Spielbericht des HBW-Pressedienstes

HBW deklassiert Gummersbach und startet mit Sieg in die neue Saison

Dennis Wilke (links) und Alexis Alvanos waren mit jeweils sechs Treffern die erfolgreichsten Torschützen beim Auftaktsieg
Foto: Paul Bossenmaier

Mit einem in der Höhe mehr als verdienten, aber im Vorfeld niemals erwarteten 36:28(16:13)-Erfolg über den VfL Gummersbach, startete der HBW Balingen-Weilstetten optimal in die neue Bundesligasaison. Von Beginn an waren die „Gallier von der Alb“ hellwach, nahmen frühzeitig das Heft in die Hand und hätten sie im Angriff genau so effektiv ihre Chance genutzt, wie sie die Möglichkeiten der Gummersbacher in der Abwehr vereitelten – die Klatsche für den Altmeister wäre weitaus bitterer ausgefallen. Es fiel schwer am Ende einzelne Spieler aus der HBW-Sieben hervor zu heben, aber auf der Torhüterposition hatte der HBW mit Matthias Puhle und Martin Ziemer gegenüber den Gästen aus dem Oberbergischen ein klares Plus.

Matthias Puhle mit überragender Leistung

Selten sah man in den letzten Jahren nach einem Spiel einen derart zufriedenen Gesichtsausdruck bei HBW-Trainer Dr. Rolf Brack, wie am Samstagabend. In der Pressekonferenz fiel es ihm sogar schwer, spontan Dinge zu finden, die ihm im Verlauf des Spieles nicht gefallen haben. Es war aber auch eine nahezu perfekte Leistung was die Mannschaft um Kapitän Wolfgang Strobel für die 2060 Zuschauer in der Balinger SparkassenArena über sechzig Minuten auf die Platte zauberte. Lediglich in Anfangsminuten, als die „Gallier“ noch etwas Zeit brauchten, um sich zu sortieren, spielten die Gäste auf Augenhöhe mit. Aber ab der sechsten Spielminute, als Daniel Sauer einen Tempogegenstoß mit einem sehenswerten Abroller über das Handgelenk zum 3:2 abgeschlossen hatte, hatte die Mannschaft von Dr. Rolf Brack das Geschehen im Griff. Gummersbach fand kaum noch Lücken in der Balinger Betonabwehr und falls doch, fischte Matthias Puhle einen Ball nach dem anderen von der Linie. Allein zwölf Paraden gingen bis zum Pausenpfiff auf das Konto des Balinger Zugangs.

Im Angriff blieben ein paar Chancen liegen 

Im Angriff ließen die Schwaben allerdings die ein oder andere Chance liegen und so blieb der aktuelle Gewinner des Europapokals der Pokalsieger bis zur 15. Spielminute in Schlagdistanz (7:5). Nach einem Doppelschlag der „Gallier“ innerhalb einer Zeigerumdrehung durch Neuzugang Alexis Alvanos zum 9:5, sah sich Gästetrainer Sead Hasanefendic zum Time-Out genötigt. Es änderte sich allerdings nicht viel. Der HBW behielt seine Führung und hatte auf jede Umstellung der Gäste die richtige Antwort parat. Einzig einer kleinen Unaufmerksamkeit in der Balinger Abwehr, Sekunden vor dem Pausenpfiff, hat es Gummersbach zu verdanken, dass sich der Rückstand mit 16:13 noch halbwegs in Grenzen hielt.

Trainer Brack kann sich auf sein Bauchgefühl verlassen 

Etwas ungläubig schauten dann die HBW-Fans zum Beginn der zweiten dreißig Minuten ins Gehäuse ihrer Mannschaft. Dort stand nämlich jetzt Martin Ziemer, obwohl Matthias Puhle in den ersten dreißig Minuten der beste Mann auf dem Parkett war. Dass sich Trainer Rolf Brack aber nach wie vor auf sei Bauchgefühl verlassen kann, zeigte sich schnell. Der Neuzugang vom vergangenen Winter knüpfte nicht nur nahtlos an die Leistungen von Puhle an, sondern schien sie sogar noch zu übertreffen. Mit spektakulären Aktionen sicherte er seiner Mannschaft einen Ballgewinn nach dem anderen. Der Altmeister konnte einem fast schon leidtun, denn er wurde in der Balinger SparkassenArena nahezu überrollt. Von den ersten acht Angriffen landeten sieben im Tor von Gummersbach und beim Stande von 23:16 in der 38. Minute sah es sogar nach einem Debakel für die Oberbergischen aus. Dass sich das Ganze für Gummersbach letztendlich noch im Rahmen hielt, lag daran, dass sich die „Gallier“ unnötige Zeitstrafen einhandelten.

Wechsel ohne Qualitätsverlust 

Trotzdem war nach dem 26:18 von Roland Schlinger in der 42. Spielminute die Messe gelesen. Gummersbach versuchte zwar mit allen Mitteln – und die waren nicht immer fair – gewisse Schadensbegrenzung zu betreiben, aber den Rückstand entscheidend zu verkürzen, gelang den Gästen nicht mehr. HBW-Trainer Dr. Rolf Brack konnte nach dem Schlusspfiff zufrieden konstatieren, dass er aus seinem Kader jeden beliebigen Spieler auf die Platte schicken konnte, ohne dass es einen Qualitätsverlust gab. Alle Neuzugänge fügten sich nahtlos in das Spiel ein und vor allem Alexis Alvanos, der gegen seinen früheren Club eine überragende Leistung zeigte, hat die hohen Erwartungen vollauf erfüllt.

Bernd Karrer: "Es sind zwei Punkte und nicht mehr"

Das 36:28 war für die Balinger der erste Auftaktsieg in eine Saison, seit sie in der höchsten deutschen Spielklasse dabei sind. Der überzeugende Erfolg sollte der Mannschaft für die kommenden Spiele das notwendige Selbstvertrauen geben, um die von Trainer Rolf Brack anvisierten 4:4 Punkte aus den ersten vier Spielen zu holen. Trotz allem und das sicher zu Recht, mahnte HBW-Geschäftsführer Bernd Karrer davor, jetzt gleich abzuheben. „Es sind zwei Punkte die wir im Kampf um den Klassenerhalt geholt haben und nicht mehr“, verwies er darauf, dass Gummersbach am ersten Spieltag kein Maßstab für den Verlauf der weiteren Saison sein kann. Er freute sich über den gelungenen Auftakt in die Saison, aber wo der HBW tatsächlich steht, werden erst die kommenden Spiele zeigen.

Die Mannschaften

HBW Balingen-Weilstetten: Martin Ziemer,  Matthias Puhle(TW);  Felix König 1, Benjamin Herth 3/1, Daniel Sauer 5, Dennis Wilke 6/2, Frank Ettwein 4, Roland Schlinger 5, Wolfgang Strobel 2, Kai Häfner 2, Jens Bürkle 1, Alexandros Alvanos 6, Sascha Ilitsch,  Fabian Gutbrod 1;
VfL Gummersbach: Vjenceslav Somic, Aljosa Rezar(TW); Christoph Schindler 1, Igor Anic 6, Dennis Krause, Barna Putics 4, Patrick Wiencek 2, Jörg Lützelberger 1, Jonathan Eisenkrätzer, Robin Teppich, Kentin Mahé 2, Adrian Pfahl 6/2, Jan-Lars Gaubatz, Vedran Zrnic 6: 

Zeitstrafen:

HBW 7, VfL 6;  

Strafwürfe:

HBW 5/3, VfL 4/2; 

nächstes Spiel:

Samstag, den 10. September, 19 Uhr, Rhein-Neckar-Löwen – HBW Balingen-Weilstetten, SAP-Arena in Mannheim.

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