Vorbericht des HBW Pressedienstes
Trainer Dr. Rolf Brack: "Wir müssen versuchen, Auswärts etwas zu reißen."
Nach dem 28:25-Erfolg vor einer Woche gegen die HSG Wetzlar hat sich die Lage beim HBW Balingen-Weilstetten wieder etwas entspannt. Der siebte Heimerfolg hat den Schwaben vorübergehend den zwölften Tabellenplatz und damit wieder etwas ruhigeres Fahrwasser beschert. Die „Gallier von der Alb“ können sich also relativ entspannt in Richtung Lemgo auf den Weg machen und dort versuchen für eine Überraschung zu sorgen. Das Spiel in der Lipperlandhalle wird am Samstagnachmittag, um 15 Uhr, durch die beiden Unparteiischen Matthias Brauer und Kay Holm angepfiffen. Für HBW Balingen-Weilstetten ist es im Laufe der Saison das erste Spiel das im Free-TV von Sport1 übertragen wird.
Ein Spiel „relativ entspannt“ angehen, ist für Balingens Trainer Dr. Rolf Brack allerdings so etwas Ähnliches wie ein „Rotes Tuch“ und ist im Zusammenhang mit Spielen seiner Mannschaft aus dem Vokabular gestrichen, solange die den sicheren Klassenerhalt noch nicht in der Tasche hat. Das stellte er bereits wenige Minuten nach dem wichtigen Heimsieg gegen die HSG Wetzlar klar. „In der hinteren Tabellenhälfte ist unglaubliche Brisanz drin und es zeichnet sich ab, dass in dieser Saison sogar 23 Punkte möglicherweise nicht ausreichen“, rechnete der Sportwissenschaftler vor, dass es den Schwaben derzeit zum Klassenerhalt noch nicht reichen. „Da wir zu Hause mit Ausnahme von Hildesheim nur noch auf Hochkaräter treffen, müssen wir Auswärts irgendwo noch etwas reißen und da gilt der Focus dem nächsten Spiel in Lemgo“, sieht Brack seine Mannschaft beim ehemaligen deutschen Meister nicht auf verlorenem Posten.
Allerdings ist sich der HBW-Coach auch darüber im Klaren, dass seine Mannschaft in der Lipperlandhalle im Vergleich zum Wetzlar Spiel noch einige Dinge verbessern muss. „Wir müssen in Lemgo die gute Angriffsleistung fortführen, besser kontern und vor allem besser in der 3-2-1-Abwehr stehen“, erklärte der Sportprofessor, welche Schwerpunkte er ins Auge gefasst hatte. Auch die ganz starke Leistung von Roland Schlinger nahm Brack zum Anlass, Lösungen vorzubereiten, falls der österreichische Scharfschütze, der gegen Wetzlar auch in der Rückraummitte glänzen konnte, in Manndeckung genommen wird.
Es könnte sogar sein, dass die Gedanken von TBV-Trainer Dirk Beuchler genau in diese Richtung gehen. Ganz sicher haben er und die Mannschaft den 23. Oktober des vergangenen Jahres nicht vergessen. Lemgo ging als Favorit in der Stuttgarter Porsche-Arena gegen den HBW auf die Platte und hatte auf der Rückreise eine völlig überraschende 32:28-Niederlage im Gepäck. Auch damals war Roland Schlinger in bestechender Form und nagelte das Sportgerät acht Mal in die Maschen der Ostwestfalen. Was der Lemgoer Abwehr damals das Leben allerdings zusätzliche schwer machte, war die Tatsache, dass die Torgefahr aus dem Rückraum nicht nur von Schlinger ausging. Auch Alexis Alvanos hatte sein Visier richtig eingestellt und traf sieben Mal. Er gehört aber im Moment etwas zu den Sorgenkindern von HBW-Coach Dr. Rolf Brack. Seit der Winterpause läuft der Grieche seiner Form hinterher, wobei im letzten Heimspiel wieder einige Lichtblicke zu verzeichnen waren. Alvanos erzielte selber zwar nur zwei Treffer, hatte aber einige sehenswerte Anspiele, die seine Mitspieler verwerten konnten.
„Wir dürfen uns in Lemgo nicht verstecken und müssen versuchen, von dort etwas mit zu nehmen“, sieht Geschäftsführer Bernd Karrer, den HBW beim TBV zwar in der Außenseiterrolle, aber bei etwas couragiertem Auftreten nicht chancenlos. „Mannschaften die mit uns auf Augenhöhe oder sogar hinter uns stehen, haben es bewiesen, dass man die Lipperlandhalle stürmen kann“, hofft Karrer, dass die Brack-Sieben, den Schwung aus dem letzten Heimspiel mit nach Ostwestfalen nehmen kann.