Vorbericht des HBW-Pressedienstes

"Gallier von der Alb" reisen zur Fuchsjagd nach Berlin

Wieder hat der HBW Balingen-Weilstetten nur ganz wenig Zeit einen nicht erwarteten Heimerfolg zu genießen. Nach dem 29:25-Erfolg gegen Altmeister Gummersbach müssen die Schwaben bereits am späten Mittwochnachmittag wieder antreten. Die Auswärtsreise führt Dr. Rolf Brack und seine Mannschaft in die Bundeshauptstadt zum Champions League-Teilnehmer und aktuellen Tabellenführer Füchse Berlin. Spielbeginn in der Max-Schmeling-Halle ist um 17.30 Uhr. Das Spiel steht unter der Leitung der beiden Unparteiischen Matthias Brauer und Kay Holm.

Eigentlich lagen die Vorteile im Spiel gegen den VfL Gummersbach am vergangenen Samstag klar auf Seiten der Balinger Gäste. Sie kamen mit bereits drei Siegen nach Balingen und hatten personell rein von der Papierform her, die bessere und erfahrenere Besetzung. Allerdings fehlten den Oberbergischen in den kritischen und entscheidenden Phasen die notwendigen Nerven. Als sie zehn Minuten vor Spielende in Rückstand gerieten, wollte jeder diesen wieder wett machen und die Mannschaft von Trainer Emir Kurtagic hat den Pfad der vorgegebenen Taktik verlassen und unter dem Druck, den der HBW jetzt ausübte, auch nicht mehr gefunden. So stand am Ende ein verdienter Heimsieg der Hausherren zu Buche und Balingens Trainer Dr. Rolf Brack hatte in der anschließenden Pressekonferenz auch die Erklärung parat, mit der die Hausherren ihren zweiten Heimerfolg unter Dach und Fach brachten: „Wir haben uns zwei Wochen lang minutiös auf diese Partie vorbereitet und die Mannschaft hat in den entscheidenden Phasen viel Moral und Systemqualität bewiesen.“

Ein solch gründliche Vorbereitung ist es, was den Schwaben für das Spiel in Berlin definitiv fehlen wird. Da sich Dr. Rolf Brack mit seinen Mannen bereits am Dienstag auf den Weg Richtung Hauptstadt machen wird, hat er am Montagabend nur eine einzige Trainingseinheit zur Verfügung, um seinen Jungs die taktische Marschroute nahe zu bringen. Allerdings dürfte die fehlende Vorbereitungszeit kaum dafür ausschlaggebend sein, dass die „Gallier von der Alb“ gegen den aktuellen Tabellenführer eigentlich keine Chance haben, etwas Zählbares zu holen. Dafür sind das Leistungsniveau und der Qualitätsunterschied im Kader einfach zu groß. An dieser Tatsache hätte auch eine zweiwöchige Vorbereitungszeit nichts geändert.

Für die Schwaben wird es am späten Mittwochnachmittag in Berlin in erster Linie darauf ankommen die Tordifferenz in Grenzen zu halten. Wie ein Blick auf die Tabelle verrät, hat der HBW mit das schlechteste Torverhältnis der Liga und trotz der überragenden Leistung von Torhüter Matthias Puhle gegen den VfL Gummersbach, bereits mehr Gegentreffer kassiert, als die hinter ihnen stehenden Teams aus Neuhausen und Großwallstadt. „Ich erwarte ein konzentriertes Auftreten und Disziplin in allen Mannschaftsteilen“, erinnerte Manager Bernd Karrer die Mannschaft deshalb nochmals eindringlich an die vereinseigenen Tugenden, die die „Gallier von der Alb“ bei den Fans so beliebt machen und bei den Gegnern ein ungutes Gefühl auslösen.

Das wird auch bei den Füchsen aus Berlin nicht anders sein und die Schwaben brauchen nicht darauf zu hoffen, dass die Gastgeber die Partie auf die leichte Schulter nehmen. Sie werden ganz sicher auf einen hochkonzentrierten Tabellenführer treffen. Dafür wird Trainer Dagur Sigurdsson schon sorgen. Ihm kann es nicht gefallen haben, wie seine Mannschaft zum Auftakt der Champons League am Sonntagnachmittag gegen Dinamo Minsk aufgetreten ist. Man hatte immer das Gefühl, als gäbe es im Spiel der Füchse eine nicht gelöste Handbremse. In ungewohnter Halle, im Ausweichquartier Velodrom in Berlin, konnten die Hauptstädter ihrer Favoritenrolle nicht immer gerecht werden. Wie stark die Mannschaft aber zwischenzeitlich geworden ist, unterstreicht die Tatsache, dass sie trotzdem 29:25 gewonnen hat und damit erfolgreich in die Champions League-Saison gestartet ist. Vor allem der Spanier Iker Romero setzte in der Schlussphase die entscheidenden Akzente und suchte den Erfolg immer wieder in der Kleingruppe – eine Qualität die Spitzenmannschaften auszeichnet.

Trotz der Tatsache, dass es in Berlin kaum etwas zu erben gibt, wird Dr. Rolf Brack mit seiner Mannschaft nicht in die Hauptstadt fahren, um die Punkte freiwillig dort abzuliefern. „Ich will jedes Spiel gewinnen“, ist eine Lebensphilosophie des Sportprofessors und er wird deshalb nichts unversucht lassen, um den Berlinern vor heimsicher Kulisse ein Bein zu stellen.

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