Nach der Pleite gegen Hüttenberg, kommt jetzt der SC Magdeburg

Nach der bitteren Heimniederlage gegen den TV Hüttenberg am vergangenen Sonntag geht es für den HBW Schlag auf Schlag weiter. Bereits am Mittwoch muss die Mannschaft von Trainer Dr. Rolf Brack schon wieder auf die Platte, wenn der SC Magdeburg in der Balinger SparkassenArena auftaucht. Die Partie wurde bekanntlich nach dem tragischen Unfalltod der beiden Unparteiischen Bernd und Reiner Methe abgesagt und wurde für kommenden Mittwochabend neu terminiert. Spielbeginn in der Balinger SparkassenArena ist um 19.45 Uhr. Die Leitung der Partie haben Christian Moles und Lutz Pittner.

Angesichts der tragischen Vorgeschichte wird die Begegnung für alle Beteiligten sicher kein leichtes Spiel. Beide Mannschaften hatten sich am Freitag, den 11. November in der Balinger SparkassenArena bereits aufgewärmt, als sie die schockierende Nachricht erreichte. Die Magdeburger waren bei ihrer Anfahrt sogar noch an der Unfallstelle vorbeigefahren und hatten die fürchterlichen Bilder sofort wieder vor Augen. Diese Gedanken gilt es für die beiden Mannschaften im Vorfeld zunächst einmal zu verarbeiten. Weder die Spieler, noch die beiden Unparteiischen und Spielverantwortlichen, aber auch keiner von den Zuschauern wird am Mittwochabend in die Balinger SparkassenArena kommen, ohne in Gedanken nochmals bei dem tragischen Freitagabend zu sein.

Dennoch wird mit Beginn der Partie der Sport wieder in den Vordergrund treten und beide Mannschaften werden sich im Kampf um die Punkte nichts schenken. Allein schon von der Besetzung, aber auch von der Platzierung her, kommen die Gäste als klarer Favorit nach Balingen und können nach dem Sieg gegen Frischauf Göppingen trotzdem völlig befreit aufspielen. Daran ändert auch die Tatsache nichts, dass SCM-Trainer Frank Carsten für den Rest der Saison auf seinen Rückraumspieler und Mannschaftskapitän Fabian van Olphen verzichten muss. Der niederländische Nationalspieler hat sich am vergangenen Samstag im Training das Kreuzband gerissen.

„Die Verletzung ist ein herber Schlag für unsere Mannschaft. Wir verlieren damit für einen langen Zeitraum unseren Kapitän und unseren zentralen Führungsspieler", sagte SCM-Geschäftsführer Marc-Henrik Schmedt und betonte: „Kaum ein Spieler verkörpert die Magdeburger Handballtugenden Kampfkraft und Einsatzwillen wie Fabian.“ Und Schmedt weiter: „Es gilt jetzt, dass die Mannschaft die entstandene Lücke teamintern ausfüllt und die Verantwortung auf mehrere Schultern verteilt.“ Genau diese Aussage macht die Vorbereitung für Balingens Coach Dr. Rolf Brack nicht einfacher. In allen Videos die ihm zur Spielanalyse zur Verfügung stehen, ist van Olphen eine zentrale Spielfigur sowohl im Angriff als auch in der Abwehr und Brack wird jetzt erst den Verlauf des Spieles abwarten müssen, um zu sehen, wie sein Gegenüber Frank Carsten den Ausfall kompensieren wird.

Nach der jüngsten Heimpleite gegen den TV Hüttenberg, einem unmittelbaren Konkurrenten im Kampf um den Klassenerhalt, herrschte beim Balinger Bundesligisten finstere Tristes. Mit einem Schlag waren die euphorischen Gefühle aus den Erfolgen gegen N-Lübbecke, Hildesheim und Gummersbach zerstört. „Es ist vielleicht das einzig Positive an der Niederlage, dass wieder jeder auf dem Boden der Tatsachen ist und die Bäume nicht Richtung Europa wachsen“, brachte es HBW-Manager Bernd Karrer nach der Partie auf den Punkt, dass es für die Schwaben bis zum Ende der Saison um nichts anderes, als um den Klassenerhalt geht. Er unterstrich sein Fazit mit der Hoffnung, dass „das jetzt hoffentlich auch der letzte kapiert hat.“

Während die Gäste aus Magdeburg völlig ausgeruht nach Balingen kommen, ihr letztes Spiel war am 6. Dezember, stecken den Schwaben die schweren Spiele im Rhythmus der „englischen Wochen“ weiterhin in den Knochen. Eine Tatsache, in der Trainer Dr. Rolf Brack auch eine Mitursache für die Heimpleite gegen den TV Hüttenberg sah. „Den Spielern hat in der Schlussphase einfach auch die körperliche und geistige Frische gefehlt, um die richtigen Entscheidung zu treffen“, so der Balinger Übungsleiter nach dem Schlusspfiff. Daran wird sich bis Mittwoch nichts ändern und trotzdem hofft Brack darauf, dass seine Spieler aus dem Frust heraus die notwendigen Kräfte schöpfen, um den Bördeländern vielleicht doch ein Bein zu stellen. Immerhin zählt der SC Magdeburg zu den Mannschaften, gegen die die „Gallier von der Alb“ in der Vergangenheit einige Male punkten konnten.