Spielbericht
"Gallier von der Alb" erkämpfen sich ersten Auswärtspunkt der Saison
Bericht von Handball-World
Erfolgreicher Ausflug nach Mittelhessen: Balingen holt beim 23:23 (11:11) verdient einen Punkt bei der HSG Wetzlar. Letzten Endes war es Kai Häfner, der den Punkt sicherte - nach seinem Ausgleichstreffer allerdings postwendend wegen Behinderung des Anwurfes mit der Disqualifikation plus Bericht bestraft wurde. Die Partie war in den vorangegangenen sechzig Minuten weitgehend eng, ohne Vorteile für eine Mannschaft, weshalb die Punkteteilung in dem verbissen geführten Duell auch in Ordnung ging.
Trotz einiger personeller Probleme lieferte Balingen den Wetzlarer vom Anpfiff weg eine intensive Partie. Die Deckungsreihen dominierten in diesem Kampfspiel, das nach dem 3:1 (Friedrich) den erwarteten Gang zu nehmen schien. Aber Balingen kämpfte zurück, erhöhte den Druck auf die Wetzlarer Angreifer und die zeigten sich einige Male fehlerhaft in ihren Entscheidungen. So glich Jens Bürkle an seinem Geburtstag zum 4:4 aus, wenig später bescherte Frank Ettwein dem HBW die erste Führung.
Spätestens da war jedem Zuschauer in der Rittal Arena klar, dass die Aufgabe gegen die einmal mehr taktisch versierten Schwaben eine ganz schwere werden würde. Immer wieder verfingen sich die Mittelhessen in der aggressiven Balinger Defensive und scheiterten an den Balingern Schlussleuten. So erhöhte Felix König auf 6:8 (18.). Friedrich scheiterte an Martin Ziemer im Kasten der Gäste beim Strafwurf - aber auch die Balinger sündigten mit ihren Chancen und mussten so den 9:8 Führungswechsel durch Friedrich hinnehmen. Bis zur Pause blieb das Geschehen eng, mehrfach scheiterten nun die Schützen auf beiden Seiten an der Kombination Gestänge und oder Torwart.
Immerhin setzte der ehemalige Balinger Philipp Müller zum 11:10 den Ball ins Tor, Daniel Valo musste allerdings gleich darauf auf die Strafbank, nachdem er in der schnellen Mitte zu langsam war - und Benjamin Herth traf aus sieben Metern zum Pausenstand, bis zum letzten Pfiff scheiterten beide Teams im Abschluss.
Nach Wiederanpfiff das gleiche Bild: Packender, Zweikampf-orientierter Handball mit gleichen Kräfteverhältnissen. Jedes Tor musste hart erarbeitet werden, die Zahl der Fehlwürfe blieb hoch. Das 17:15 (Friedrich) konnte Wetzlar nicht weiter ausbauen, stattdessen waren zwei Fehlwürfe Wegbegleiter des erneuten Balinger Ausgleichs, die der HSG auf den Fersen blieben.
Mehr noch, Bürkle tankte sich zum 18:19 durch, zehn Minuten vor dem Ende schnupperte HBW erstmals ernsthaft am Punktgewinn. Roland Schlinger, bei vielen Würfen vorher eher glücklos, traf zum 19:20, HBW bleib tonangebend. Erst als Schlinger auf der Strafbank saß, gelang Wetzlar wiederum die Führung, das 22:21 (Valo) konterte HBW erneut, Häfner traf. Mit dem 23:22, einer Energieleistung von Timo Salzer, ging es in die Schlussminuten, die noch einmal Dramatik pur brachte. Alvanos scheiterte mit seinem Siebenmeter, dann blieb Tobias Hahn am Balinger Abwehrbollwerk hängen. Und schlussendlich setzte Kai Häfner den Ball zum Ausgleich in die Maschen, behinderte allerdings danach den Anwurf und ging folgerichtig mit "Disqualifikation mit Bericht" vom Parkett. Da passierte allerdings nichts mehr, der letzte Notwurf von Steffen Fäth war Beute von Matthias Puhle, der sich wenig später über den erarbeiteten Punkt in Wetzlar freute.