Vorbericht des HBW-Pressedienstes

Nach den schrecklichen Ereignissen zum Schwaben-Derby nach Göppingen


Nach den schlimmen Ereignissen am vergangenen Freitagabend, die zur Absage des Bundesligaspieles zwischen dem HBW Balingen-Weilstetten und dem SC Magdeburg geführt hatten, müssen die Balinger Handballer am Dienstagabend bei Frischauf Göppingen antreten. Während die Mannschaft des HBW nach der Spielabsage versuchen musste, mit Trainingseinheiten und in Gesprächen die Geschehnisse um den tödlichen Unfall der beiden Zwillingsbrüder Bernd und Reiner Methe zu verarbeiten, hatten die Göppinger den Vorteil, dass sie am Sonntagnachmittag bereits einmal spielen konnten. Damit dürfte es ihnen um vieles leichter fallen, mit der notwendigen Einstellung das prestigeträchtige Schwaben-Derby gegen den HBW anzugehen. Spielbeginn in der Göppinger EWS-Arena ist um 20.15 Uhr. Die Partie steht unter der Leitung der beiden Unparteiischen Matthias Brauer und Kay Holm. Auf Sport1.de gibt es im Internet eine Liveübertragung des Spieles (kostenpflichtiger Livestream).

Schon allein die Nachricht, dass die beiden Unparteiischen Bernd und Reiner Methe in einen sehr schweren Verkehrsunfall verwickelt sind und, dass das Spiel deshalb nicht stattfinden kann, zeichnete Entsetzen in die Gesichter von Zuschauern, Spieler und Offiziellen. Als es mehr und mehr zur Gewissheit wurde, dass der schreckliche Unfall beide das Leben gekostet hat, herrschte lähmendes Entsetzen. Keiner war in der Lage, das Unfassbare zu begreifen. Noch lange nach der Spielabsage standen Zuschauer in der Halle und versuchten in Gesprächen Ursachen und Lösungen zu finden, die es natürlich nicht gab. Die Spieler, sowohl vom HBW als auch vom SC Magdeburg saßen in den Umkleidekabinen zusammen und versuchten das Unfassbare zu begreifen. Balingens Trainer Dr. Rolf Brack war sich sehr schnell darüber im Klaren, wie schwer es seiner Mannschaft fällt, mit den Ereignissen umzugehen und machte das einzig Richtige: Er holte sie am Samstagmorgen zusammen in die Halle und absolvierte eine Trainingseinheit. Dieses Training sollte weniger der Vorbereitung auf die Partie gegen Göppingen dienen, als vielmehr der Verarbeitung der Ereignisse. Ob es ihm halbwegs gelungen ist, wird sich erst am Dienstabend in der EWS-Arena zeigen.

Auch die Göppinger taten sich am Sonntagnachmittag sichtlich schwer in die Partie gegen den VfL Gummersbach zu finden. Lange lag die Mannschaft von Trainer Velimir Petkovic im Hintertreffen. Erst mit zunehmender Spieldauer bekamen seine Jungs das Spiel unter Kontrolle und gingen mit einem 13:13-Gleichstand in die Kabine. Nach der Pause gelang es dem Göppinger Spielmacher Michael Haaß mehr und mehr der Partie seinen Stempel aufzudrücken. Beim Spielstand von 26:21 für Frischauf schien das Spiel zwischen den beiden Altmeistern und amtierenden Europapokalsieger zu Gunsten von Göppingen entschieden zu sein. Gummersbach bäumte sich aber nochmals auf und kam kurz vor Spielende zum 27:27-Ausgleich. Spielmacher Haaß war es schließlich der zwölf Sekunden vor dem Schlusspfiff  gedankenschnell eine Lücke in der offensiven VfL-Abwehr erspähte und mit all seiner Klasse und Routine hat er die ersten zwei Auswärtspunkte eingetütet.

Überragender Akteur in den Reihen von Frischauf war Neuzugang Momir Rnic, der von der Königsposition im linken Rückraum acht Treffer erzielte. Ex-HBW‘ler Felix Lobedank hatte gegen Gummersbach keinen so überragenden Tag, wie zuvor vor heimischer Kulisse gegen den Bergischen HC. Während er in Gummersbach vier Treffer zum Sieg beisteuern konnte, traf „Lobo“ gegen den Aufsteiger gleich zehn Mal ins Schwarze und war damit der Garant dafür, dass die Punkte in Göppingen blieben. Gegen seine langjährigen Mannschaftskameraden vom HBW wird er sich mit Sicherheit wieder ganz besonders ins Zeugen legen. Da zählen dann die entstandenen Freundschaften sechzig Minuten lang gar nichts mehr und er wird jede, ihm sicher bekannte Schwäche in der HBW-Abwehr nutzen, um für seinen neuen Brötchengeber die Punkte unter Dach und Fach zu bringen.

Für den HBW ist das Lokalderby gegen Frischauf Göppingen erneut eine Partie, in der er als Außenseiter geht. Während der Tabellenzehnte aus Göppingen vor heimischem Publikum punkten muss, haben die „Gallier von der Alb“ nichts zu verlieren, könnten aber Bonuspunkte gewinnen.

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