Spielbericht aus dem Zollernalbkurier

Erneut eine klare Angelegenheit


von Markus Arndt
Souverän hat Meister Hamburg auch das zweite Pflichtspiel gegen den HBW Balingen-Weilstetten gewonnen. Im Punktspiel setzte sich der HSV vor 10 214 Zuschauern mit 36:22 (16:12) durch.

Auch in der Liga waren die Schwaben gegen den Deutschen Meister chancenlos. Nach dem ungefährdeten 32:20-Erfolg im DHB-Pokal setzte sich der HSV drei Tage später mit 36:22 (16:8) durch – der 13. Pflichtspielsieg der Hanseaten in Serie. „Ich denke, unter dem Strich war es in der ersten Halbzeit etwas attraktiver als am Mittwoch“, meinte HBW-Kommandogeber Dr. Rolf Brack. Unumwunden räumte der Sportwissenschaftler allerdings ein: „Wir haben in der zweiten Hälfte aber zu viele dumme Zeitstrafen bekommen, die uns fünf bis sechs Tore gekostet haben.“ So fiel die vierte Auswärtsniederlage deutlich aus. Das war nach den ersten 30 Minuten so nicht zu erwarten: Zwar sorgte Torsten Jansen für den ersten Hamburger Vorteil, welche die Schwaben mit drei Toren in Folge konterten (1:3/ 5.). Den Rückstand egalisierten die Norddeutschen binnen 60 Sekunden. Beim 3:4 stand die letzte Balinger Führung an der Anzeigentafel (6. Minute), die der deutsche Meister zunächst durch Igor Vori auf 5:4 drehte (8.) und seinen Vorsprung in der Folgezeit auf 10:6 ausbaute (14.).

Balingen-Weilstetten blieb durch Tore von Roland Schlinger und Benjamin Herth weiter in Schlagdistanz (10:8/ 16.). „Der HBW hat in der ersten Halbzeit clever gespielt und seine Tore gemacht“, sagte HSV-Kommandogeber Per Carlén und Torhüter Johannes Bitter ergänzte: „Wir hatten kleinere Probleme.“ Die schienen spätestens nach 20 Minuten ausgeräumt. Renato Vugrinec und Lindberg, welcher erneut neunmal gegen die Schwaben traf, stellten den alten Vier-Tore-Abstand wieder her. Brack reagierte, warf an der Alster frühzeitig den Rettungsanker und beorderte den siebten Feldspieler auf die Platte. Der Griff in die Trickkiste funktionierte (kurzzeitig): Herth und Roland Schlinger sorgten für den Anschluss (12:11/ 23.), ehe der HSV zur Pause auf 16:12 davonzog. Der HBW fand in dieser Phase keine Mittel gegen eine gut funktionierende 3:2:1-Deckung mit einem gut aufgelegten Johannes Bitter im Tor. So kamen die Hamburger wie schon am Mittwoch zu einfachen Toren aus der ersten und zweiten Welle heraus.

Nach dem Seitenwechsel sorgte der Meister bereits nach 35 Minuten für die Vorentscheidung. Während der HBW trotz „künstlicher Überzahl“ fünf Minuten ohne Erfolgserlebnis blieb, zogen die Hamburger auf 19:12 davon. Beim Sieben-Tore-Rückstand blieb es zunächst (16:23/ 43.). Es folgten zehn ganz schwache Minuten der Schwaben, die der deutsche Meister gnadenlos bestrafte: Lindberg sorgte per Siebenmeter für die erste Zehn-Tore-Führung der Gastgeber (27:17/ 49.), welche Matthias Floh, Pascal Hens und Renato Vugrinec weiter ausbauten (30:17/ 53.). „Wir hatten wieder einmal einige Totalausfälle“, haderte Brack, der binnen zehn Minuten sieben Fehlwürfe und zwei technische Fehler notierte. „Das kann man sich gegen eine Mannschaft wie Hamburg nicht erlauben“, haderte der 57-Jährige.

Jens Bürkle beendete schließlich die schwäbische Torflaute, doch Hamburg ließ nicht locker und schraubte vor einem begeisterten Publikum das Ergebnis weiter in die Höhe (Endstand: 36:22). „Wir haben uns sehr über die grandiose Atmosphäre gefreut“, resümierte HSV-Präsident Martin Schwalb, „die Fans haben zum Teil ein spannendes Spiel gesehen und ich denke, dass alle ,die heute da waren, gerne wiederkommen werden.“ Währenddessen sind die Balinger froh, dass sich nun die Konkurrenz mit dem wiedererstarkten deutschen Meister auseinandersetzen muss. Die müssen sich warm anziehen, prognostizierte Brack, „der HSV hat in den vergangenen Wochen eine tolle Entwicklung gemacht.“ Der HBW rangiert nach 3:3 Punkten auf Rang zwölf und hat nun erst einmal zwölf Tage Pause, um die beiden deutlichen Niederlagen gegen den HSV aufzuarbeiten.

HSV Hamburg – HBW Balingen-Weilstetten: Teams & Tore

HSV Hamburg: Bitter (1. – 60., 19 Gegentore/ 15 Paraden), Beutler (bei zwei Siebenmetern, 2/ 0); Lindberg (9/4), Vori (5), Lackovic (4), Vugrinec (4), Duvnjak (3), Hens (3), Schröder (2), Jansen (2), G. Gille (2), Flohr (1), B. Gille (1), Kraus.

HBW Balingen-Weilstetten: Ziemer (1. – 30., 16 Gegentore/ 4 Paraden), Puhle (ab 30., 20/ 5); Herth (5/3), Bürkle (4), Alvanos (4), Schlinger (4), W. Strobel (2), Sauer (1), König (1), Häfner (1), Keinath, Ettwein, Wessig, Gutbrod.

Schiedsrichter: Nils Blümel/Jörg Loppaschewski (Berlin).

Zuschauer: 10 214.

Spielfilm: 1:3 (4.), 3:3 (6.), 5:5, 7:5, 8:6 (12.), 10:8, 12:11, 15:11 (28.), 16:12 – 19:12 (35.), 21:14, 23:17, 27:17 (50.), 30:17, 34:19, 35:21 (60.), 36:22.

Siebenmeter: 4/4:3/3.

Zeitstrafen: 2:14 Minuten (Duvnjak – Häfner/ 3, Sauer, Schlinger, Bürkle, Wessig). Rote Karte für Häfner nach der dritten Zeitstrafe (56.).

Nächstes Spiel: HBW Balingen-Weilstetten – SC Magdeburg (11. November, 19.45 Uhr, SparkassenArena Balingen)

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