Richtungsweisendes Spiel für den weiteren Saisonverlauf

von Marco Hoffmann
Der HBW Balingen-Weilstetten empfängt am Samstag, den 18. Februar, den TV Großwallstadt in der heimischen SparkassenArena. Ein Aufeinandertreffen zweier Tabellennachbarn: Der TVG steht punktgleich, aber aufgrund des besseren Torverhältnisses, mit dem zwölften Rang einen Platz besser da als der HBW. Beide Mannschaften verbuchten bisher sieben Siege und ein Unentschieden in der laufenden Saison. Einen Begegnung auf Augenhöhe, der HBW-Trainer Dr. Rolf Brack einen richtungsweisenden Charakter für den weiteren Saisonverlauf gibt. Die Partie wird von den beiden Unparteiischen Christoph Immel und Roland Klein um 19 Uhr angepfiffen.

Personalsorgen

Bei einem Sieg könnten die „Gallier von der Alb“ auf dem Tableau einen Sprung nach oben machen. Bei einer Niederlage Wetzlars wäre sogar ein einstelliger Tabellenplatz möglich. Für Brack gilt es aber in erster Linie die Abstiegsränge auf Distanz zu halten: „Gummersbach hat wieder gepunktet, damit wird der Kampf um den Nichtabstiegt spannend.“ Er hegt aber die Hoffnung, dass sich der HBW bei einem Sieg aus diesem Kampf heraushalten kann.

Sorgen bereitet dem Sportwissenschaftler die momentane Personalsituation. Sascha Ilitsch wird ausfallen. Spielmacher Benjamin Herth stieg erst gestern ins Mannschaftstraining ein und Kapitän Wolfgang Strobel erst heute. Dem hingegen hat Brack von der restlichen Mannschaft einen guten Formeindruck: „Bei Roland Schlinger habe ich schon lange nicht einer solche Trainingsverfassung gesehen. Bei Fabian Gutbrod noch nie.“ Er schätzt seine Mannschaft physisch fitter als gegen die Löwen ein, ist sich der Schwierigkeit einen Sieg zu erlangen aber bewusst: „Um gegen den TVG zu bestehen, müssen wir uns das Höchste abverlangen.“

Frage nach Abwehrsystem

Denn mit Großwallstadt erwartet der HBW-Trainer eine Mannschaft mit einer sehr hohen Angriffsqualität. Brack verweist dabei insbesondere auf Stefan Kneer aus dem linken Rückraum. Zudem habe der TV zwei starke Kreisläufer und hervorragende Außenspieler. Unter anderem Michael Spatz, der im bisherigen Saisonverlauf bereits 124 Mal das gegnerische Tor traf und damit auf dem fünften Platz der besten Torjäger in der TOYOTA Handball-Bundesliga steht. „Der TVG hat eine starke Besetzung und keine Verletzten. Deswegen wird bei uns die Abwehrleistung mehr denn je gefragt sein“, sagt Brack.

Da bei Wolfgang Strobel lediglich eine 50:50-Chance für einen Spieleinsatz besteht, ist noch nicht sicher, mit welchem Abwehrsystem die Schwaben gegen Großwallstadt agieren werden. Bei einem Ausfall des Mannschaftskapitäns fehle die Spitze der 3:2:1-Abwehr. „Dann müssen wir auf ein anderes Abwehrsystem umstellen“, berichtet Brack. Darauf habe sich die Mannschaft im Verlauf der Woche aber eingestellt. Der HBW-Kommandogeber erhofft sich aber auch eine Leistungssteigerung im Angriff. In der zweiten Halbzeit gegen die Löwen habe sein Team zu wenig gebracht.

Aktion für HBW-Fans

Hier könnte der am Dienstag in Balingen eingetroffene Morten Slundt eine Rolle spielen. Für Brack eine echte Alternative. Slundt hat aber bisher nur zwei Trainingseinheiten absolviert. Deswegen erhofft sich der Trainer, dass Herth, dem das Spielsystem des HBW bestens bekannt ist, einsatzfähig ist. Laut Brack braucht der Neuzugang von Ligakonkurrent Eintracht Hildesheim möglicherweise noch etwas Zeit zur Integration. Erst beim Abschlusstraining wird aber die Entscheidung fallen, wer in den Kader für die Partie gegen Großwallstadt berufen wird. Zwei der drei Spieler Strobel, Herth und Slundt sollen spielen. „Wen ich aufstellen werde, entscheide ich kurzfristig nach Bauchgefühl“, fügt Brack abschließend hinzu.

Die Zuschauer aus dem Zollernalbkreis dürfen sich auf eine ereignisreiche Partie freuen. Insbesondere die Frage, ob die Fans schon wenige Tage nach der Verpflichtung von Morten Slundt den Neuzugang im Trikot der „Gallier von der Alb“ in der „Hölle Süd“ begrüßen dürfen, bleibt spannend. Der HBW hofft auf lautstarke Unterstützung und die nötige Rückendeckung von den Rängen. Für das Spiel gegen den TVG sind noch Stehplatzkarten zu erhalten. Vorbeischauen lohnt sich: Pünktlich zur Fasnetzeit gibt es für jeden verkleideten Fan in der „Hölle Süd“ die Möglichkeit, für das Sparkassen-Halbzeit-Spiel ausgelost zu werden. Der Preis: Ein kleiner Goldbarren!