer im Wohnzimmer der Balinger auf. Beide Mannschaften standen auf Platz 15 und 16 punktgleich und die Schwaben wollten mit einem Heimsieg einen wichtigen Schritt in Richtung Klassenerhalt machen – einen Schritt, der in allen Hochrechnungen für dieses Ziel fest einkalkuliert war. Die Rheinländer setzten den HBW aber von Beginn unter Druck und ließen die Mannschaft vor heimischem Publikum keine Sekunde ins Spiel kommen. Am Ende nahmen sie mit einem 30:28-Erfolg verdientermaßen beide Punkte mit und stürzten den HBW in größte Abstiegsnöte.
Neuformierte Mannschaft der Rheinländer
Zwischenzeitlich hat sich in Dormagen einiges verändert. Der Mitte der vergangenen Saison ganz tief kreisende Pleitegeier konnte, dank der finanziellen Unterstützung der Bayer-Werke, gerade nochmals abgewendet werden und der Bundesliga-Handball wurde aus dem Hauptverein TSV Dormagen ausgegliedert. Als DHC Rheinland ist Trainer Kai Wandschneider mit einer, den finanziellen Gegebenheiten angepasster Mannschaft in die Saison gestartet. Nach dem der früherer HBW’ler Christoph Schindler bereits bei den ersten Anzeichen der finanziellen Engpässe dem TSV noch während der laufenden Saison den Rücken gekehrt hatte, musste die neu gegründete GmbH & Co KG auch Spieler wie Florian Wisotzki, Nils Meyer, Spyros Balomenos und Dinos Chantziaras ziehen lassen. Alles Spieler, die meist in der Startsieben des TSV Dormagen standen. Mit Jan-Olaf Immel konnte der DHC allerdings einen namhaften und vor allen Dingen erfahrenen Spieler neu unter Vertrag nehmen. Dem ehemaligen deutschen Nationalspieler fiel so etwas ähnliches, wie die Vaterfigur auf dem Parkett zu, denn der Rest der Mannschaft besteht aus überwiegend jungen, aber hungrigen Nachwuchstalenten.
Tabellensituation nur Momenterscheinung
Logisch, dass die Rheinländer, ähnlich wie die Schwaben von Anbeginn nur darum kämpfen die Klasse zu halten, um auch in der kommenden Saison wieder in der TOYOTA Handball-Bundesliga mit dabei zu sein. Sowohl Trainer Kai Wandschneider vom DHC Rheinland, als auch der Balinger Coach Dr. Rolf Brack müssen sich von Spieltag zu Spieltag neue taktische Winkelzüge einfallen lassen, um im Haifischbecken der deutschen Top-Mannschaft nicht sang und klanglos unter zu gehen. Auf die Spiele gegen einander freuen sich beide immer besonders, denn es sind Spiele zweier Mannschaften auf Augenhöhe. In dieser Saison sagt die Tabelle augenscheinlich zwar etwas anderes aus, denn die Hausherren stehen mit 9:13 Punkten auf Platz zwölf des Tableaus und die Gäste mit 4:18 auf Platz sechzehn. Dennoch sieht der Balinger Coach die Rheinländer gegenüber seiner eigenen Mannschaft tendenziell leicht im Vorteil was die Chancen auf den Klassenerhalt anbelangt. „Sowohl Dormagen als auch Friesenheim haben wichtige Punkte auswärts geholt. Punkte die uns noch fehlen und wir haben im Gegensatz zu diesen zwei Mannschaften in der Rückrunde kein einziges Heimspiel mehr gegen eine Mannschaft aus dem unteren Tabellendrittel“, ist für Brack die derzeitige Tabelle nur eine Momenterscheinung.
Trainer Brack warnt eindringlich vor dem DHC
Zum Wochenbeginn hat der HBW-Coach seine Mannschaft nochmals eindringlich vor dem DHC gewarnt. „Mit ihrer neuen Mannschaft spielen sie viel schneller als in der letzten Saison und das dürfen wir nicht zulassen“, hat Brack das Augenmerk verstärkt auf die Abwehrarbeit und das Rückzugsverhalt gelegt. Wie er im Angriff gegen den DHC agieren wird, wusste er selbst noch nicht. Seinen Top-Torschützen im rechten Rückraum, Felix Lobedank, musste er nach dem Spiel in Lübbecke sofort wieder aus dem Mannschaftstraining nehmen. Lobedank hatte es nach seiner Verletzung am vergangenen Wochenende zwar versucht, musste aber bereits nach knapp zehn Minuten wieder passen. Ob er gegen den DHC Rheinland auflaufen kann, stand Mitte der Woche noch in den Sternen.
Lobedank immer noch angeschlagen - König fällt aus
Apropos rechter Rückraum: Auf dieser Position hat der DHC Rheinland in der vergangen Woche nochmals nachgelegt und Hannes Lindt vom Zweitligisten HSG Frankfurt/Rhein/Main verpflichtet. Der Linkshänder hat sich vor einer Woche gleich prächtig eingeführt und drei Treffer gegen den TBV Lemgo erzielt. Während die Dormagener personell also nachlegen konnten, hat sich der Kader bei den Schwaben diese Woche wieder einmal dezimiert. Junioren-Nationalspieler Felix König, der für Spielmacher Benjamin Herth Entlastung bringen sollte, hat sich am Montagabend einen doppelten Bänderriss zugezogen und wird für mindestens sechs Wochen ausfallen.