Spielbericht des HBW-Pressedienstes
Beim TBV Lemgo wäre mehr möglich gewesen
Es bleibt dabei: Der HBW Balingen-Weilstetten tut sich in fremden Hallen schwer. So auch im Spiel am Samstagnachmittag beim TBV Lemgo, das die Schwaben mit 31:29 (15:12) verloren haben. Mit ganz wenig Unterstützung von der Torhüterposition, einem völlig verschlafenen Spielbeginn, drei verworfenen Strafwürfen und einer ganzen Reihe von nicht genutzten Großchancen gab es für die Mannschaft von Dr. Rolf Brack in der Lipperlandhalle nichts zu erben.
„23 Punkte werden am Ende der Saison zum Klassenerhalt vermutlich nicht reichen und deshalb müssen wir auswärts noch etwas reißen“, war das ernüchternde Fazit des Balinger Trainers Dr. Rolf Brack nach dem hart umkämpften Heimsieg gegen die HSG Wetzlar und einem Blick auf die noch machbaren Aufgaben der Schwaben in der heimischen SparkassenArena. Dementsprechend war auch seine Vorbereitung auf das Spiel beim ehemaligen Deutschen Meister TBV Lemgo. Er wollte die Verunsicherung der Lemgoer ausnutzen, die in den letzten Heimspielen alles andere als überzeugen konnten, um die zwei ersten Big Points unter Dach und Fach zu bringen. Irgendwie hatte aber seine Mannen nicht verstanden, dass das nur funktioniert kann, wenn die Hausherren von der ersten Minute an unter Druck gesetzt werden. Sie ließen jedenfalls Florian Kehrmann und Co. alle notwendigen Freiheiten, die Partie schon frühzeitig unter Kontrolle zu bringen.
Die Lemgoer konnten den Ball vor der Balinger Abwehr solange hin und her spielen, bis irgendwann die Chance zum erfolgreichen Wurf da war. Selber im Angriff erspielten sich die Schwaben zwar gute Torchancen, scheiterten aber immer wieder an Nationaltorhüter Carsten Lichtlein. Das Spiel war bereits in der neunten Spielminute als Benjamin Herth das erste Feldtor zum 5:2 für den HBW erzielte. Den ersten Treffer hatte Dennis Wilke per Strafwurf erzielt, aber es blieb bei der mageren Torausbeute. Obwohl der TBV alles andere als überzeugend agierte, stand es nach fast 22 Minuten bereits 12:6 für die Lemgoer. Egal welche taktischen Maßnahmen und Wechsel HBW-Coach Brack auch versuchte, alles schien vergeblich. Erst kurz vor dem Seitenwechsel kamen die „Gallier von der Alb“ etwas besser ins Spiel und konnten den deutlichen Rückstand bis auf drei Treffer zum 15:12-Halbzeitstand verkürzen.
Zu Beginn der zweiten dreißig Minuten war es ein Spiel auf Augenhöhe und es hatte zeitweise den Anschein, dass die Schwaben den Favoriten ins Wanken bringen könnten. Allerdings ließen die Balinger mehrfach große Chancen liegen um den psychologisch wichtigen Anschlusstreffer zu erzielen und so bekamen die Lemgoer Mitte der zweiten Hälfte wieder Oberwasser. Nach dem 20:18 konnte sich der TBW wieder auf 25:20 absetzen und beim Stande von 29:23, sechs Minuten vor dem Schlusspfiff, schien die Partie entschieden zu sein. HBW-Coach Dr. Rolf Brack probierte aber in der Schlussphase nochmal alles. Er wechselte zum dritten Mal den Torhüter, brachte mit Benjamin Herth den siebten Feldspieler und ließ seine Mannschaft immer offensiver decken.
Die Maßnahmen griffen. Lemgo wurde verunsichert und beim 30:27 durch Fabian Gutbrod zwei Minuten vor dem Schlusspfiff, schien eine Überraschung noch möglich zu sein. Als aber Ex-Nationalspieler Florian Kehrmann der offensiven Balinger Abwehr entwischte und auch Matthias Puhle im HBW-Gehäuse keine Abwehrchance ließ, war das Spiel beim Stand von 31:27 dann doch entschieden. Dennis Wilke konnte zwar noch Ergebniskosmetik betreiben, aber nach dem 31:29 blieb die Erkenntnis: Die Niederlage ist zwar verdient, aber mit einer anderen Einstellung von Anfang an, wäre an der Leine mehr möglich gewesen.
Die Mannschaften
TBV Lemgo: Carsten Lichtlein, Nils Dresrüsse (TW); Patrik Johansson 5, Avishay Smoler, Sebastian Preiß 1, Mait Patrail 2, Christoph Theuerkauf 6, Florian Kehrmann 3, Martin Strobel 3, Julian Possehl, Manuel Liniger 10/4, Gunnar Dietrich 1, Thorben Kirsch;
HBW Balingen-Weilstetten: Martin Ziemer, Matthias Puhle (TW); Felix König, Benjamin Herth 8/4, Daniel Sauer, Dennis Wilke 3/1, Frank Ettwein 3, Roland Schlinger 3, Wolfgang Strobel 1, Daniel Wessig 1, Kai Häfner 5, Jens Bürkle 1, Alexandros Alvanos, Fabian Gutbrod 4;
Strafwürfe
TBV 4/4, HBW 8/5;
Zeitstrafen
TBV 8, HBW 7;
Nächstes Spiel
Mittwoch, den 28. März 2012, um 20:15 Uhr, HBW Balingen-Weilstetten – HSV Hamburg, SparkassenArena in Balingen