Vorbericht des HBW-Pressedienstes

Zum Saisonauftakt kommt der VfL Gummersbach in die SparkassenArena

 

Wer hätte das am 30. August 2006 beim ersten Spiel des HBW Balingen-Weilstetten in der Handball-Bundesliga gedacht, dass sich ab dem kommenden Samstag weiterhin die Stars der stärksten Liga der Welt in der SparkassenArena die Klinke in die Hand geben. Ein namhafter Trainer eines Spitzenclubs meinte damals sogar angesichts der engen, kleinen Halle, dass es ja nur für eine Saison wäre. Mit der Partie gegen den VfL Gummersbach starten die Schwaben aber bereits in ihre sechste Saison und die SparkassenArena in Balingen hat sich als gefürchtete „Hölle Süd“ zwischenzeitlich in der TOYOTA Handball-Bundesliga einen Namen gemacht. Mit ihrem Anpfiff pünktlich um 19 Uhr werden die beiden Unparteiischen Colin Hartmann und Stefan Schneider eine Saison eröffnen, in der es für die „Gallier von der Alb“ nur darum geht, auch eine siebte Saison in der Bundesliga zu spielen.

Sechste Erstligasaison im Jubiläumsjahr

Der erste offizielle Pfiff am kommenden Samstagabend bedeutet für den HBW Balingen-Weilstetten aber nicht nur, dass die sechste Saison in der höchsten deutschen Spielklasse beginnt, sondern es beginnt für den Fusionsclub aus TV Weilstetten und TSG Balingen Handball 2000 die zehnte Saison seit der Gründung. Ansporn genug für alle, ihren Teil dazu beizutragen, dass im Anschluss an den letzten Spieltag erneut der Klassenerhalt gefeiert werden kann.

Mit der jüngsten Mannschaft aller Zeiten 

Blickt man in Balingen zurück auf die neun Mannschaften, die bisher ins Rennen gingen, ist die aktuelle Truppe von Dr. Rolf Brack durchschnittlich allerdings die jüngste, die der HBW Balingen-Weilstetten jemals zusammengestellt hat. Man kann deshalb die Worte des HBW-Coachs durchaus nachvollziehen, wenn er von der schwierigsten Saison spricht, die die Mannschaft je vor sich hatte. Dennoch hat sich der ehrgeizige Sportprofessor zum Ziel gesetzt, einen weiteren Schritt nach vorne zu machen und nichts mit dem Abstieg zu tun zu haben. Die Vorbereitungsspiele und Turniere die seine Mannschaft absolviert hat, nähren diese Hoffnung. Die Trainingseinheiten waren hart – härter denn je, aber am Ende standen in der Summe die bislang besten Vorbereitungsergebnisse in der Ära Brack und die geht zwischenzeitlich immerhin in die achte Saison.

Umbruch beim VfL Gummersbach 

Einen ähnlich gravierenden Umbruch der Mannschaft hat der VfL Gummersbach zu verkraften. Dass der aktuelle Gewinner des Europapokals der Pokalsieger in der neuen Saison überhaupt mit am Start sein kann, hatten vor einigen Monaten selbst Insider bezweifelt. Als es nämlich um die Lizenzen für die neue Saison ging, drückten die Oberbergischen eine Altschuldenlast von 4,5 Millionen und eine Liquiditätslücke von 2,2 Millionen. Für die Lizenzierungskommission Grund genug dem ehemaligen Deutschen Meister die Lizenz zu verweigern. Eine Woche Zeit hatte der Traditionsclub bekommen, um die Liquiditätslücke zu schließen. Mit einem Kraftakt, der an ein Wunder grenzte, hat der VfL Aufsichtsrat aber das scheinbar Unmögliche möglich gemacht und so hat der VfL Gummersbach doch noch die Lizenz für 2011/2012 bekommen.

Hoffnungsträger mit Balinger Kontakten 

Der Kraftakt hat allerdings Spuren hinterlassen. Der Jahresetat musste reduziert werden, was zwangsläufig dazu führte, dass teure Spieler abgegeben werden mussten. Mit Goran Stojanovic, Drago Vukovic, Geoffroy Krantz und Adrian Wagner wurden vier absolute Top-Spieler und Leistungsträger von der Gehaltsliste gestrichen. Der Vertrag von Josip Valcic wurde vorzeitig aufgelöst und auch Hoffnungsträger Ole Rahmel und Markus Hammerschmidt haben den Verein verlassen. Trotzdem ist Trainerfuchs Sead Hasanefendic zuversichtlich: „Ich rechne mit einem Mittelfeldplatz mit der Tendenz nach.“ Die Hoffnungsträger des Weltenbummlers in Sachen Handball sind dabei erstaunlicherweise gleich drei Spieler, die in der Vergangenheit auf irgendeine Art und Weise Berührung mit dem HBW Balingen-Weilstetten hatten. An erster Stelle steht natürlich Hasanefendics Top-Torschütze Adrian Pfahl. Er hatte bekanntlich vor zwei Jahren einen Vertrag in Balingen unterschrieben und blieb dann doch beim VfL. Auf der Spielmacherposition ruhen die Hoffnungen der Oberbergischen auf Christoph Schindler. Er stand im Aufstiegsjahr 2006/2007 bei den Schwaben unter Vertrag. Im linken Rückraum soll Barna Putic auf der Königsposition für Tore sorgen. Der Ungar trainierte während der Winterpause in der vergangen Saison ein Woche lang beim HBW. Eine Verpflichtung scheiterte allerdings an seinen Defiziten im Abwehrverhalten. So landete er schließlich in einem Blitztransfer beim VfL.

HBW im Auftaktspiel mit reeller Siegchance 

Angesichts des großen Aderlass beim VfL Gummersbach rechnet sich HBW-Coach Dr. Rolf Brack für das erste Saisonspiel natürlich einiges aus. Bestärkt werden seinen Hoffnungen von den Ergebnissen der letzten Saison. Drei Mal trafen die Schwaben auf die Oberbergischen und zwei Mal, im DHB-Pokal und im Rückrundenspiel, verließen Wolfgang Strobel und Co. das Parkett als Sieger. Sein Freund Hasanefendic ist sich allerdings darüber im Klaren, was ihn in der „Hölle Süd“ erwartet und hat bereits im letzten Vorbereitungsspiel gegen den TuS N-Lübbecke seine wichtigsten Spieler geschont. Zudem gehört der VfL-Trainer, ähnlich wie Rolf Brack, zu jenen Trainern, die immer wieder mit taktischen Überraschungen aufwarten.

Beim HBW ist man sicher nicht so vermessen und geht davon aus, dem traditionsreichen VfL Gummersbach auf Augenhöhe gegenüber zu stehen. Aber mit der Atmosphäre der „Hölle Süd“, den Unwägbarkeiten des 1. Spieltages und den ureigensten Eigenschaften der „Gallier von der Alb“, stehen die Chancen für einen Auftaktsieg für den HBW sicher nicht schlecht.

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